Oberbürgermeister-Wahl am 26. Mai 2019 FDP will Parteilosen als Oberbürgermeister

Saabrücken · Der Anwalt Gerald Kallenborn will sich vor allem um Wohnungen, die Verkehrsführung und die Sicherheit in der Stadt kümmern.

 Oberbürgermeister-Kandidat Gerald Kallenborn

Oberbürgermeister-Kandidat Gerald Kallenborn

Eigentlich, sagt Gerald Kallenborn, hätte er gerne für die CDU gleich mit-kandidiert. Ein Kandidat aus der „bürgerlichen Mitte“ für zwei Parteien, die CDU und die FDP, so sei „das angedacht gewesen“. Und so wäre es gut gewesen, sagt der Kreisvorsitzende der Saarbrücker FDP, Roland König. Die CDU sieht das anders. Sie hat den Direktor der Landesmedienanstalt, Uwe Conradt als ihren Kandidat für Amt des Saabrücker Oberbürgermeisters am 26. Mai 2019 nominiert und ihn im gleichen Aufwasch auch gleich zum Vorsitzenden der CDU-Stadtratsfraktion gemacht. „Die CDU hat sich für die parteipolitische Lösung entscheiden. Das war nicht die beste Entscheidung“, sagt Gerald Kallenborn.

An Selbstbewusstsein mangelt es dem 53 Jahre alten Anwalt, der unter anderem Experte in Miet-, Handels-, Immobilien- und Wirtschaftsrecht ist, also nicht. Die FDP habe jemanden „mit Fachkompetenz gesucht“. Und er „als gebürtiger Saarbrücker“ habe die Notwendigkeit“ gesehen, „nunmehr lenkend einzugreifen“. Denn seine Heimatstadt sei auf einem Weg, der nach unten führe. Zehn Jahre war Kallenborn weg, unter anderem in Berlin, bevor er vor 20 Jahren wieder nach Hause kam. „Hier musste ich zunehmend feststellen, dass Saarbrücken in seiner wirtschaftlichen und strukturellen Entwicklung gegenüber anderen Städten stagniert und Entwicklungsmöglichkeiten nicht ausreichend wahrnimmt. Hier muss was geschehen, damit Saarbrücken als Landeshauptstadt der Saarländer nicht weiter abrutscht“, sagt er. Das sei seine „Motivation für das Amt des Oberbürgermeisters“.

Ja, Saarbrücken brauche „Wohnungen für sozial Schwache“, und darum müsse sich die Stadt kümmern. Aber wenn man in Saarbrücken neue Firmen ansiedeln wolle, müsse die Stadt auch attrativ für diese Firmen und die Menschen, die für sie arbeiten, gemacht werden. „Mann kann Menschen nur für diese Stadt gewinnen, wenn sie sich hier auch wohlfühlen“, sagt Kallenborn. Und dafür tue die Stadtverwaltung zu wenig. Es müsse endlich die Umgehungsstraße gebaut werden, die den Durchgansverkehr aus der Stadt rausholt. Und es müssen endlich Wohnungen her, für die sich Menschen interessieren, die bisher noch außerhalb wohnen und jeden tag mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit kommen.

Natürlich werde auch die Sicherheit ein Thema sein, sagt Kallenborn. Aber das ein Thema, das man nicht nur mit Zuwanderern verbinden dürfe.

Die FDP-Stadtratsfraktion steht hinter dem Kandidaten. Kallenborn sei jemand, „der sich durch seine Kompetenz qualifiert hat und nicht, weil er sich in der Partei hochgedient und genug Flugblätter verteilt hat“, sagt der Fraktionsvorsitzende Tobias Raab. Man habe sich für einen „Liberalen ohne Parteibuch“ entschieden, weil das Oberbürgermeisteramt sich nicht „für parteipolitisches Klein-Klein“ eigne, sagt der FDP-Landesvorsitzende Oliver Luksic.

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