CDU nominiert Kandidaten Conradt will Oberbürgermeister werden

Saarbrücken · Der Chef der Landesmedienanstalt geht für die CDU ins Rennen gegen Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD).

 Uwe Conradt an seinem Arbeitsplatz in der Landesmedienanstalt. Für die CDU sitzt er auch im Stadtrat.

Uwe Conradt an seinem Arbeitsplatz in der Landesmedienanstalt. Für die CDU sitzt er auch im Stadtrat.

Foto: Landesmedienanstalt Saarland (LMS)

Uwe Conradt wird für die CDU in den Wahlkampf ums Amt des Saarbrücker Oberbürgermeisters ziehen. Der Kreisvorstand der Saarbrücker Christdemokraten hat ihn am Donnerstagabend nominiert. Der 41-jährige Diplom-Kaufmann und Medienjurist wird gegen Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD) antreten, die von ihrer Partei bereits für eine dritte Amtszeit ins Rennen geschickt worden ist.

Peter Strobel, der 2011 für die CDU antrat und klar an Britz scheiterte, ist inzwischen saarländischer Finanzminister und verzichtete auf eine erneute Kandidatur. Strobel, der auch Kreisvorsitzender seiner Partei ist, kündigte am Donnerstagabend an, sich auf seine „Aufgaben als Minister für Finanzen und Europa und als Minister der Justiz zu konzentrieren“. Deshalb werde er das Amt des Fraktionsvorsitzenden der CDU-Stadtratsfraktion aufgeben und der Fraktion Uwe Conradt als seinen Nachfolger vorschlagen.

Uwe Conradt, der Direktor der Landesmedienanstalt ist und für die CDU im Stadtrat sitzt, hat sich die Entscheidung nach eigenen Angaben nicht leicht gemacht. „Habe ich Verantwortung für die Stadt? Habe ich Verantwortung für die Demokratie? Und, ja, habe ich Verantwortung für meine Partei?“ Er habe sich in den vergangenen Monaten diese Fragen immer wieder gestellt – und nicht immer die selbe Antwort gefunden. Nun ist die Antwort klar. Conradt tritt an und geht für die CDU in ein langes Rennen um den Chefposten im Rathaus. Gewählt wird nämlich erst im Mai kommenden Jahres.

Für Conradt, der sagt, dass Landesmedienanstalts-Direktor „die schönste Aufgabe ist, die man in diesem Land haben kann“, und dem Ambitionen nachgesagt werden, Intendant des Saarländischen Rundfunks werden zu wollen, ist die Kandidatur dennoch offenbar mehr als eine Pflichtübung. „Als Vater muss man schauen, dass die eigen Kinder und die der Nachbarn eine gute Zukunft haben“, sagt der verheiratete Vater dreier Töchter. Bei über zehn Prozent Arbeitslosenquote in Saarbrücken könne man da aber seine Zweifel bekommen. „Viele qualifizierte junge Menschen ziehen weg. Nicht, weil sie nicht in Saarbrücken bleiben wollen, sondern weil sie hier keine Arbeit finden“, sagt er. Da tue die Oberbürgermeisterin zu wenig. Da vermisst er auch neue Ansätze, Kreativität und Fantasie im Rathaus.

Mit ihm als Kandidat werde die Saarbrücker CDU aber keinen „Alles ist schlecht, alles wurde falsch gemacht“-Wahlkampf führen, sagt er. „Ich kann mich nicht nur aufregen über Dinge, die schlecht sind. Ich kann mich auch begeistern“, sagt er. Das sei eine seiner großen Stärken, wie man in seiner Arbeit bei der Landesmedienanstalt sehe. Seine Arbeit für die „Medienvielfaltsicherung bundesweit, die Medienkompetenz- und die Filmförderung, das Projekt gegen Hass und Hetze, das Zentrum für digitale Kompetenz, der Einsatz der Landesmedienanstalt für die Pressefreiheit – „das macht Spaß und damit erreichen wir viel“, sagt Conradt. Und das alles funktioniere „nur, weil es eine gute Teamleistung ist.“

Bereits im Wahlkampf will Conradt die Bürgerinnen und Bürger an der politischen Arbeit beteiligen. „Meine Kandidatur ist ein Angebot an alle Menschen. Ich möchte Verantwortung für meine Heimat übernehmen und mit meiner Leidenschaft für Saarbrücken viele Menschen motivieren, sich für die Zukunft unserer Stadt zu engagieren“, sagt er. Die CDU werde in „Zukunftswerkstätten“ in den kommenden Monaten „ein neues Leitbild für die Landeshauptstadt entwickeln“. „Ich möchte dazu anregen Neues zu denken und lade alle herzlich ein, sich einzubringen.“

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