Frankreichs einziger Bergbau-Park

Regionalverband · Ferien, Zeit zum Reisen und Entdecken. Wie wär's denn mit den Partnergemeinden unserer Regionalverbandskommunen? Etwa mit dem Bergbauort Petite Rosselle – der Partnergemeinde von Großrosseln.

 Blick über das Gelände des Carreau Wende mit dem Bergbaumuseum. Foto: Olszak

Blick über das Gelände des Carreau Wende mit dem Bergbaumuseum. Foto: Olszak

Foto: Olszak
 Bergarbeiter-Häuschen aus einem Guss. Foto: Baronsky-Ottmann

Bergarbeiter-Häuschen aus einem Guss. Foto: Baronsky-Ottmann

Foto: Baronsky-Ottmann

In Petite Rosselle hat die industrielle Vergangenheit Spuren hinterlassen. Das kulturelle Erbe zieht sich wie ein roter Faden durch den Ort, selbst das Wappen der kleinen Stadt ist mit einer Grubenlampe versehen. Seit dem Jahr 1856 war Petite Rosselle vom Bergbau abhängig. Unter der Familie Wendel wurde zuerst in der Grube St. Charles, bis zum Jahr 1882 in vier weiteren Gruben (St. Joseph, Wendel, Vuillemin und Gargan) Kohle gefördert. Mit der Industrialisierung des Ortes stieg auch die Einwohnerzahl rasant an. Wurden im Jahr 1801 nur 410 Einwohner gezählt, waren es 6909 Einwohner im Jahr 1910. Heute hat man annähernd so viele Einwohner, obwohl alle Bergwerksaktivitäten schon länger eingestellt sind. Aber das industrielle Erbe ist nach wie vor nicht zu übersehen.

Da wären zuerst die Museen auf dem Gelände der ehemaligen Grube Wendel zu nennen: das Bergarbeiter-Museum "Les Mineurs Wendel" und das Schaubergwerk "La Mine Wendel". Die beiden Museen sind mit dem Umfeld zu einem eindrucksvollem, musealen Komplex gewachsen.

Dieser einzige Bergbau-Park in Frankreich zieht immer mehr Besucher an. Darüber hinaus sind aber auch im Ort selbst Zeugen des Kohlebergbaus zu finden. Auf den Verkehrsinseln des Ortes sind - neben üppigem Blumenschmuck - auch alte Loren, Schienen und Maschinen von unter Tage zu sehen. Selbst ein ganz simpler Eisenkäfig mit schwarzen Figuren symbolisiert hier mit einfachen Mitteln einen Förderkorb. Das kulturelle Erbe spiegelt sich aber auch in der Architektur. Wenn man die "Rue de léglise" vom Rathaus abwärts fährt, dann kommt man an einer ganzen Reihe von kleinen, alten Arbeiterhäusern vorbei. Ganz ähnliche Arbeiterhäuser finden sich auch in Richtung Forbach, in der "Rue A" bis "Rue F". Es sind sehr kleine, zweistöckige Häuser, mit nur einem Raum neben der Eingangstür und nur einem Fenster im Obergeschoss.

Um Platz, Baumaterial und Kosten zu sparen, sind die Häuser aufgefädelt wie Perlen einer Kette. Mit ihren braunen Klappläden, manche hübsch renoviert, oft mit Blumen geschmückt, sind auch sie Zeugen des Bergbaus.

Dagegen ist der Grenzübergang in Petite Rosselle fast nicht mehr zu sehen. Wenn man die Rossel überquert, ist man bereits mitten im saarländischen Großrosseln - der Partnergemeinde von Petite Rosselle.

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