Drogen-Prozess: Gericht spricht „Osmanen“ frei

Saarbrücken · (wi) Das Landgericht Saarbrücken hat einen 29-jährigen Deutschen vom Vorwurf des illegalen Handels mit Drogen und Medikamenten freigesprochen. Der vorbestrafte Mann gilt als Mitglied der "Osmanen", einer bundesweit aktiven rockerähnlichen Gruppe, die sich selbst als Box-Club versteht.

Die Anklage hatte dem 29-Jährigen ursprünglich vorgeworfen, eine illegale Medikamentenlieferung aus der Schweiz mit 387 Ampullen Testosteron und 52 Schachteln Potenzmittel organisiert zu haben. Außerdem soll er angeblich drei Mal jeweils 200 Gramm Amphetamin auf Kommissionsbasis an einen Mitbeschuldigten weitergegeben haben. Die Medikamente und Teile der Drogen waren bei verschiedenen Aktionen von der Polizei entdeckt und bei Mitbeschuldigten sichergestellt worden.

Die Vorwürfe gegen den Angeklagten als vermeintlichen Hintermann ließen sich am Ende jedoch nicht bestätigen. Ein solcher Freispruch hatte sich bereits am ersten Prozesstag abgezeichnet, als alle möglichen Tatbeteiligten von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht hatten. Daraufhin wurde der Angeklagte Mitte Januar nach rund fünf Monaten in U-Haft freigelassen und kam als freier Mann zu den Folgeterminen vor dem Landgericht. Er erhält nun Haftentschädigung - mindestens 25 Euro pro Tag im Gefängnis.

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