Franzosen füllen Spielbank-Kassen

Saarbrücken · Fast jeder zweite Besucher kommt aus dem Ausland – Geschäftsführer Burkert und Jacoby sehen in geplanter Pkw-Maut ein Risiko für ihr Unternehmen

 Mehr als 30 Millionen Euro spielten die Automaten 2016 in die Kassen der Saarland Spielbanken ein. Foto: dpa/Eisele

Mehr als 30 Millionen Euro spielten die Automaten 2016 in die Kassen der Saarland Spielbanken ein. Foto: dpa/Eisele

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Bei den Saarland Spielbanken GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Saartoto GmbH, haben im Jahr 2016 die Kassen kräftig geklingelt. Der Bruttospielertrag (Umsatz abzüglich der an Spieler ausgezahlten Gewinne) blieb 2016 mit 32,1 Millionen Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres (32,3 Millionen Euro). Die Differenz von 200 000 Euro sei minimal und könne schon den Gewinn ausmachen, der an einem Wochenende ausgezahlt werde, betonen die Spielbank-Direktoren Peter Jacoby und Michael Burkert. Beide sprechen mit Blick auf die aktuelle Bilanz von einer "stabilen und erfolgreichen Entwicklung" der GmbH, die an sieben Standorten 310 Mitarbeiter beschäftigt. Personalkosten machen rund 15,5 Millionen Euro aus. Die erreichten Erträge seien in den letzten fünf Jahren durchweg auf gleichem Niveau geblieben. Exakt 8,2 Millionen Euro zahlte die Gesellschaft 2016 als Spielbankabgabe an den saarländischen Fiskus und an die Kommunen, in denen Casinos betrieben werden. Die Stadt Saarbrücken, in deren Bereich die Spielbank am Deutsch-Französischen Garten (DFG) sowie die beiden Automatencasinos Ludwigspark und Glückspilz liegen, erhielt 670 000 Euro. Das Casino Schloss Berg in Nennig spielte der Gemeinde Perl 338 000 in den Etat. 152 000 Euro gingen an die Stadt Neunkirchen, 52 000 Euro erhielt die Stadt Saarlouis und 23 000 Euro wurden der Kreisstadt Homburg überwiesen.

Als drohendes Geschäftsrisiko sehen die Spielbankchefs Jacoby und Burkert die von der Bundesregierung angekündigte Straßenmaut für Ausländer: "Wir befürchten Einbußen!" Denn fast jeder zweite der 2016 registrierten 406 000 Spielbank-Besucher kommt aus dem Ausland. Das Saarbrücker Casino am DFG mit großem Spiel (Roulette, Black Jack und Poker) und Automaten ist besonders bei Franzosen beliebt. Von 214 000 Gästen hatten hier 62 Prozent einen französischen Pass. Sie brachten hier etwa die Hälfte des Umsatzes. Fünf Prozent der Gäste reisten aus Luxemburg an. In Nennig waren von 78 000 Gästen 45 Prozent Franzosen und 23 Prozent Luxemburger.

Das Angebot an Roulette, Black Jack und Poker haben die Spielbank-Verantwortlichen schwerpunktmäßig auf das Casino am DFG konzentriert. Unter dem Strich bringt das "große Spiel" dort knapp 1,5 Millionen Euro Ertrag, während die Automaten 12,6 Millionen Euro abwarfen. In Nennig brachte das große Spiel noch 200 000 Euro ein, die Automaten 8,6 Millionen Euro. An sieben Standorten hat die Spielbank 805 Automaten in Betrieb.

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