Ein Leben für den TuS St. Arnual Der Sohn im Tor, der Vater davor

St. Arnual · Manfred Breit hält dem TuS Saarbrücken-St. Arnual seit 72 Jahren die Treue. Seit 29 Jahren steht er an der Vereinsspitze.

 Der 80 Jahre alte Manfred Breit in der Geschäftsstelle des TuS St. Arnual mit der Vereinsfahne aus dem Jahr 1890.

Der 80 Jahre alte Manfred Breit in der Geschäftsstelle des TuS St. Arnual mit der Vereinsfahne aus dem Jahr 1890.

Foto: Iris Maria Maurer

Wer Manfred Breit begegnet, kann kaum glauben, dass dieser Mann im Mai seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Fit sieht Breit aus, braun gebrannt, voller Tatendrang wirkt er. Er denkt noch nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. Schließlich steht er an der Spitze des mit rund 700 Mitgliedern größten Daarler Vereins, des Turn- und Sportvereins (TuS) Saarbrücken-St. Arnual. 1990 haben ihn seine Klubkollegen zum ersten Vorsitzenden gewählt. Ein Amt, das er bis heute bekleidet. Im März ist der gelernte Kfz-Mechaniker, der bis zu seiner Pensionierung 1999 für 36 Jahre in Diensten der Saarbrücker Berufsfeuerwehr stand, für zwei Jahre wiedergewählt worden. Danach soll aber Schluss sein, wie er betont: „Ich habe bei der Mitgliederversammlung angekündigt, dass dies meine letzte Amtszeit ist.“

Der TuS St. Arnual hat bei den Breits schon immer eine Hauptrolle gespielt. Manfred Breit entstammt einer alten Daarler Turnfamilie. Sein Großvater Ludwig, auch ein Feuerwehrmann, führte von 1898 bis 1907 den 1884 gegründeten Verein. Sein Vater Ernst war Oberturnwart und Wanderwart im Klub. Und seine Mutter Lotte war Schülerinnenwartin. Manfred Breits Ehefrau Ulla leitet die Sparte Bewegungsübungen für an Parkinson Erkrankte. Und der gemeinsame Sohn Uwe (51) war als Handballer im TuS aktiv. „Mein Mann hat mit 50 Jahren sein letztes aktives Handballspiel bestritten“, sagt Ulla Breit: „Der Sohn Uwe im Tor und der Vater Manfred davor.“

Der Vereinsvorsitzende begann seine sportliche Laufbahn im TuS im Alter von acht Jahren als Geräteturner. In jenen Tagen trat er dem Verein bei, dem er nunmehr seit 72 Jahren die Treue hält. Mit zwölf kam der Handball hinzu, damals noch im Feld gespielt. Als 17-Jähriger übernahm er sein erstes Amt, als er zum stellvertretenden Schülerturnwart gewählt wurde. Weitere Positionen im Klub folgten, sei es als Trainer, als Abteilungsleiter, als zweiter oder später als erster Vorsitzender.

1989 galt es, eine bittere Entscheidung zu fällen: Der TuS St. Arnual stellte das Handballspielen ein, weil die Personaldecke zu dünn geworden war. Das fiel Breit besonders schwer, weil er selbst 40 Jahre Handball spielte und für seine Verdienste um diesen Sport mit der Silbernen Ehrennadel des Handball-Verbandes Saar ausgezeichnet wurde. Manfred Breit wandte sich nach dem Ende dieser Ära dem Tennis zu, bis heute spielt er im Doppel beim TC St. Arnual.

Der TuS St. Arnual ist mittlerweile ein breit aufgestellter Verein mit 16 Abteilungen. „Die Buben haben es heutzutage nicht mehr so mit dem Turnen, die machen lieber Judo“, erzählt Breit. Wer will, kann beim Daarler Traditionsverein auch Volleyball und Hobbyfußball spielen oder aus einem beachtlichen Sortiment an Gesundheitssport auswählen.

Zwei Dinge beschäftigen den Vorsitzenden: „Wir suchen dringend Trainer, das gilt für alle Sparten.“ Und an Ehrenamtlichen für Vorstandsämter mangele es auch. Immerhin hält Manfred Breit seine Nachfolge für geklärt, wenn er im Frühjahr 2021 als Vereinsboss abtritt. Dann stehe Andreas Pretor aus der Judo-Abteilung bereit, um an die Spitze des TuS St. Arnual zu treten.

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