Kritik an ARD-Sendung AfD sieht Saarland-Satire als Schmähangriff

Saarbrücken · Die saarländische AfD sieht eine ganze Bevölkerungsgruppe durch einen kabarettistischen Beitrag im Ersten diffamiert. Das schreibt der Parteivorsitzende Josef Dörr dem Saarländischen Rundfunk.

 AfD-Saar-Chef Josef Dörr ist sauer auf einen Satirebeitrag, der sich mit dem Saarland auseinandersetzt.

AfD-Saar-Chef Josef Dörr ist sauer auf einen Satirebeitrag, der sich mit dem Saarland auseinandersetzt.

Foto: dpa/Oliver Dietze

In einem offenen Brief an SR-Intendant Thomas Kleist wirft AfD-Landeschef Josef Dörr der ARD vor, das Saarland zu verhöhnen. Konkret spricht er die Satiresendung „Nuhr im Ersten“ vom 28. März an. Dort seien Aussagen gefallen wie: „1957 haben uns die Franzosen das Saarland auf den Hof geschmissen.“ „Das Saarland braucht kein Mensch“ „Herr Macron: Wir könnten uns vorstellen, dass Sie das Saarland wieder zurücknehmen.“

„Das hat nichts mit Satire zu tun“, echauffiert sich Dörr. Es sei intellektuell unterste Schublade und gehöre nicht in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Eine ganze Bevölkerungsgruppe wird damit verhöhnt“, heißt es in dem Schreiben. Von SR-Intendant Kleist erwartet Dörr, dass er sich in den ARD-Gremien für das Image des Saarlandes einsetzt. Denn schon länger sei das Land in den Fokus von „sogenannten Kabarettisten“ gerückt. Dabei erinnert Dörr seinem Bekunden nach an „geschmacklose Ergüsse eines Jan Böhmermanns“. Solche Sendungen tragen laut Dörr zu einem negativen Bild des Saarlandes bei. Wie das Saarland im Rest des Landes gesehen wird, sei laut Dörr aber insbesondere für erfolgreiche Gewerbeansiedlungen wichtig.

„Auf diesen offenen Brief gibt es auch nur eine offene Antwort: Satire muss das dürfen!“, antwortet SR-Sprecher Peter Meyer auf SZ-Nachfrage. „Im Übrigen haben wir den Brief an die Intendantin des für die Sendung redaktionell verantwortlichen Rundfunks Berlin Brandenburg weitergeleitet.“

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