Für viele Eltern wird's günstiger
Püttlingen · In den städtischen Kindertageseinrichtungen in Püttlingen sinken für die meisten Eltern die monatlichen Beiträge. So kostet ab Januar ein Regelplatz 93 statt 95 Euro. Hintergrund ist eine neue Kalkulation der Preise. Mit der Folge, dass auf die Eltern von 40 Krippenkindern Mehrkosten zukommen.
Die meisten Püttlinger Eltern dürfen sich auf eine finanzielle Entlastung freuen, wenn ihr Nachwuchs eine städtische Kindertageseinrichtung besucht. Dies ist das überraschende Ergebnis einer Prüfung, bei der die Stadtverwaltung zu untersuchen hatte, wie der Elternanteil an den steigenden Personalkosten zu verteilen ist. Am Mittwoch hatte der Püttlinger Stadtrat bei seiner letzten Sitzung des Jahres über diese Vorlage zu entscheiden.
25 Prozent der Personalkosten sollen die Eltern tragen, 29 Prozent trägt das Land, 36 der Regionalverband und zehn Prozent die Kommune. Ist diese finanziell gut gestellt, kann sie den Eltern entgegenkommen, Püttlingen ist wegen des defizitären Haushalts aber gehalten, den Eltern die Maximaldeckung von einem Viertel zu berechnen.
Mischkalkulation ungerecht
Wie aber können die Beiträge dann bei steigenden Kosten in den meisten Fällen sinken? Die Antwort liegt in der Umstellung der Mischkalkulation auf eine leistungsbezogene Basis. Bisher wurden die Personalkosten insgesamt auf die Zahl der Betreuungsplätze umgelegt. Weil aber im Krippenbereich elf Kinder von zwei Fachkräften betreut werden, während in den anderen Gruppen rechnerisch anderthalb Fachkräfte auf 25 Kinder aufpassen, sei diese Regelung ungerecht. Das habe zur Folge, dass Eltern , die einen Krippenplatz buchen, im Vergleich zu den Kindergarteneltern eine höhere Leistung erhalten. So argumentiert die Verwaltung und bezeichnet deshalb die Mischkalkulation als ungerecht, weil sie Eltern im Kindergartenbereich mit Kosten belastet, die ihnen nicht zuzuordnen sind.
Also kostet ein Regelplatz in Püttlingen ab Januar nur noch 93 Euro monatlich und damit zwei Euro weniger als bisher. Noch größer der Unterschied beim Tagesplatz, der kostet dann nur noch 122,80 statt 151 Euro. Die Eltern von 220 Kindern profitieren von dieser Regelung, auf die Eltern von 40 Krippenkindern kommen Mehrkosten zu. Ihr Beitrag steigt aus genannten Gründen von 304 auf 347 Euro. Diese Preise gelten jeweils für das erste Kind, bei weiteren Kindern greift die Geschwisterermäßigung von 25 Prozent.
Drei Gegenstimmen
Für die Variante der leistungsbezogenen Kalkulation stimmten 26 Stadtratsmitglieder, drei stimmten dagegen, zwei enthielten sich ihrer Stimme. SPD , Linke und DKP gaben jeweils zu bedenken, dass ihrer Ansicht nach Kindergartenplätze für die Eltern kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollten.
