Blindenstock warnt vor Hindernis

Heusweiler/Saarbrücken. Die Schülerinnen Julie Hohmann und Dana Fritzinger aus Heusweiler haben beim Landeswettbewerb "Schüler Experimentieren" einen ersten Preis im Fachgebiet Technik errungen. Julie und Dana sind beste Freundinnen und besuchen gemeinsam die sechste Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lebach

 Erfindergeist: Julie Hohmann (links) und Dana Fritzinger haben einen Blindenstock mit einem Ultraschallsensor bestückt, der mit Tönen über Abstände zu Hindernissen informiert. Foto: Becker&Bredel

Erfindergeist: Julie Hohmann (links) und Dana Fritzinger haben einen Blindenstock mit einem Ultraschallsensor bestückt, der mit Tönen über Abstände zu Hindernissen informiert. Foto: Becker&Bredel

Heusweiler/Saarbrücken. Die Schülerinnen Julie Hohmann und Dana Fritzinger aus Heusweiler haben beim Landeswettbewerb "Schüler Experimentieren" einen ersten Preis im Fachgebiet Technik errungen. Julie und Dana sind beste Freundinnen und besuchen gemeinsam die sechste Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lebach.

Die 11 und 12 Jahre alten Mädchen wurden Landessieger mit einem von ihnen selbst entwickelten Blindenstock mit Ultraschallsensor. Diesen Blindenstock haben sie selbst gebaut und in der Saarbrücker Kongresshalle einer Fachjury vorgestellt. "Wir wollen blinden Menschen das Leben erleichtern", sagt Dana.

Auf die Idee sind sie gekommen, weil Julie unter Diabetes leide und ausgefeilte technische Hilfen nutzen könne. "Da haben wir überlegt, ob anders kranke oder behinderte Menschen auch alle technischen Möglichkeiten nutzen, die es gibt und sind so auf die Idee mit dem Blindenstock gekommen", sagt Dana, die dazu eigens Kontakt zu einer Blindenschule aufgenommen hat, um dort den Umgang mit dem normalen weißen Blindenstock zu lernen und die Abläufe zu analysieren.

Im zweiten Schritt bauten die Mädchen dann die Sensoren, die im Auto als Einparkhilfe dienen, in den Stock ein. Dazu nahmen sie einen normalen Nordic Walking Stock, änderten den Griff, und das Fußstück wurde durch eine kleine Rolle ersetzt. "Unser Ziel war es, den Stock technisch optimal anzupassen. Ein Blinder bewegt den Stock ungefähr einen Meter halbkreisförmig vor sich her. Wir haben dem Stock dann einen Signalgeber eingebaut, der sogar die Entfernung zum Hindernis akustisch anzeigt", schildert Julie.

Die Jury in Saarbrücken war begeistert und zeichnete die beiden Mädchen wegen ihres "außergewöhnlichen Engagements" aus. So hieß es in der Laudatio, es verdiene besondere Anerkennung, dass sie sich in einer Blindenschule mit der Situation der Sehbehinderten intensiv befasst hätten und die nun vorgelegte Lösung wirklich funktioniere und der Nordic-Walking-Stock so ideal umgewidmet wurde. Die beiden Siegerinnen seien "Hoffnungsträgerinnen der Ingenieurwissenschaften". Sie gewannen den ersten Preis sowie zwei Sonderpreise und können am Landeswettbewerb "Jugend Forscht" teilnehmen, der sonst nur älteren Jugendlichen offensteht.

Ihrer Schule brachte die Leistung auch was ein, das Lebacher Gymnasium wurde durch diesen und weitere Beiträge die erfolgreichste Schule im Wettbewerb. So auch mit einem dritten Platz im Bereich Informatik für Yanick Prianon, Felix Thinnes und Lennart Biesel aus Riegelsberg und Heusweiler. > Bericht folgt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort