Seltsames im Riegelsberger Ortsrat Der Ortsrat aus Absurdistan

Im Riegelsberger Ortsrat war es zum „Schiedsmann-Eklat“ gekommen. Zwischen dem bisherigen Schiedsmann für Riegelsberg und dem Ortsvorsteher hatte es in der Bürgerfragestunde Streit und „Lügen“-Vorwürfe gegeben. Soweit hätte es nicht kommen müssen. Es mag ja sein, dass bei der Schiedsmann-Entscheidung in Riegelsberg formal alles nach Recht und Gesetz zugegangen ist. Es mag ja ebenso sein, dass beide Bewerber um das Amt im Gespräch einen guten Eindruck gemacht hatten. Aber dennoch hat man auf der einen Seite eine in der Sache unerfahrene Bewerberin, auf der anderen einen in der Sache erfahrenen Bewerber, der etliche Erfolge als Schiedsmann vorzuweisen hat und dem auch beruflich der Umgang mit juristischen Konflikten nicht fremd war – Erwin Rathey war nicht nur bei einer großen Krankenkasse für bestimmte Vertragswerke zuständig, sondern zeitweise auch „Bundesbeauftragter gegen Fehlverhalten im Gesundheitswesen“. Wie, um Himmels Willen, konnte da die zuständige Ortsrats-Kommission dem Gesamt-Ortsrat keine eindeutige Empfehlung geben? Und weshalb wollten Ortsratsmitglieder den erfahrenen, erfolgreichen Bewerber rauskicken? – Die Abstimmung war zwar geheim, doch inzwischen ist klar, dass es die CDU gewesen war, die Rathey nicht mehr wollte.

Seltsames im Riegelsberger Ortsrat: Der Ortsrat aus Absurdistan
Foto: SZ/Robby Lorenz

Schiedsmänner sind wichtig, um Streit zu schlichten und um unsere überlasteten Gerichte zu entlasten. In Riegelsberg wurde das Ansehen des Schiedsmann-Amtes durch unnötiges Gezerre ramponiert – und zwar nicht durch die Bewerber, sondern durch den Ortsrat, der damit seinen Bürgern einen Bärendienst erwiesen hat.

Dass die beiden Bewerber persönlich – vorsichtig ausgedrückt – ein angespanntes Verhältnis zueinander haben und es auch eine Vorgeschichte zwischen einem Ortsratsmitglied und dem (Noch-)Schiedsmann gibt, macht den Kuddelmuddel perfekt. Eigentlich bleibt nur: Alles auf Anfang, sowie der Wunsch, dass Ratsmitglieder Persönliches und Parteipolitik außen vor lassen, wo es darum geht, Schaden vom Bürger fernzuhalten.

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