Wiesen gegen Schlammlawinen

Heusweiler · Seit 1977 haben mehrere Hochwasser und Schlammfluten die Anwohner im Bereich der Hommersbach in Atem gehalten. Die Gemeinde Heusweiler und ein Landwirt haben inzwischen Maßnahmen zur Eindämmung der Erderosion durch Starkregen ergriffen. Das Land will weitere Maßnahmen fördern.

Die Straße In der Hommersbach liegt am nordöstlichen Rand von Heusweiler und beginnt direkt hinter dem Bahndamm. Links und rechts stehen auf einer Länge von 250 Meter die Wohnhäuser. An der Bebauungsgrenze mündet sie in eine auf beiden Seiten ansteigende landwirtschaftlich genutzte Fläche. Das heißt, der anschließende schmale und unbefestigte Weg verläuft durch einen regelrechten Einschnitt in der Landschaft. Bei starken Regenfällen wurde oftmals Erdreich von den Äckern an den Hängen links und rechts abgetragen und gemeinsam mit Regenwasser oberflächlich durch die Hommersbach und die Bahnunterführung in Richtung Winterscheidt- und Mathiasstraße geschwemmt.

Wasser und Schlamm richteten immer wieder große Schäden an. Neben den schwersten Schäden im Mai 1977, im Frühjahr 1993 und September 2011, als nach einem sehr extremen Hagel-Gewitter sogar Autos davongespült wurden, hielten zwischenzeitlich auch kleinere Hochwasser die Anwohner der erwähnten Straße in Atem.

Die Saarbrücker Zeitung berichtete ausführlich über die Ereignisse und über die Sorgen der Bürger bei Starkregen . Es gab mehrere Bemühungen der Gemeinde, die Ursachen der Hochwasser zu beseitigen. Unter anderem wurde 1993 ein Auffangkanal für Regenwasser durch die Hommersbach zum Köllerbach hin angelegt, doch das half wenig.

Erst als sich 2013 um den Anwohner Klaus Becker aus der Winterscheidtstraße eine Bürgerinitiative (BI) gründete und sich der Heusweiler Ortsrat um den damaligen Ortsvorsteher Gehard Fisch einschaltete, kam Bewegung in die Angelegenheit.

Bei einem Ortstermin hatten sich der Landwirt, der die Flächen nutzt, der Ortsvorsteher und Peter Paulus vom Umweltamt der Gemeinde Heusweiler getroffen, zudem Vertreter der Landwirtschaftskammer und des Bauernverbandes sowie Anlieger. Dabei wurden auch einige von allen Teilnehmern befürwortete Schutzmaßnahmen besprochen: Der Bauer stimmte zu, auf beiden Seiten des Weges auf Flächen von jeweils 90 ar ( = 9000 Quadratmeter) Grasland auszusäen. Die Gemeinde verpflichtete sich, unterhalb der Abbruchstelle entlang des Abflussgrabens eine Hecke von 20 Meter Breite anzulegen. Die Anwohner sagten zu, bei starken Regenfällen die beiden Einlassschächte des Regenwasser-Auffangkanals zu säubern.

Erstere Maßnahmen wurden im vorigen Herbst verwirklicht. BI-Sprecher Becker glaubt, dass vor allem das Grünland zukünftige Bodenerosionen verhindert. Um aber - auch angesichts des möglicherweise fortschreitenden Klimawandels - auf Nummer Sicher zu gehen, hat die BI nun auch das Umweltministerium eingeschaltet.

Ein Experte der Behörde hat inzwischen vor Ort die Sachlage begutachtet. Das Umweltministerium teilte jetzt dazu mit, dass, in Zusammenarbeit mit dem Landwirt, weitergehende, von der EU geförderte Maßnahmen geplant würden. Die BI will nun erstmal abwarten, ehe sie wieder aktiv wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort