Mit Polka-Gesang, Barmusik und Sinatra

Eiweiler · Polka mit Gesang und Blasmusik als Barmusik – funktioniert das? Sogar sehr gut, zeigt der Musikverein Eiweiler. Ein weiterer Programmteil war mit bewegenden Soli dem 100. Geburtstag von Frank Sinatra gewidmet.

 Das Schülerorchester des Musikvereins Eiweiler unter der Leitung von Frank Lambert beim Adventskonzert am Samstagabend in der Großwaldhalle. Foto: Andreas Engel Andreas

Das Schülerorchester des Musikvereins Eiweiler unter der Leitung von Frank Lambert beim Adventskonzert am Samstagabend in der Großwaldhalle. Foto: Andreas Engel Andreas

Foto: Andreas Engel Andreas

Bei seinem 42. Adventskonzert in der mit über 300 Zuhörern voll besetzten Großwaldhalle begeisterte der Musikverein Eiweiler wieder einmal sein Publikum. Dirigentin Judith Hoffmann, der zudem die Gesamtleitung oblag, hatte auch im zwölften Jahr ihrer Arbeit eine ganze Menge Neues ins Programm gepackt.

"Eigentlich ist es unmöglich, sich jedes Jahr etwas Neues auszudenken, wir haben ja schon alles gespielt", sagte sie vor dem Konzert im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Und dennoch gelang ihr das Unmögliche. Zum Beispiel eine Polka mit Gesang . Frank Lambert, der im Großen Orchester die Tuba bläst, sorgte mit Ehefrau Jasmin, die im Orchester Klarinette spielt, für diese Premiere: "Kannst du Knödel koche, - frag ich mich seit Wochen -, wie sie einst die Mutter, hat gekocht mit Butter", sangen die beiden in bester böhmischer Polkatradition. Das Publikum tobte vor Begeisterung!

Eine weitere Premiere war feinste Barmusik aus den 1950-ern, und das von einem Blasorchester! "Das ist vom Genre her etwas ganz Neues", betonte die Dirigentin. Sie hatte eine prickelnde Reminiszenz an die 50er Jahre und an den berühmtesten Saxophonisten dieser Zeit, René "Mickey" Nicolas, arrangiert. Das Große Orchester spielte diese Musik spritzig, voller rhythmischer Überraschungen und trotzdem mit großer Leichtigkeit.

Herausragender Programmpunkt war allerdings eine Würdigung des legendären Entertainers Frank Sinatra , der am Konzert-Abend 100 Jahre alt geworden wäre. Mit "New York, New York" und "Beyond the Sea" nahm das Große Orchester das Publikum mit auf die Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, beschrieb mit "The Lady is a Tramp" augenzwinkernd die Einzigartigkeit der Damen, ließ Sinatra mit "It was a very good Year" über den Herbst seines Lebens und seine Romanzen sinnieren, um dann schließlich im weltberühmten "My Way" einen Rückblick auf das Leben eines Mannes zu werfen, das dieser auf seine Art gelebt hat.

Gänsehaut nach Noten

Für ganz besondere Gänsehautmomente sorgten dabei die Solis von Roman Peter (Fagott), Yannick Webel (Posaune) und Matthias Hoffmann (Bariton-Saxophon). Es gab noch viel mehr: Das Große Orchester bewies seine Vielfältigkeit mit dem Militärmarsch "Graf Zeppelin" und mit Filmmusik. Drei Mal war dieses Genre vertreten. So bei der Stars-Wars-Saga, in der Dr. Ingo Meurer als Darth Vader moderierte, beim rosaroten Panther und beim Dschungelbuch - hoch anspruchsvolle Programmmusik, die das Orchester perfekt beherrscht. Und dass dem Musikverein um die Zukunft nicht bange sein muss, bewiesen das Schüler- und das Jugendorchester, die bei ihren Vorträgen einen sehr hohen Ausbildungsstand zeigten und nicht ohne Zugaben von der Bühne gelassen wurden.

Die Moderation hatten Siegfried Lambert, Dr. Thomas Bauer, Dr. Ingo Meurer, Bernadette Ney, Theresa Ney, Anna Hüttel und Joelle Lambert. Judith Peters (Großes Orchester ) und Frank Lambert (Schüler- und Jugendorchester) dirigierten.

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