Mehr als Marsch und Polka

Eiweiler · Fast drei Stunden unterhielt der Musikverein Eiweiler die Zuhörer, bot dabei Bekanntes, aber auch Neues und Ungewöhnliches. Das Publikum in der proppenvollen Halle war begeistert.

 Ein voller Erfolg war das Weihnachtskonzert des Musikvereins Eiweiler. Foto: Andreas Engel

Ein voller Erfolg war das Weihnachtskonzert des Musikvereins Eiweiler. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Die 300 Sitzplätze in der Eiweiler Grosswaldhalle reichten nicht aus, um allen Zuhörern Platz zu bieten. Einige mussten fast drei Stunden stehen, um sich das Adventskonzert des Musikvereins "In Treue fest" Eiweiler anzuhören. Es hat sich herumgesprochen, dass die drei Orchester des Vereins viel mehr können als "nur" Polkas oder Märsche.

"Koffer voll Musik"

Sogar das Schüler- und das Jugendorchester - beide unter Leitung von Frank Lambert - beherrschen ausgezeichnet die sinfonische Blasmusik . Und das Große Orchester unter der Leitung von Judith Lambert kann alles: traditionelle Blasmusik - wie den wunderschönen Konzertmarsch "Wien bleibt Wien", dessen Melodien fast jeder von uns schon irgendwann und irgendwo einmal gehört hat - oder die rasante Fuchsgraben Polka, eine der bekanntesten egerländischen Polkas, berühmt geworden durch Ernst Mosch.

"Wir haben heute einen großen Koffer voll Musik dabei, darunter vier Werke, mit denen wir am 8. November bei den Wertungsspielen im großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks die Höchstnote ,hervorragend' erhielten und damit für die Gemeinde Heusweiler und den Ort Eiweiler eine gute Visitenkarte abgegeben haben", sagte Siegfried Lambert, der 2. Vorsitzende des Musikvereins, zur Begrüßung.

Eines dieser Werke war "Arcus" vom 30-jährigen deutschen Komponisten Thiemo Kraas, das sich dem Naturphänomen "Regenbogen" widmet: In einem kurzen Tagtraum begibt sich ein kleiner Junge mit seinem selbst gebauten Himmelsschlitten auf eine abenteuerliche Reise über einen Regenbogen. Die Musik ist dabei so reich an Farben wie der Regenbogen selbst, und die Komposition ist eine Fantasie mit teilweise hoher Erzählgeschwindigkeit. Das Orchester verstand es großartig, die Zuhörer mit auf diese Reise zu nehmen.

Man kann nicht auf alle Höhepunkt des Konzertes eingehen, es gibt zu viele. Zu erwähnen ist jedoch das Tuba-Solo von Frank Lambert im "Tuba Concerto Espagnol". Denn Lambert bewies, dass die Tuba mehr ist als nur ein Begleitinstrument. Er entlockte ihr virtuos sowohl melodiöse als auch abgrundtiefe Töne. Zu erwähnen ist aber auch die Filmmusik aus "König der Löwen", die Dirigentin Judith Hoffmann zu einem bezaubernden Medley arrangiert hat. Bei diesem Stück demonstrierten die Musikerinnen des Musikvereins, dass sie nicht nur ihre Instrumente beherrschen, sondern auch wunderschöne Singstimmen haben.

Durchs Programm führten in launiger Weise Dr. Thomas Bauer, Dr. Ingo Meurer, Bernadette Ney, Kathrin Weyland und Joelle Lambert. Das Publikum belohnte die Leistungen der drei Orchester mit einem nicht enden wollenden Schlussapplaus und lauten Zugabe-Forderungen, die das Orchester gern erfüllte.

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