Trauung im Jagdschloss kostet extra Großrosseler sollen in Völklingen heiraten

Großrosseln · Gemeinderat befürwortet Zusammenlegung der Standesämter. Völklinger Stadtrat muss noch beschließen.

 Julia Lauer, Völklinger Standesbeamtin, versieht gerne ihren Dienst im historischen Trauzimmer des Alten Rathauses. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme hieß sie übrigens noch Julia Motz.

Julia Lauer, Völklinger Standesbeamtin, versieht gerne ihren Dienst im historischen Trauzimmer des Alten Rathauses. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme hieß sie übrigens noch Julia Motz.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Die Gemeinde Großrosseln und die Stadt Völklingen bauen ihre kommunale Zusammenarbeit weiter aus. Einstimmig votierte der Rosseler Gemeinderat am Donnerstag für die Bildung eines einheitlichen Standesamtsbezirks mit Völklingen. Jetzt muss noch die Partnerkommune zustimmen: Am kommenden Donnerstag steht das Thema auf der Tagesordnung des Völklinger Stadtrats.

Läuft alles nach Plan, wird die Neuregelung zum 1. Oktober 2018 umgesetzt. Sitz des gemeinsamen Standesamtes ist dann das Völklinger Rathaus. In der Zusammenlegung sieht Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) kein wesentliches Sparvolumen. Es gehe darum, Synergien zu schaffen, erklärte der Verwaltungschef.

„Die Aufgaben des Standesamtes Großrosseln werden auf das Standesamt Völklingen übertragen. Die Organisation des Standesamtes obliegt der Stadt Völklingen“, heißt es im Entwurf einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung der Nachbarkommunen. Im Bereich der Eheschließung erfolgt die Anmeldung zukünftig am Standort des Standesamtes, also in Völklingen. „Nach der Zusammenlegung werden die Trauungen in Großrosseln nur noch im Jagdschloss Karlsbrunn stattfinden“, schreibt die Rosseler Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Wer sich in dem schmucken Barockbau das Ja-Wort gibt, muss dann allerdings eine zusätzliche Gebühr von 100 Euro zahlen.

Die Beurkundung von Sterbefällen erfolgt zukünftig ausschließlich in Völklingen. Im Bereich der Urkundenausstellung wird im Bürgerbüro der Gemeinde Großrosseln eine Anlaufstelle eingerichtet. Zur Erledigung der durch die Zusammenlegung anfallenden Mehrarbeiten im Standesamt Völklingen wird Großrosseln seinen geschäftsführenden Standesbeamten bis zum Eintritt in dessen Ruhestand in die Hüttenstadt abordnen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss der Rat, auch für das Jahr 2018 wieder Mittel aus dem Kommunalen Entlastungsfonds (KELF) zu beantragen. Bei einer Bewilligung wird das Geld zur Tilgung von Liquiditätskrediten verwendet. Das Land stellt den Städten und Gemeinden von 2013 bis 2024 insgesamt 145 Millionen Euro aus dem Fonds zur Verfügung. Die Konsolidierungshilfen sollen den Kommunen helfen, die Schuldenbremse einzuhalten. Im Vorjahr hatte Großrosseln 134 000 Euro aus diesem Topf erhalten.

 Hochzeit am 12.12.2012: Eva Quinten und Yves Müller gaben sich anlässlich des Schnapszahl-Datums als erstes Paar das Ja-Wort im Jagdschloss Karlsbrunn, rechts Bürgermeister Jörg Dreistadt.

Hochzeit am 12.12.2012: Eva Quinten und Yves Müller gaben sich anlässlich des Schnapszahl-Datums als erstes Paar das Ja-Wort im Jagdschloss Karlsbrunn, rechts Bürgermeister Jörg Dreistadt.

Foto: BeckerBredel
 Astrid und Tim Hoffmann heirateten im Juli 2015 im Karlsbrunner Forstgarten, Michaele Becker (rechts) hat die beiden getraut.

Astrid und Tim Hoffmann heirateten im Juli 2015 im Karlsbrunner Forstgarten, Michaele Becker (rechts) hat die beiden getraut.

Foto: Gemeinde Großrosseln/Nadia Haag
 Aus Julia Motz wurde dann im Mai 2011 Julia Lauer. Sie heiratete im Festsaal des Alten Rathauses Torsten Lauer.

Aus Julia Motz wurde dann im Mai 2011 Julia Lauer. Sie heiratete im Festsaal des Alten Rathauses Torsten Lauer.

Foto: BeckerBredel

Während der Sitzung gab es noch eine gute Nachricht für die Fußballer des SC Großrosseln: Einstimmig beschloss der Rat, einen Sanitärcontainer für deren Clubheim zu beschaffen. Der entsprechende Auftrag in Höhe von insgesamt knapp 66 000 Euro ging an eine Firma in Steinbach. „Der Zustand der vorhandenen Toilettenanlage ist inzwischen derart desolat, dass aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen nicht mehr länger zugewartet werden kann“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Eine Förderung durch die Sportplanungskommission sei mündlich zugesagt.

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