TuS Herrensohr zeigt im Derby viel Moral SC Friedrichsthal führt bis zur 89. Minute mit 2:0

Friedrichsthal · Der Fußball-Saarlandligist gibt im Heimspiel gegen den TuS Herrensohr den Sieg noch aus der Hand und spielt 2:2.

 Daniel Reinhardt setzt sich gegen Herrensohrs Christian Schneider (vorne von links) durch. Der Friedrichsthaler traf in der 63. Minute zum 2:0.

Daniel Reinhardt setzt sich gegen Herrensohrs Christian Schneider (vorne von links) durch. Der Friedrichsthaler traf in der 63. Minute zum 2:0.

Foto: Spektrum bilderdienst/Peter Franz

Nach der 2:7-Niederlage zum Auftakt bei der SV Elversberg II war der Frust bei Fußball-Saarlandligist SC Friedrichsthal groß. Nach dem zweiten Spiel, der Heimpremiere gegen den TuS Herrensohr, dürfte er nicht viel kleiner geworden sein. Bis zur 89. Minute führte die Mannschaft von Trainer Andreas Fellhauer am Samstag im Derby mit 2:0. Dann fand Herrensohrs Neuzugang Engin Yalcin, der vom FC Wiesbach kam, mit seinem Pass in den Strafraum Max Krämer, der den Ball am zweiten Pfosten zum 1:2 ins Netz spitzelte. Beim SC begannen die Nerven zu flattern. Nur Sekunden später ließ Florian Bohr den in den Strafraum eindringenden Krämer über die Klinge springen – Schiedsrichter Thorsten Rock gab Elfmeter. Herrensohrs Spielmacher Marc Hümbert schickte Friedrichsthals gut aufgelegten Torwart Matthias Kuhn in die falsche Ecke und verwandelte sicher zum 2:2-Endstand ins linke Eck (90. Minute).

„Das ist sehr bitter. Was wir bis kurz vor Schluss abgeliefert haben, war viel besser als die Leistung letzte Woche. Es ist schwer zu erklären – wirklich bitter“, sagte SC-Mittelfeldspieler Daniel Reinhardt, der wie die meisten Mitspieler alles aus sich herausgeholt hat. Fellhauer versuchte zunächst, die Ereignisse in der Endphase psychologisch aufzuarbeiten. „2:0 ist oft ein gefährliches Ergebnis. Dann bekommst du das 2:1 – und gerade nach so einem Spiel wie in Elversberg gehen dir plötzlich gewisse Dinge durch den Kopf. Hinzu kommt, dass wir letzte Saison in Herrensohr nach einer 2:0-Führung mit 2:3 verloren haben“, erklärte Fellhauer – um dann doch kritisch anzumerken: „Aber so einer erfahrenen Mannschaft darf das eigentlich nicht passieren.“

Im TuS-Lager war die Stimmung viel besser. „Es war kein schönes Spiel. Mit dem Punkt habe ich eigentlich schon nicht mehr gerechnet. Wir waren nie wirklich drin in der Partie. Aber Hut ab, wie die Mannschaft das nochmal rumgerissen hat“, freute sich Herrensohrs Trainer Bernd Eichmann über die Moral seiner Elf. Er war im Vorfeld von einer offensiv geführten Partie ausgegangen. Doch ein Friedrichsthaler Sturmlauf als Antwort auf die 2:7-Schmach in Elversberg blieb aus.

Die besseren Chancen besaß zunächst Herrensohr, als Hümbert per Freistoß das rechte Lattenkreuz anvisierte (40.) und kurz darauf Kuhn einen Kopfball von Krämer per Glanztat von der Linie holte (42.). Auf der anderen Seite ging Friedrichsthal durch ein „Billard-Tor“ in Führung: Reinhardt passte von links in den Strafraum, wo Bohr den Ball nicht richtig erwischte, ihn aber zum rechts lauernden Sascha Fess weiterleitete. Der flinke Angreifer schob gegen die Laufrichtung von Herrensohrs Torwart Marc Mildau zum 1:0 ein (43.).

Nach der Pause führte ein Konter zum 2:0: Reinhardt schickte Angelo Dal Col auf die Reise, der am Strafraum querlegte und so Reinhardt das 2:0 servierte (63.). Danach näherte sich der TuS bei Chancen von Krämer und Yalcin schon einmal an. „Nach den zwei vertanen Chancen dachte ich, das war’s. Mit dem 1:2 ist nochmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Der Punkt ist glücklich, aber nicht unverdient“, sagte TuS-Kapitän Kay Rohrbacher.

Nach vier Punkten aus drei Auswärtspartien geht es für den TuS nun am Sonntag zum SV Mettlach (15 Uhr), ehe Herrensohr gegen Borussia Neunkirchen erstmals nach dem Umbau der Spielerkabinen zu Hause antreten kann. Der SC Friedrichsthal muss den neuerlichen Frust diesmal nicht lange aufschieben. Heute um 18.30 Uhr wird das aus der Vorwoche verlegte Heimspiel gegen die FSG Bous nachgeholt. Am Freitag um 19 Uhr steht dann das Derby gegen die Spvgg. Quierschied an.

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