Was nach dem Skandal im Stadtbezirk Dudweiler geschehen ist Altreifen-Lager: Ist nun die Gefahr gebannt?

Dudweiler · Die Stadtverwaltung meint, dass sich in der Dudweiler Ortsmitte ein solcher Vorfall wohl nicht mehr wiederholen wird.

 An die Tausende von Reifen zwischen Sud- und Sulzbachtalstraße werden sich wohl noch die meisten Leute in Dudweiler erinnern.

An die Tausende von Reifen zwischen Sud- und Sulzbachtalstraße werden sich wohl noch die meisten Leute in Dudweiler erinnern.

Foto: BeckerBredel

Hin und wieder wird man im Stadtbezirk noch daran erinnert: an das gewaltige Altreifen-Lager zwischen Sulzbachtal- und Sudstraße. Es war der regionale Aufreger im vergangenen Jahr. Die Stadt Saarbrücken, beziehungsweise der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) ließ den Schandfleck im vierten Quartal verschwinden (SZ vom 30. November).

Dem Besitzer der Reifen war eine Beseitigungsverfügung zugestellt worden mit angeordnetem Sofortvollzug. Die Frist verstrich jedoch, sodass die Stadtverwaltung selbst tätig wurde und  anschließend darauf hoffte, ihr Geld vom Verursacher, einem jungen Mann, zurückholen zu können. Man werde alles tun, damit die Kosten der Entsorgung nicht zu Lasten der Allgemeinheit gehen, hieß es damals aus dem Büro der  Stadt-Pressestelle. Robert Mertes erklärte im Namen der Verwaltung,  dass der städtische Entsorger ZKE 106 Tonnen Altreifen aus Dudweiler abtransportiert habe. Das seien in etwa 15 000 Reifen. Die Gesamtkosten für das Verladen, den Transport und die anschließende Verwertung der Altreifen bezifferte er auf knapp über 20 000 Euro. Die Stadt werde selbstredend diese Kosten vom Verursacher zurückfordern.

Auf SZ-Anfrage erklärt aktuell die Stadt-Pressestelle, dass man keine Klage erhoben habe gegen den jungen Mann, der der Verwaltung ein nicht unerhebliches Problem  beschert hatte. Bereits Anfang 2018 habe man die Kosten bei dem Betreiber des Reifenlagers eingefordert. Gegen den Bescheid sei kein Widerspruch eingelegt worden, er sei somit rechtskräftig. Dass die Stadt jemals ihr Geld wieder sieht, das scheint aber nach wie vor äußerst fraglich.

Die SZ wollte ferner wissen, was die Verwaltung baurechtlich unternommen hat, damit sich ein solches Abfall-Ärgernis nicht mehr wiederholt. Stadt-Pressesprecher Thomas Blug erklärt hierzu, dass der Stadtrat  die „Einleitung eines Bebauungsplanänderungsverfahrens“ für das entsprechende Gebiet beschlossen habe. Ziele des Bebauungsplans seien „der Erhalt  und die Stärkung des Standorts für traditionelle Gewerbe- und Handwerksbetriebe.“ Weiteres Ziel sei zudem die städtebauliche Aufwertung des Planbereichs.

Zum guten Schluss wollte unsere Zeitung auch noch wissen, ob der junge Mann, der ordentlich Spuren im Stadtbezirk hinterlassen hat, auf dem Gebiet der Landeshauptstadt  zwischenzeitlich wieder auffällig wurde - mit dem „Geschäftsmodell“, das die Bürgerinnen und Bürger  über viele Wochen vergrätzte. Die Stadt-Pressestelle erklärt, dass ihr hierzu keine Erkenntnisse vorliegen.

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