Neuer Akteur im Wohnungsbau Bebauungsplan für neues Wohngebiet in Riegelsberg

Riegelsberg · RAG Immobilien GmbH will an Hahnenstraße auf rund sieben Hektar etwa 70 Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser bauen.

Fast einstimmig – bei Enthaltung von AfD und Melanie Dell (FDP) – hat der Riegelsberger Gemeinderat der Aufstellung eines Bebauungsplans für ein Wohngebiet auf der Hahn zugestimmt. Wie bereits gemeldet, will die RAG Montan Immobilien GmbH im Bereich der Hahnenstraße ein bis zu sieben Hektar großes Wohngebiet für rund 70 Mehrfamilien-, Einfamilien- und Reihenhäuser bauen. Dagegen hatten im Vorfeld die Bürgerinitiative Feuchtwiese, die örtlichen Naturschutzbeauftragten, der BUND und die Riegelsberger Grünen protestiert. In der Ratssitzung waren zwar sehr viele Betroffene anwesend, doch sie meldeten sich in der Einwohnerfragestunde nicht zu Wort.

Stadtplanerin Claudia Lennartz von der Völklinger Arbeitsgruppe Stadt- und Umweltplanung GmbH (Agsta) stellte die Pläne vor: Im Rahmen einer Ring-Erschließung soll an der Hahnenstraße ein reines und ein allgemeines Wohngebiet entstehen. In einem reinen Wohngebiet ist das Wohnen die vorrangige Nutzung, in einem allgemeinen Wohngebiet können auch kirchliche und Versorgungseinrichtungen Platz finden. Die Häuser werden im Außenbereich maximal zweigeschossig, im Innenbereich maximal dreigeschossig sein. Auch sozialer Wohnraum soll entstehen.

An den Straßenrändern sind bis zu 20 Bäume eingeplant. Die Feuchtwiesen im Außenbereich sollen erhalten werden. „Die Highlights sind ein Regenrückhaltebecken und als ergänzende Maßnahmen Zisternen der Grundstückseigentümer sowie eine offene Bauweise, so dass die Durchlüftung dieses Wohngebietes erleichtert wird“, sagte Lennartz. Da man sich noch ganz am Anfang des Verfahrens befinde, könnten laut Lennartz später weitere, ergänzende Maßnahmen in den Bebauungsplan eingearbeitet werden – zum Beispiel Dachbegrünungen, weitere Baumpflanzungen, Niedrigenergiestandards für Neubauten oder ein Spielplatz.

Die auf einer kleinen Feuchtwiese unter Naturschutz stehenden Orchideen (Knabenkraut) sollen verpflanzt werden. Thomas Finkbohner (AfD) forderte auch Schutz für den Feldhamster, der auf der Hahn gesichtet worden sei. Claudia Lennartz sagte allerdings, dass der Feldhamster im Saarland nicht ansässig sei. CDU, SPD, die fraktionslose Petra Brück, die Linke und die Grünen stimmten den Plänen zu. Die Begründung von Ralf Waschburger für die Zustimmung der Grünen löste verhaltenes Murmeln aus: „Für uns war das erste Ziel, das Wohngebiet zu verhindern. Nachdem das jetzt auf Grund der Zustimmung der anderen Fraktionen nicht mehr möglich ist, werden wir auch zustimmen, damit wir uns später intensiv darum kümmern können, dass für die Umwelt etwas Gutes erreicht wird.“

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