Jobmesse in Saarbrücken Großer Andrang im Jobbing Center

Saarbrücken · Viel los im früheren C&A-Gebäude in Saarbrücken. Heute geht’s dort nicht um Klamotten, sondern um Jobs, Studien- und Ausbildungsplätze sowie Praktika und Stellen für Werkstudenten. Und manche finden schnell, was sie suchen.

 Schüler und Studenten strömen zum Jobbing Center ins frühere Saarbrücker C&A-Gebäude. Foto: Meyer zu Tittingdorf

Schüler und Studenten strömen zum Jobbing Center ins frühere Saarbrücker C&A-Gebäude. Foto: Meyer zu Tittingdorf

Foto: Volker Meyer zu Tittingdorf

Fast wie früher beim Sommerschlussverkauf. Kaum öffnen sich am Donnerstagmorgen die Türen des früheren C&A-Gebäudes in Saarbrücken, strömen Hunderte Menschen hinein. Junge Leute vor allem, Schüler und Studenten. Das ehemalige Warenhaus ist umfunktioniert in ein Jobbing Center, in dem sich Unternehmen, Behörden und Hochschulen auf drei Etagen präsentieren und den potenziellen Nachwuchs umwerben. Geboten werden Ausbildungs- und Studiengänge, Stellen für Praktikanten und Werksstudenten und ganz reguläre Jobs. Die Dillinger Hütte, Aldi, Hydac, Hager, Peter Gross Hoch- und Tiefbau, die Saar-LB, Klima Becker, der Schwesternverband Pflege und Assistenz – große, mittlere und kleinere Unternehmen unterschiedlichster Branchen suchen dort Nachwuchs. Schwerpunkte sind die Bereiche Industrie, Software und Bau.

„Jetzt ist die Bude schon voll. Das ist irre“, sagt Georg Maringer, Vizepräsident der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), bei der offiziellen Begrüßung zur Eröffnung. Er wirkt erleichtert, war er sich doch im Vorfeld offenbar nicht ganz sicher, ob das neue Messekonzept aufgehen würde. In dieser Form findet das Jobbing Center nämlich zum ersten Mal statt. Hervorgegangen ist es aus der Karrieremesse Connect@htw Saar an der HTW und der Jobmeile, die von der Standortfördergesellschaft Saaris veranstaltet wurde. HTW und Saaris haben sich zusammengetan und gemeinsam das Jobbing Center organisiert.

Nach einer halben Stunde „haben wir schon die ersten Bewerbungsunterlagen bekommen“, sagt Sabine Ehrlich-Philippi, die bei der Lebacher Global Retool Group für die Kommunikation zuständig ist. Annika Schmitt gehört mit einigen Studienkolleginnen an dem Stand zu den ersten Besuchern und füllt ein Blatt aus, um sich für ein Praktikum in der Personalabteilung zu bewerben. „Ich studiere Betriebswirtschaftslehre an der HTW – im sechsten Semester – und suche einen Praktikumsplatz“, sagt die 20-Jährige aus Illingen. Sie sucht speziell ein Praktikum im Personalbereich und ist froh, gleich auf einen Studenten der Hochschule Birkenfeld zu treffen, der bei der Global Retool Group gerade genau ein solches Praktikum macht. Unmittelbar gefallen hat ihr, „dass man Verantwortung übernehmen darf“, sagt Schmitt.

 Ministerpräsident Tobias Hans (Mitte) mit Saaris-Geschäftsführer Christoph Lang (links) und HTW-Vizepräsident Georg Maringer bei der Eröffnung des Jobbing Centers in Saarbrücken. Foto: Meyer zu Tittingdorf

Ministerpräsident Tobias Hans (Mitte) mit Saaris-Geschäftsführer Christoph Lang (links) und HTW-Vizepräsident Georg Maringer bei der Eröffnung des Jobbing Centers in Saarbrücken. Foto: Meyer zu Tittingdorf

Foto: Volker Meyer zu Tittingdorf/SZ/Volker Meyer zu Tittingdorf

Lukas Merl und Tim Welter sind noch nicht ganz so weit, dass es um Bewerbungen ginge. Die beiden 19-Jährigen studieren im zweiten Semester Elektrotechnik und sondieren an den Ständen, welche Anwendungsgebiete ihnen gefallen. Zunächst geht es beiden darum herauszufinden, welche „Vertiefungsrichtung“ sie im Studium wählen, wie Merl sagt – also wo sie Schwerpunkte setzen. Daneben schauen sie sich nach Stellen für Werksstudenten um und auch, wohin es nach dem Studium gehen könnte. Informiert haben sie sich bei mehreren Industriearbeitgebern: unter anderem beim Automatisierungstechnik-Unternehmen Resa Systems aus Saarwellingen, beim Neunkircher Windenergieanlagenbauer Vensys und beim Püttlinger Maschinenbauer Dürr Assembly Products.

Saaris-Geschäftsführer Christoph Lang dürfte sich darüber freuen, soll doch die Messe vor allem die Botschaft senden: „Das Saarland bietet Karrierechancen.“ Auf dass die HTW-Absolventen – und überhaupt alle junge Leute nach Ausbildung oder Studium – im Saarland bleiben und nicht fortgehen und anderswo nach Jobs suchen. Daneben ist Lang aber noch eine andere Botschaft wichtig – an die Unternehmen: „Bewerbt euch beim Publikum, seid attraktive Arbeitgeber.“ In Zeiten des Fachkräftemangels müssten sich die Firmen anstrengen, um Nachwuchs zu bekommen.

Das haben aber viele Arbeitgeber offenbar begriffen. Ein Grund für das neue Messeformat sei gewesen, dass der Andrang bei der Vorläuferveranstaltung an der HTW zu groß geworden sei, um die Unternehmenskontaktbörse noch auf dem Campus in Alt-Saarbrücken anbieten zu können, sagt HTW-Vize Maringer. Doch auch der neue Rahmen ist wohl schon zu klein. „Wir haben 111 Aussteller. Wir hätten ohne Probleme noch 20 weitere haben können“, sagt Maringer. Wenn nicht der Platz im ehemaligen C&A-Gebäude schon belegt gewesen wäre.

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