Wenn der Papst plötzlich ausbüxt

St. Ingbert. Am heutigen Freitag um 19 Uhr zeigt die Kinowerkstatt St. Ingbert (Pfarrgasse) Carl Theodor Dreyers "Passion der Heiligen Johanna". Die Passion der Johanna von Orléans (La Passion de Jeanne d'Arc) gilt als eines der wichtigsten, stilbildenden Werke der Filmgeschichte

 Michel Piccoli als Papst in "Habemus papam", zu sehen am Sonntagabend in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Foto: Prokino

Michel Piccoli als Papst in "Habemus papam", zu sehen am Sonntagabend in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Foto: Prokino

St. Ingbert. Am heutigen Freitag um 19 Uhr zeigt die Kinowerkstatt St. Ingbert (Pfarrgasse) Carl Theodor Dreyers "Passion der Heiligen Johanna". Die Passion der Johanna von Orléans (La Passion de Jeanne d'Arc) gilt als eines der wichtigsten, stilbildenden Werke der Filmgeschichte. Der Film bezieht sich auf die ergreifende Geschichte des Bauernmädchens Johanna aus Orléans, das 1429 versucht, Frankreich vor den Engländern zu retten und König Karl VII. zur Krönung zu verhelfen. Die damals 18-jährige Johanna fühlt sich von Gott zur Heerführerin auserwählt und kämpft an vorderster Front gegen die englischen Feinde. Als sie gefangen genommen wird, lassen die Franzosen sie im Stich. Die Engländer setzen alles daran, dass Johanna von Orléans als Ketzerin verurteilt und auf den Scheiterhaufen gebracht wird.

Von einem "Fallbeil", das auf ihn herabzufallen schien, sprach Papst Benedikt XVI. nach seiner Wahl. Ein Bild für die übergroße Verantwortung, die dieses Amt mit sich bringt. Was aber, wenn ein bereits Gewählter "Nein" sagt? Der italienische Regisseur Nanni Moretti hat dieses Szenario in seiner Tragik-Komödie "Habemus Papam" bereits 2011 durchgespielt. "Habemus Papam - Ein Papst büxt aus!" (Italien/Frankreich 2011) von Nanni Moretti mit Michel Piccoli, Nanni Moretti, Margherita Buy und anderen läuft am kommenden Sonntag um 20 Uhr in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Die Kirchenglocken läuten, weißer Rauch steigt in den Himmel, und Abertausende auf dem Platz vor dem Petersdom harren in froher Erwartung. Aber Kardinal Melville (Michel Piccoli) ist panisch: Man hat ihn zum Papst gewählt. Was soll er bloß tun? Er kann sich der Welt nicht zeigen - und tut es auch nicht. Schnell ist die ganze Welt in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht.

Die Kinowerkstatt zeigt heute um 21.45 Uhr und am Samstag um 21 Uhr weiterhin "Jack Reacher" (USA 2012) von Christopher McQuarrie, mit Tom Cruise und Rosamund Pike. "Jack Reacher" wurde im Trailer als reiner Actionfilm dargestellt, er ist jedoch viel mehr: Ein perfekter Krimi-Thriller, ein guter, unterhaltsamer Krimi ohne unglaubwürdige Mätzchen und mit einer brachialen, exzellent abgemischten Soundkulisse. Ebenfalls weiterhin in der Kinowerkstatt zu sehen ist der neue Film von Margarethe von Trotta: "Hannah Arendt" (Luxemburg, Deutschland, USA, Israel / 2012) mit Barbara Sukowa, Axel Milberg, Ulrich Noethen, Michael Degen und anderen am Samstag und Sonntag jeweils um 18 Uhr.

Im Familienkino der Kinowerkstatt läuft zudem am Sonntag um 16 Uhr "Gregs Tagebuch 2: Gibt's Probleme?" von David Bowers, mit Zachary Gordon und Devon Bostick.

Im Rahmen der Retrospektive Dustin Hoffmans "America" ist in der Kinowerkstatt am kommenden Montag um 20 Uhr "Tod eines Handlungsreisenden" (USA 1985) von Volker Schlöndorff mit Dustin Hoffman, Kate Reid, John Malkovich und Stephen Lang zu sehen. Für den New Yorker Handlungsreisenden Willy Loman (Dustin Hoffman), Mitte 60, hat sich der "American Way of Life" nicht erfüllt. Er kann keine Verkaufsergebnisse mehr nachweisen und ist mittlerweile unfähig, längere Autofahrten zurückzulegen. Durch Selbstmord will er dann seinen Traum doch noch verwirklichen, die Auszahlung seiner Lebensversicherung würde die Familie finanziell sanieren. red

kinowerkstatt.de

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