Autos lassen Kanaldeckel rappelnOrtsrat erklärt Solidarität mit den Mitarbeitern von Enrotherm

Rohrbach. Zu viele Autos, zu schnelles Tempo, kein Ende in Sicht. Die Lage in der Hasseler Straße in Rohrbach ist ein Beispiel für jene Straßen, wo der Protest der Bürger gegen die Verkehrssituation schon lange anhält. Deshalb klammern sich die Anwohner an jeden Strohhalm, der ein bisschen Lösungsluft verspricht

 Viele Anwohner der Hasseler Straße nutzten die Chance, dem Rohrbacher Ortsrat mit Ortsvorsteher Martin Wirtz (vorne links) ihre Sorgen um den Verkehr vor ihrer Haustür zu schildern. Foto: Schetting

Viele Anwohner der Hasseler Straße nutzten die Chance, dem Rohrbacher Ortsrat mit Ortsvorsteher Martin Wirtz (vorne links) ihre Sorgen um den Verkehr vor ihrer Haustür zu schildern. Foto: Schetting

Rohrbach. Zu viele Autos, zu schnelles Tempo, kein Ende in Sicht. Die Lage in der Hasseler Straße in Rohrbach ist ein Beispiel für jene Straßen, wo der Protest der Bürger gegen die Verkehrssituation schon lange anhält. Deshalb klammern sich die Anwohner an jeden Strohhalm, der ein bisschen Lösungsluft verspricht. Entsprechend groß war am Mittwochabend die Resonanz, als der Ortsrat seine Sitzung an der Hasseler Straße begann.

"Fast aus jedem Haus in der Straße ist heute Abend jemand hier", sagte Ortsvorsteher Martin Wirtz beim Blick über die gut 40 Rohrbacher, die dem Ortsrat nochmals ihre Sorgen über den Verkehr vor ihrer Haustür schildern wollten. In einer Einfahrt. Weil's dort ruhiger sein sollte. Doch Irrtum. Zur abendlichen "Rushhour" rollte zwischen halb sechs und sechs ein Fahrzeug ums andere vorbei. Ein bleibender Eindruck für die Ortsratsmitglieder, worüber die Bürger klagen.

Meist rasten die Autos. Lkw-Fahrer missachteten das "Anlieger frei"-Schild. Die Kanaldeckel rappelten. Wenn es Radarkontrollen gebe, dann zur falschen Zeit ("Morgens um elf Uhr blitzt man nur die Hausfrauen"). Und die Stadtverwaltung zucke zu oft mit den Schultern, weil es um eine Landstraße zweiter Ordnung gehe. Für die L 241 sei daher der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) zuständig. Obendrein haben die Anwohner jetzt eine neue Sorge: die Kunststofffertigung, die die Firma Festo in direkter Nachbarschaft plant, und ihre Verkehrsfolgen.

Angesichts so vieler Beschwerden blieben die Vorschläge der Kommunalpolitiker vage. "Als Ortsrat sind wir kleine Lichter", betonte Ortsvorsteher Wirtz mehrfach. "Wir können nur ihre Probleme sammeln und unsere Solidarität versichern, die Lösungen müssen andere treffen."

Umso wichtiger wertet der Ortsrat eine Baumaßnahme, die noch im Frühjahr an der Kreuzung Bahnhofstraße/Im Stegbruch beginnt. Hier am Anfang der Hasseler Straße wird der städtische Eigenbetrieb Abwasser den Kanal erneuern. Im Anschluss an den Kanalbau will dann der LfS die Straße, wie schon seit Jahren versprochen, endlich die Kreuzung an der Ampel in der Hasseler Straße geschwindigkeitsdämpfend umbauen.

Wie diese "Entschleunigungsmaßnahmen" konkret aussehen sollen, will sich der Rohrbacher Ortsrat in seiner nächsten Sitzung erklären lassen. Zudem beschloss das Gremium ebenso einstimmig, dass die Kanaldeckel in der Hasseler Straße neu justiert werden sollen. Weitere Radarkontrollen soll es ebenfalls geben - jedoch zu den wirklich angemessenen Zeitpunkten.Rohrbach. Zu der geplanten Entlassung bei der Firma Enrotherm hat der Ortsrat Rohrbach am Mittwochabend einstimmig eine Resolution verabschiedet. "Der Ortsrat ist betroffen über die Entscheidung der bisherigen Geschäftsführung der alteingesessenen Rohrbacher Firma, die gesamte Belegschaft kurzfristig zu entlassen und erklärt sich daher solidarisch mit den Betroffenen", heißt es darin. Der Ortsrat fordert die Verantwortlichen mit Nachdruck auf, eine sozialverträgliche Lösung zu finden, die auf dem gültigen Arbeitsrecht basiert. Oberbürgermeister Hans Wagner wird gebeten, sich als Vermittler anzubieten und zusammen mit den alten und neuen Eigentümern auf eine verträgliche Lösung hinzuarbeiten. schet

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