Expedition in die Seele

Saarbrücken. Heute gilt er als Visionär der frühen Filmkunst - zeitlebens jedoch war Carl Theodor Dreyer (1889-1968) ein Missverstandener, ein kommerziell Erfolgloser, manchmal gar ein Verlachter. Fast keine Kinogänger und wenige Kritiker wollten an seiner Sinn- und Seelensuche teilnehmen, illustriert in kargen, naturalistischen Bildern, montiert in trügerischer Ruhe

Saarbrücken. Heute gilt er als Visionär der frühen Filmkunst - zeitlebens jedoch war Carl Theodor Dreyer (1889-1968) ein Missverstandener, ein kommerziell Erfolgloser, manchmal gar ein Verlachter. Fast keine Kinogänger und wenige Kritiker wollten an seiner Sinn- und Seelensuche teilnehmen, illustriert in kargen, naturalistischen Bildern, montiert in trügerischer Ruhe. Der Däne drehte in 45 Jahren nur 14 Filme, von denen "Die Passion der Jungfrau von Orléans" (1928) und "Vampyr - Der Traum des Allan Grey" (1932) die bekanntesten sind. Die Firma Kinowelt bietet jetzt in einer Box vier Dreyers, gedreht zwischen 1925 und 1966: "Das Wort", eine Meditation über Tod, Religion und Auferstehung; "Du sollst Deine Frau ehren", die Zähmung eines Familientyrannen; "Gertrud", die Geschichte einer Ehekrise; und "Tag der Rache" über eine Pfarrersfamilie in der Hexenzeit des 17. Jahrhunderts. Wagemutige Exkursionen in das Seelenleben sensibel gezeichneter Figuren. tok

Extras: Filmprogramme, geschnittene Szenen und zwei Dokumentationen über Dreyer.

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