St. Ingberts Einwohnerzahl ist seit Jahren im Sinkflug

St. Ingbert. Die Stadt St. Ingbert verliert weiter Einwohner, hat aber auch zum Jahreswechsel die 37 000-Grenze nicht unterschritten. Die Stadtverwaltung spricht von genau 37 068 Einwohnern mit Hauptwohnsitz in der Mittelstadt zum Stichtag 31. Dezember. Und in den ersten vier Wochen des neuen Jahres ist die Zahl der St

St. Ingbert. Die Stadt St. Ingbert verliert weiter Einwohner, hat aber auch zum Jahreswechsel die 37 000-Grenze nicht unterschritten. Die Stadtverwaltung spricht von genau 37 068 Einwohnern mit Hauptwohnsitz in der Mittelstadt zum Stichtag 31. Dezember. Und in den ersten vier Wochen des neuen Jahres ist die Zahl der St. Ingberter sogar schon wieder um über 100 auf 37 182 gestiegen. Dieser Zuwachs zum Jahresbeginn hat nach den Worten von Stadtpressesprecher keinen besonderen Hintergrund: "Das sind normale Schwankungen, die immer mal wieder vorkommen."

In der Tendenz bestätigen die Zahlen die Prognose, wie sie in der Studie "Städtebauliches Entwicklungskonzept" von 2006 erwartet wurde. Das Forschungsinstitut "isoplan" hatte damals ein Positiv- und ein Negativszenario entwickelt, wie sich die Bevölkerung bis ins Jahr 2020 verändern dürfte. Eines stand dabei für die Forscher fest: Es geht bergab mit der Zahl der Köpfe. Zur Jahrtausendwende lebten knapp 40 000 Leute in St. Ingbert. Sukzessive hat sich die Zahl der St. Ingberter seither verringert.

Unter Berücksichtigung verschiedener Komponenten erarbeiteten die "isoplan"-Mitarbeiter ein Positiv- und ein Negativszenario, das einen Korridor ergab zwischen schlimmstenfalls 33 700 und bestenfalls 35 600 Einwohnern in sieben Jahren. Mit den aktuellen Zahlen bewegt sich die Stadt tatsächlich in diesem Korridor, aber im oberen Sektor. Dass wenig Hoffnung besteht für eine Trendwende, zeigt die Entwicklung bei Geburten und Todesfällen. Im vergangenen Jahr sind in der Stadt mehr als doppelt so viele Menschen gestorben als auf die Welt gekommen sind. Vor dem Hintergrund einer stetig alternden Gesellschaft dürfte die Schere weiter aufgehen. Laut "isoplan"-Studie hatte St. Ingbert schon 2006 einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen im Rentenalter.

Eine einigermaßen stabile Bevölkerungsstruktur lässt sich also nur über Zuzug erreichen. Um neue Bürger für die Stadt zu begeistern, hat St. Ingbert eigens eine Neubürgeragentur im Rathaus gegründet. Zuzug war jüngst auch nochmal ein Stichwort für die Familien-Partei. Sie hat die Idee ins Rennen geschickt, die Stadt könnte das ehemalige Bildungszentrum der Agentur für Arbeit in der Spitalstraße ankaufen und daraus ein Studentenwohnheim machen (die SZ berichtete). mbe

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