Volles Weihnachtsprogramm in den Kirchen

St. Ingbert/Bliestal. Über die Weihnachtsfeiertage werden in der St. Ingberter Pfarrei St. Josef wieder einige musikalische Höhepunkte zur Weihnachtsstimmung beitragen. Am Heiligen Abend wird die Christmette vom Chor der St. Josefskirche mit Weihnachtsliedern, unter anderem von Alois Maria Müller, gestaltet

 Über die Feiertage sorgen viele Chöre in ihren Pfarrkirchen für Festmusik. Hier: Der Chor der Josefskirche und der Kirchenchor St. Hildegard bei einem Gemeinschaftskonzert. Foto: Günther Wagner

Über die Feiertage sorgen viele Chöre in ihren Pfarrkirchen für Festmusik. Hier: Der Chor der Josefskirche und der Kirchenchor St. Hildegard bei einem Gemeinschaftskonzert. Foto: Günther Wagner

St. Ingbert/Bliestal. Über die Weihnachtsfeiertage werden in der St. Ingberter Pfarrei St. Josef wieder einige musikalische Höhepunkte zur Weihnachtsstimmung beitragen. Am Heiligen Abend wird die Christmette vom Chor der St. Josefskirche mit Weihnachtsliedern, unter anderem von Alois Maria Müller, gestaltet. Im Hochamt am ersten Weihnachtsfeiertag werden die Cäcilienmesse von Charles Gounod, "Tecum principium" von Josef Gruber und Transeamus usque Betlehem von Ignaz Schnabel zu hören sein. Ausführende sind: Elisabeth Lieblang, Sopran, Ottmar Schmitt, Tenor, Chor der St. Josefskirche in Begleitung eines Blechbläserensembles. Die Gesamtleitung hat Markus Schaubel. In der Vesper am ersten Weihnachtsfeiertag erklingen Psalmen in vierstimmigen Falsibordoni-Sätzen.

Die Christmette an Heiligabend um 18 Uhr gestaltet der Chor der St. Ingberter Kirche St. Konrad mit traditionellen Weihnachtsgesängen, darunter "Ehre sei Gott" von Franz Woll, "Freu dich, Erd und Sternenzelt" von Herrmann Schröder, begleitet von einem Instrumentalkreis. Auch die Gemeinde ist eingeladen, in Liedern ihrer Weihnachtsfreude Ausdruck zu verleihen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, im Hochamt um 9.30 Uhr, führt der Chor die "Pastoralmesse in G für Solisten, Chor und Orchester von Karl Kempter auf. Karl Kempter (1819-1871) war Domorganist und Domkapellmeister in Augsburg und schrieb zahlreiche Kirchenkompositionen. Das besonderer an dieser Komposition ist der Einsatz der Flöten, Klarinetten und Hörner. In unserer Region ist diese Weihnachtsmesse selten zu hören. Im Augsburger Raum gehört sie zu Weihnachten wie das Lied "Stille Nacht" .

Die St. Ingberter Pfarrei St. Hildegard bietet zu ihren Weihnachtsgottesdiensten besondere musikalische Gestaltungen. Eine Möglichkeit, sich auf die Weihnachtstage musikalisch einzustimmen, ist das Chorkonzert an diesem Samstag um 20 Uhr: Das Collegium Vocale Blieskastel, die Sopranistin Eva Leonardy und der Organist Jörg Abbing musizieren adventliche und weihnachtliche Chorwerke aus mehreren Jahrhunderten. Karten zum Preis von acht und zehn Euro sind im Pfarrbüro erhältlich. Zur Christmette an Heiligabend trägt der Kirchenchor St. Hildegard weihnachtliche Motetten bei. Am ersten Weihnachtsfeiertag führt der Kirchenchor St. Hildegard gemeinsam mit Solisten und einem kleinen Orchester im Hochamt um zehn Uhr Mozarts Krönungsmesse auf. Die musikalische Gestaltung des Jugendgottesdienstes am zweiten Weihnachtsfeiertag um zehn Uhr liegt bei der Singschule St. Hildegard. Christian von Blohn übernimmt bei allen Weihnachtsgottesdiensten die musikalische Leitung.

Auch in der Jahresschlussandacht an Silvester um 19 Uhr singt der Kirchenchor St. Hildegard. Den musikalischen Jahresabschluss bildet traditionell das Silvesterkonzert für Orgel und Trompete mit Wolfgang Basch und Christian von Blohn am Silvestertag um 20.15 Uhr (Eintritt frei). Das erste Konzert im neuen Jahr wird dann die Orgelmatinee am 6. Januar um elf Uhr sein, die Christian von Blohn gestalten wird.

Der Evangelische Kirchenchor Hassel führt in der Christvesper am Heiligen Abend 2012 neben dem "Transeamus usque Bethlehem" von Joseph Schnabel (1767-1831) "Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas Briegers Christnacht 19442 mit Liedern aus der Grafschaft Glatz" von Max Drischner (1891-1971) auf.

Drischner komponierte dieses Werk im Advent 1944 für seine Kantorei im schlesischen Brieg an der Oder, die zu dieser Zeit kriegsbedingt ein reiner Frauenchor war. Unterstützt wurde der Chor, der die sehr klangvollen Sätze der schlesischen Weihnachtslieder sang, durch eine Solostimme, die die Rezitation des Evangelientextes übernahm sowie durch eine Orgelbegleitung. Die drei Aufführungen des Werks in der Brieger Nicolaikirche um die Weihnachtszeit 1944 waren für Chor und Gemeinde gewissermaßen ein Abschied von Kirche und Stadt, die wenige Tage später von der Roten Armee in Schutt und Asche geschossen wurden. Nach der Flucht in den Westen bearbeitete Drischner seine Weihnachtsgeschichte in den Nachkriegsjahren für einen vierstimmig gemischten Chor und ergänzte sie unter Beibehaltung von Solostimme und Orgelpart um vier Streicherstimmen. Ausführende sind: Evangelischer Kirchenchor Hassel, Alina Schrems, Mezzosopran, Nadine Kiefer und Lisa Wocker, Violine, Johanna Vogler, Viola, Thomas Raisig, Violoncello. Leitung und Orgel: Jan Becker.

Auch in der St. Ingberter Christuskirche in der Wolfshohlstraße gibt es über die Weihnachts-Feiertage ein besonderes musikalisches Programm. Am vierten Advent (zehn Uhr) gestaltet Daniel Borkeloh (Violine, Musikhochschule des Saarlandes) den Gottesdienst. Der Familiengottesdienst am Heiligen Abend (16 Uhr) wird musikalisch bereichert durch den Kinderchor Concino und den Elternchor der Kita. Unter der Leitung von Helmut Haag singt die Evangelische Kantorei in der Vesper (18 Uhr) von Friedrich Silcher "Ehre sei Gott in der Höhe" von Michael Praetorius, "Es ist ein Ros entsprungen" und von Christian Lahusen "Mit Schall von Zungen". Das Trio um Ulrike Hempelmann (Querflöte, Cello, Klavier) bringt folgende Werke zu Gehör: Johann Baptist Wendling "Sonate D-Dur für Flöte und basso continuo", Mozarts Flötenkonzert D- Dur, "Andante ma non troppo" und Pietro Locatellis Sonate G- Dur für Flöte und basso continuo, "Adagio-Allegro". Im Gottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag (zehn Uhr, mit Feier des Heiligen Abendmahls), bei dem anstelle der Predigt ausgewählte Stücke großer und kleiner Literaten und Poeten gelesen werden, spielen Sebastian Müller (Orgel, Flügel) und Jörg Lieser (Klarinette, Saarländisches Staatstheater Saarbrücken) von Johann-Sebastian Bach das "Allegro" aus der Orgel-Sonate in Es-Dur, von Michele Mangani "Pagina dalbum"; von Wolfgang-Amadeus Mozart das "Adagio" aus dem Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622, von Johann-Friedrich Fasch "Andante" und von Bach, "Gavotte" und "Minuet".

Eine besonders feierliche, musikalische Christnacht gestaltet der Evangelische Kirchenchor Mimbach an Heiligabend um 22 Uhr in der fast 250 Jahre alten Barockkirche. Neben dem choreigenen Musikensemble Myndenbach-Consort konnte dafür auch das Blechbläserquintett des Musikvereins Frohsinn Mimbach gewonnen werden, was eine besonders vielfältige Gestaltung des Gottesdienstes bedeutet. Auf dem musikalischen Programm stehen neben Doppelchören für Blechbläser und Blockflöten über die beiden Weihnachtschoräle "Stille Nacht, heilige Nacht" und "O, du fröhliche" alte, sehr volkstümliche Weihnachtsweisen (Christmas Carols) aus England, in deutscher Übersetzung gesungen. Sie stammen aus der großen anglikanischen Weihnachtslied-Tradition. "Freue dich, Welt" (Joy to the world), ganz in der Händelschen Tonsprache erklingend, "In der Stadt des Königs David" (Once in royal Davids city) aus dem 19. Jahrhundert und "In tiefer Ruh die Herde lag" (While sheperds watched their locks) aus der Zeit der Renaissance sind drei solcher Weihnachts-Carols, die in die Lesungen zur Weihnachtsgeschichte eingebaut werden. Daneben ergänzen sehr volkstümliche deutsche weihnachtliche Juwelen wie "Maria durch ein Dornwald ging", "Vom Himmel hoch, o Englein kommt" , "Auf dem Berge, da wehet der Wind" und das kinderliedhafte "Ihr Kinderlein kommet" zum Teil auch zusammen mit der Gemeinde im Wechsel gesungen den weihnachtlichen Blütenstrauß. Der sehr romantisch klingende, aber aus der Zeit der Klassik stammende Satz "Heilige Nacht, Nacht der unendlichen Liebe" von Johann-Friedrich Reichardt (1752-1814) steht am Ende des Gottesdienstes auf dem Programm. Auch der "Hirten-Dudelsack" zusammen mit tiefen Blockflöten wird zu Gehör kommen bei der "Hirtenweise" aus dem alpenländischen Raum. Der Gottesdienst wird gehalten von Pfarrerin Tatjana Falk.

Gleich zwei festliche Gottesdienste gestaltet der Katholische Kirchenchor St. Cäcilia Blickweiler an den Weihnachtstagen in der Pfarrkirche St. Barbara. Sowohl in der Christmette am Heiligen Abend um 18 Uhr als auch am zweiten Weihnachtsfeiertag um 10.30 Uhr wird der Chor zusammen mit Bläsern den Gottesdienst gestalten. Während am Heiligen Abend neben traditionellen Weihnachtsliedern der Eingangschor aus dem "Messias": "Seht die Herrlichkeit Gottes des Herrn" von Georg Friedrich Händel zur Aufführung kommt, wird am zweiten Feiertag die "Missa Antiqua" von Wolfram Menschik gesungen. red

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