Kranzniederlegung in Rohrbach Gänsehaut-Moment mit einem Antikriegslied

Rohrbach · Eine besondere Feier zu einem besonderen Tag mit besonderen Momenten: So lässt sich in Kürze die Gedenkfeier am gestrigen Volkstrauertag in Rohrbach zusammenfassen. Dutzende Besucher versammelten sich dazu auf dem Friedhof.

 Die Schüler der neunten Klassen der Gemeinschaftsschule erinnerten an einen Flugzeugabsturz vor 80 Jahren.

Die Schüler der neunten Klassen der Gemeinschaftsschule erinnerten an einen Flugzeugabsturz vor 80 Jahren.

Foto: Stefan Bohlander

Ortsvorsteher Roland Weber begrüßte sie und gedachte der  20 Fußballer, die vor 70 Jahren bei einem Lkw-Unfall in der Blies ertranken. „Auch hier trauert ein Volk - auch, wenn es nur eine kleine Gemeinde ist“, so der Ortsvorsteher. Besonders war auch das, was sich die Gemeinschaftsschule St. Ingbert-Rohrbach hatte einfallen lassen. Die Schüler der jeweils neunten Klassen nehmen seit sieben Jahren an der Gedenkfeier teil. Diesmal lasen sie aus der Historie und zeigten Fotos eines Flugzeugabsturzes, der sich vor 80 Jahren zugetragen hatte. Seinerzeit war bei einem Kampf zwischen mehreren deutschen und einem französischen Flugzeug Letzteres in die Mattenfabrik Hauck gestürzt. Der neunjährige Sohn der Familie kam dabei ums Leben - mutmaßlich, als er auf der Suche nach Schutz war.

Für einen Gänsehaut-Moment sorgten Markus Schwartz an der Gitarre und Sängerin Joella Steinmann. Die ehemalige Schülerin der Gemeinschaftsschule und der Didaktik-Leiter und Musiklehrer intonierten eine ans Herz gehende Version des Klassikers „Es ist an der Zeit“. Die deutsche Version des Antikriegsliedes stammt von Hannes Wader und gilt als Hymne der Friedensbewegung. Roland Weber fügte noch an, dass im Ersten Weltkrieg etwa 17 Millionen Menschen gestorben seien, mehr als 80 davon liegen in Rohrbach. Pfarrer Falk Hilsenbek aus Kirkel fasste zusammen, wem man am Volkstrauertag alles gedachte: neben Kriegstoten auch Opfern von Gewaltbereitschaft aus dem gesamten politischen Spektrum und Opfern von Gewaltherrschaften. „Die gibt es auch heute noch“, so der Geistliche. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier vom Männerchor und vom Musikverein. Es halfen unter anderem weiter die Freiwillige Feuerwehr, der VdK, die Reservistenkameradschaft und die Pfadfinder. Kränze wurden auf dem Ehrenfriedhof und an der Gedenkstelle für die Fußballer niedergelegt.

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