Saarpfalz-Jahrbuch 2020 präsentiert „Überraschungs-Ei“ der Heimatliteratur

Homburg · Die 2020er Ausgabe des Saarpfalz-Jahrbuchs wurde jetzt präsentiert. Sie enthält 28 Beiträge. Und eine Neuerung mit kuriosem Hintergrund.

 Andreas Stinsky, Theophil Gallo und Martin Baus (von links) päsentierten das neue Saarpfalz Jahrbuch im Homburger Forum.

Andreas Stinsky, Theophil Gallo und Martin Baus (von links) päsentierten das neue Saarpfalz Jahrbuch im Homburger Forum.

Foto: Thorsten Wolf

Fernreisen sind angesagt. USA, Kanada, Asien, an erreichbaren Zielen mangelt es wahrlich nicht. Die Verlockung ist klar: Dort Sachen erleben, die man eben nur dort erleben kann, Erfahrungen sammeln, Wissen mehren. Doch so manche Wissenlücke in der Heimat gilt es für die meisten auch vor der eigenen Haustür zu schließen, interessante Orte mit ihrer Geschichte zu entdecken – und eben Geschichte zu erleben. Das Saarpfalz-Jahrbuch ist da so eine Art „Überraschungs-Ei“ der Heimatliteratur. Wer in der jährlichen Publikation des Saarpfalz-Kreises blättert, der erfährt viel über Geschichte, über Geschichten und über Orte mit ganz besonderer Bedeutung. Also quasi Spiel, Spaß und Spannung in Worten und Fotos.

Am Donnerstag stellten Saarpfalz-Kreis-Landrat Theophil Gallo (SPD), Andreas Stinsky vom Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und Martin Baus als Redaktionsleiter die 2020-er Ausgabe des Saarpfalz-Jahrbuchs im Homburger Forum offiziell vor. Im Saal: Nicht wenige der Autoren der insgesamt 28 Einzel-Beiträge (ergänzt durch Vorwort, Kalendarium, einer Fotostrecke mit Impressionen aus dem Saarpfalz-Kreis, einem Epilog und einem Jahresrückblick) und, wie in den Jahren zuvor, zahlreiche interessierte Bürger.

Was galt es nun für die drei konkret vorzustellen? Wie bei allen vorangegangen Ausgaben präsentiert sich das Werk als eine im besten Sinne bunte Mischung aus Rückblicken in die Geschichte, Ausblicken auf Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart, skurrilen und bewegenden Geschichten, mal ganz klassisch geschrieben, mal in Mundart, mal als Gedicht. Bevor Andreas Stinsky jeden Beitrag kurz skizzierte und würdigte, sorgte Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo mit seiner Begrüßung dafür, dass ein jeder im Saal, sollte er bis dato unkundig gewesen sein, von der Bedeutung dieser Publikation erfuhr. „Sie ist wie üblich wieder eine wunderschöne Zusammenstellung von Geschichten und Begebenheiten aus unserem Kreis, die es lohnen, dass man sie bekannt macht, dass man sie in dieser Form auch anbietet.“ Damit eigne sich das Buch in diesen Tagen auch als passendes Weihnachtsgeschenk, „das ist etwas Besonderes.“ Gallo dankte auch den Autoren, die dem Werk seinen Glanz gäben und die sich mit großem Engagement ihren Geschichten verschrieben hätten.

Dann hatte Andreas Stinsky, der Museumsleiter des Europäischen Kulturparks Bliebruck-Reinheim, das Wort. Stinsky würdigte viele der Geschichten auf den insgesamt über 220 Seiten mit kurzen „Appetithäppchen“. Das Jahrbuch, da war er sich sicher, biete auch mit seiner neuesten Auflage die Möglichkeit, sein Wissen über die Region detailreich zu erweitern und „das eine oder andere in einen neuen Kontext zu setzen. Für Gäste im Saarpfalz-Kreis ist es eine tolle Möglichkeit, die Vielschichtigkeit der Region und der Lebensart hier kennenzulernen.“ Die Arbeit an einem solchen Buch, geleistet innerhalb eines Jahres, müsse man wertschätzen, „das ist etwas ganz Tolles für die Region!“

In der Folge setzte sich Stinsky zum Ziel, mit kleinen Einblicken „Hunger“ auf das Buch zu machen. Und in der Tat: Folgte man seinen Worten, dann überkam einen die Lust, während der Präsentation zum Buch zu greifen und nachzulesen, was er da als quasi verlesene Vorschau zum Besten gab. Nach dem Streifzug durch das Saarpfalz-Jahrbuch 2020 benannte der Museumsleiter aus Bliesbruck-Reinheim das, was die Autoren und das Redaktionsteam um Martin Baus auch in diesem Jahr wieder an Lesenswertem erschaffen haben, als gelungenes Potpourri aus „Kunst, Literatur, Alltags-Kuriositäten, geschichtlichen Anekdoten – verknüpft mit der ganz persönlichen Note der Autoren, die in der Region aufgewachsen sind.“ So bringe das Jahrbuch den Einheimischen die Heimat näher und mache gleichzeitig „Lust, diese Region zu entdecken“.

Schließlich war es Redaktionsleiter Martin Baus, der zum Schluss der offiziellen Präsentation auf eine Neuerung hinwies, einen Epilog als neuen Bestandteil. Der sei, so Baus ganz offen, in einem Fehler aus dem Vorjahr begründet, als man fälschlicherweise im Kalendarium auf die letzten vier Monate des Jahres 2018 statt 2019 zurückgegriffen habe. Leser hätten sich entsprechend beschwert, wie Baus sich mit einem Grinsen erinnerte, gar gefordert, das Buch einzustampfen und neu zu drucken. „Wir haben dann alles so gelassen und abgewartet, wie viele diesen Fehler eigentlich feststellen. Wir haben untereinander gewettet, wie viele es sind. Ich hatte die schlimmsten Befürchtungen – aber ich habe die Wette verloren.“

 Auch ein guter Bekannter findet sich im Saarpfalz-Jahrbuch 2020, Martin Baus widmete sich Philipp Jakob Siebenpfeiffer in Noten.

Auch ein guter Bekannter findet sich im Saarpfalz-Jahrbuch 2020, Martin Baus widmete sich Philipp Jakob Siebenpfeiffer in Noten.

Foto: Thorsten Wolf
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