Veränderung ist die Konstante

St Ingbert · Kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung ist ein Wort-Ungetüm, auch das Kürzel GBQ macht‘s kaum besser. Doch was die Einrichtung an öffentlichen Aufgaben für Langzeitarbeitslose, Schulkinder und Flüchtlinge so alles übernimmt, ist beachtlich. Das zeigte die Feierstunde zu ihrem zehnjährigen Bestehen.

 Die beiden Geschäftsführer der GBQ, Marika Flierl und Wolfgang Vogelgesang (von links), im St. ingberter Kulturhaus vor einer Wand mit Fotos bisheriger Projekte. Foto: Manfred Schetting

Die beiden Geschäftsführer der GBQ, Marika Flierl und Wolfgang Vogelgesang (von links), im St. ingberter Kulturhaus vor einer Wand mit Fotos bisheriger Projekte. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

. Stillstand kennt die GBQ nicht. Seit 2005 stellten sich ständig neue Aufgaben für die Kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung St. Ingbert , die diese "dank des qualifizierten Personals" bemerkenswert gut bewältigt habe, wie Oberbürgermeister Hans Wagner bei der Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen der Einrichtung betonte. Wagner nannte im Kulturhaus auch gleich ein Beispiel, wie sich solch neue Aufgaben ergeben. So habe er kürzlich mitbekommen, dass mehrere Bürgermeister-Kollegen aus der Nachbarschaft einen neuen Träger für ihre Freiwilligen Ganztagsschulen suchten. "Unsere GBQ steht bereit", meinte der OB.

Wie sich die städtische Tochtergesellschaft über die Jahre entwickelt hat, zählten bei der Feierstunde die beiden Geschäftsführer der GBQ, Marika Flierl und Wolfgang Vogelgesang, in einer Wechselrede auf. Ganz am Anfang hätten demnach jene gemeinnützigen Beschäftigungsverhältnisse gestanden, die die St. Ingberter Gesellschaft im Gefolge der sogenannten Hartz-IV-Gesetze anbot. Im Frühjahr 2005 startete die GBQ mit zehn Projekten und 146 Teilnehmern. "Dies blieb bis heute der Höchststand bei den Teilnehmern und der Finanzierung", sagte Vogelgesang. Dass solche Zahlen unerreicht blieben, habe vor allem mit "externen Einflüssen" zu tun, durch die sich seither auf dem Feld der Arbeitsgelegenheiten regelmäßig die Förderkulissen und Rahmenbedingungen änderten. Beispiel Bürgerarbeit: Die gab es von 2011 bis 2014 mit etlichen Maßnahmen und zeitweise über 30 Mitarbeitern auch in St. Ingbert , inzwischen ist dieses Beschäftigungsinstrument aber Geschichte.

Betreuung von Schülern

Einen großen Einschnitt bot das Schuljahr 2008/09, als die GBQ erstmals mit ihren Mitarbeiten die Betreuung von Freiwilligen Ganztagsschulen (FGTS) übernahm, wie Marika Flierl erläuterte. Zu Beginn war man in St. Ingberter Grundschulen 170 Kinder zuständig. Dann kamen die FGTS der Albertus-Magnus-Schulen und die Arnold-Rütter-Schule in Erfweiler-Ehlingen hinzu. Und so stieg die Zahl auf derzeit 32 Gruppen mit fast 700 am Nachmittag betreuten Schülern.

Das hatte auch spürbare Folgen beim Personalstand der GBQ. Hatte diese 2005 zunächst zwei Praxisanleitern, vier Sozialpädagogen und drei Verwaltungskräfte auf der Gehaltsliste, werden aktuell neben gut 40 Teilnehmern an Arbeitsgelegenheiten immerhin 77 festangestellte Mitarbeiter gezählt. "Wir sind längst einer der größeren Arbeitgeber in der Stadt", betonte Wolfgang Vogelgesang. Und das zeigten auch Einnahmen von fast 1,4 Millionen Euro, die die GBQ-Bilanz im Vorjahr verzeichnet habe. Von Anfang an entwickelte sich die Arbeit der St. Ingberter Beschäftigungsgesellschaft in enger Kooperation nicht nur mit dem Jobcenter Saarpfalz, sondern auch der VHS St. Ingbert . Inzwischen ist die GBQ aber auch im Zusammenhang mit dem Biosphärengarten am Kulturhaus, den Busgleitern oder der Kunstschule Biosphären-Art zu nennen. Und aktuell kommt auch für die GBQ ein neues Aufgabenfeld hinzu: die Flüchtlingshilfe. Hier haben die Praxisanleiter der Beschäftigungsgesellschaft und die sogenannten Ein-Euro-Jobber seit April 2014 dutzende Wohnungen und Küchen hergerichtet. Das summierte sich alleine in diesem Jahr auf 6040 Arbeitsstunden und über 6000 Transportkilometer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort