Sternsingeraktion fand für dieses Jahr ihren Abschluss

Rentrisch · In diesem Jahr stand die Sternsingeraktion im Zeichen der Flüchtlingskinder im afrikanischen Malawi. Auch 15 Rentrischer Sternsinger beteiligten sich an der Aktion und sammelten mehr als 620 Euro für diesen guten Zweck.

 Bevor die 15 Rentrischer Sternsinger auf ihre Spenden-Sammel-Tour gingen, trafen sie sich in der Kirche Heilige Familie Rentrisch. Die Bilanz nach vier Stunden Sternsingen kann sich sehen lassen. Foto: Jung

Bevor die 15 Rentrischer Sternsinger auf ihre Spenden-Sammel-Tour gingen, trafen sie sich in der Kirche Heilige Familie Rentrisch. Die Bilanz nach vier Stunden Sternsingen kann sich sehen lassen. Foto: Jung

Foto: Jung

. Kaum hatten Samuel, Valentin und Florian am vergangenen Sonntagmorgen ihre Umhänge angelegt, die goldene Pappkrone aufgesetzt und den Sternenstab in Händen, waren aus den Grundschülern Caspar, Melchior und Balthasar geworden. Die drei Jungs sind Teil der Sternsingeraktion des Kindermissionswerks, die in diesem Jahr unter dem Motto "Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit!" stand und am Sonntag ihren Abschluss fand.

Insgesamt 15 Sternsinger waren am Sonntag in Rentrisch unterwegs, die von den katholischen Frauen, Firmlingen oder Messdienern begleitet wurden. Für sie stellte die Aktion eine Herausforderung dar, sollte doch jedes "angelaufene" Haus seinen Segen erhalten. Knapp vier Stunden lang sagten die kleinen Könige unverdrossen ihren Segensspruch auf. Dafür bekamen sie auch hin und wieder ein Lob von Rentrischern, die sich erinnern, dass die Sternsinger früher den Segen noch von einem Zettel ablasen. Heute klebt das Papier mit dem Spruch auf der Rückseite jedes Sterns, falls einer der drei Könige doch mal die Sätze vergisst. Doch das ist nach einer halben Stunde nicht mehr nötig. Kaum öffnet sich eine Tür, erklingt der synchron gesprochene Text vom Stern, der die dunkle Nacht erhellt und Freude in die Welt brachte. Viele ältere Rentrischer warten schon auf "ihre" Sternsinger, haben neben der obligatorischen Spende auch noch Süßigkeiten, die sie den fleißigen Spendensammlern mit auf den Weg geben. Mit Routine schreiben die kleinen Könige den Segen an Türen oder Zaunpfähle, moderne Kunststofftüren bekommen einen Aufkleber verpasst. Immer wieder bieten die Hausbesitzer Hocker an, damit die Sternsinger zum Türsturz reichen. Der Begleiter der drei Jungs, Florian Krämer, übernimmt in solchen Fällen. Er lief selbst jahrelang als Sternsinger mit, in diesem Jahr ist der 13-Jährige erstmalig als Betreuer dabei, als "Kamelführer", wie er selber sagt.

In einigen Häusern ist niemand da oder die Bewohner machen nicht auf. Dann wird zwischendurch schon mal beim Warten in die neben der Tür stehende Mülltonne geschaut, aus Ungeduld vier Mal geklingelt oder auch versucht, dem Betreuer den mitgeführten Bollerwagen abzuluchsen. Auf die Frage einer seiner Freunde, ob er das Wägelchen ziehen dürfe, entgegnet Samuel fast schon entrüstet: "Nein, du bist doch ein König." Florian Krämer schaut, dass die drei Sternsinger seiner anvertrauten Gruppe alles richtig machen, er motiviert und tröstet auch mal, als einer der Könige stürzt. "Schreibt den Segen ordentlich, denn der ist fürs ganze Jahr", gibt er den Jungs mit auf den Weg.

Mittags treffen sich alle zum Spaghetti-Essen. Die Luft ist raus, es war ein anstrengender Vormittag. Die Spendenzählung ergibt mehr als 620 Euro. Darauf können die Rentrischer Sternsinger stolz sein.

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