Ortsvorsteherin Schaar fürchtet um Erhalt der Hasenfelsschule

Oberwürzbach. Die Schlacht ist geschlagen: Während Eltern des St. Ingberter Südens aufatmen, ist im Stadtteil Oberwürzbach die Frustration groß

Oberwürzbach. Die Schlacht ist geschlagen: Während Eltern des St. Ingberter Südens aufatmen, ist im Stadtteil Oberwürzbach die Frustration groß. Bildungsminister Klaus Kessler hat in einem Gespräch mit der Verwaltungsspitze und Oberwürzbachs Ortsvorsteherin Lydia Schaar bestätigt: Die Entscheidung, 2010/2011 keine Abc-Schützen in der Hasenfelsschule einzuschulen, steht (die SZ berichtete kurz). Die zwölf Erstklässler des Stadtteils fahren also nach den Sommerferien mit dem Bus zum Hauptstandort des Schulverbunds, der Südschule. In den Vorjahren füllten St. Ingberter Kinder die Lücke in den Klassen der Dependance. Diesmal aber gab es keine Freiwilligen, darüber hinaus war der Ärger gewaltig wegen großer Klassen an der Süd- und einer kleinen Klasse an der Hasenfelsschule. Schulleiter Herbert Buhr kann jetzt drei Klassen bilden mit jeweils unter 25 Kindern. Folgenschwere Entscheidung Lydia Schaar bezeichnet die Entscheidung als folgenschwer. Der Minister habe zwar bekräftigt, die Hasenfelsschule müsse deshalb nicht in ihrem Bestand gefährdet sein. Er wolle alle Wege für einen Erhalt prüfen. Der Bildungsausschuss des St. Ingberter Stadtrates hatte jüngst eine Resolution ans Ministerium geschickt, die das Erarbeiten eines Modellschulen-Konzeptes und die Möglichkeit jahrgangsübergreifender Klassen ins Feld führt. Ortsvorsteherin Schaar hat allerdings kaum Hoffnung: "Nüchtern betrachtet ist diese Entscheidung der Einstieg in eine Schließung der Schule in Raten." Dem Angebot von Bildungsminister Kessler an die Eltern, jahrgangsübergreifenden Unterricht unter bestimmten Voraussetzungen zuzulassen, habe es offensichtlich an Ernsthaftigkeit gemangelt. Ein Einschulen der Oberwürzbacher Kinder in der Hasenfelsschule in diesem Jahr und das Aufnehmen der Schulneulinge im kommenden Jahr in diese Klasse wäre ihrer Meinung nach problemlos möglich gewesen und hätte, auf beide Jahre betrachtet, sogar eine Lehrerstelle eingespart. Diese Lehrerstelle wäre für die Südschule frei geworden, um dort kleine Klassen zu schaffen. Schaar: "Mit dieser Lösung wäre allen gedient, den Kindern in Oberwürzbach ebenso wie den Kindern in St. Ingbert-Süd."Eine Sicherung des Schulstandortes Oberwürzbach - immens wichtig für einen lebendigen Ort - werde nun nur über eine Gemeinschaftsanstrengung von Schulträger, Schulleitung und Ministerium möglich sein. Bitter für Oberwürzbach: Die Hasenfelsschule feiert just am kommenden Wochenende ihr 100-jähriges Bestehen. mbe

HintergrundDie Oberwürzbacher wollen weiter für ihre Schule kämpfen. Gestern Nachmittag meldete sich Frank Bubel in der Redaktion: Eine Reihe von Eltern habe nach dem jüngsten Artikel in der SZ die Initiative "Hasenfelsschule Oberwürzbach" ins Leben gerufen. Ziel sei es, jahrgangsübergreifenden Unterricht ab dem Jahr 2011 möglich zu machen. Denn nur mit der Schule behalte Oberwürzbach eine Perspektive, junge Familien in den Ort zu bringen. Am heutigen Dienstag trifft sich die Initiative um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Bürgermeisteramtes.mbe

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