Leuchtende Farben aus Mexiko

Oberwürzbach. Wenn Ilse Hasse ihre Bilder zeigt, zieht ein Lächeln über ihr Gesicht. Denn diese detailreichen, strahlend bunten Aquarelle sind in ihrer zweiten Heimat in Mexiko entstanden. Dort, wo die 1923 in Hamburg geborene Frau fast 60 Jahre ihres Lebens verbracht hat

 Eines der detailreichen Aquarelle von Ilse Hasse aus Mexiko. Fotos: Brigitte Quack

Eines der detailreichen Aquarelle von Ilse Hasse aus Mexiko. Fotos: Brigitte Quack

 Ilse Hasse vor einem ihrer Werke.

Ilse Hasse vor einem ihrer Werke.

Oberwürzbach. Wenn Ilse Hasse ihre Bilder zeigt, zieht ein Lächeln über ihr Gesicht. Denn diese detailreichen, strahlend bunten Aquarelle sind in ihrer zweiten Heimat in Mexiko entstanden. Dort, wo die 1923 in Hamburg geborene Frau fast 60 Jahre ihres Lebens verbracht hat. Dort, wo sie mit ihrem Mann Mogens, einem promovierten Philosophen, gelebt, drei Kinder großgezogen und vieles erlebt hat, von dem andere nur träumen. Gewohnt haben sie in Monterey, in Veracruz und Mexiko Stadt und dabei Land und Leute kennen- und lieben gelernt. "Wir Deutschen waren bei den Mexikanern immer sehr beliebt. Vor allem auch, weil wir keine Gringos waren", erzählt sie und dass sie dort in der Fremde ganz ungestört und unbehelligt ihr deutsches Leben führen konnten. "Es herrscht eine andere Art von Freiheit in Mexiko, und die Menschen sind sehr tolerant". Und ein Blick auf ihre Aquarelle zeigt, dass es in der früheren Heimat der Mayas auch sehr bunt zugeht. In vielen leuchtenden Farben hat Ilse Hasse Ansichten von Stadt und Land verewigt, hat Feste und Tiere festgehalten und dem Leben in der Nähe des Äquators ein strahlendes Gesicht gegeben.Das dachte man auch im Kulturamt der Stadt Mexiko, wo die Deutsche sich und ihre Werke im Jahr 1990 vorstellte. Kurz darauf war es auch schon so soweit: Ilse Hasse hatte ihre erste Ausstellung im Rathaus des Distriktes, in dem sie lebte. Viele weitere sollten folgen. Unter anderem präsentierte sie ihre Bilder auch jedes Jahr im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung mit anderen deutschen, in Mexiko lebenden Künstlern im Haus der Deutschen Botschaft. Das war eine sehr kreative Zeit, denn schließlich hatte die gebürtige Hamburgerin sich ja 1990 in den Ruhestand begeben, um sich ganz der Malerei widmen zu können. Zwanzig Jahre hatte sie als Assistentin einer Astronomieprofessorin gearbeitet, zuvor aber Einsteins Relativitätstheorie bis ins kleinste Detail erkundet, um sich mit mehr als 40 Jahren beruflich vollkommen neu zu orientieren. In Deutschland hatte sie nach dem Abitur eine Lehre zur Buchhändlerin absolviert, in der sie ihre Liebe zur Literatur ausleben konnte. Denn neben der Malerei galt ihre Leidenschaft immer auch dem Lesen und Schreiben. So hat sie viele Episoden ihres Lebens in Kurgeschichten festgehalten und sich stets auch ihrem Tagebuch anvertraut. Bis heute, da sie seit drei Jahren in Reichenbrunn lebt und sich "sehr wohl fühlt".

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