WM-Letzte und doch Siegerteam

Saarbrücken. Mit Rang sechs im Gepäck und vielen wertvollen Erfahrungen ist die deutsche Ultimate-Frisbee-Nationalspielerin Anke Fatscher von der erstmals ausgetragenen Masters-Weltmeisterschaft der über 30-Jährigen im japanischen Sakai zurückgekehrt. Die 32-Jährige von der DJK-SG St. Ingbert/HSP Saarbrücken belegte mit dem deutschen Team erwartungsgemäß nur den letzten Rang

 Die St. Ingberterin Anke Fatscher (mittlere Reihe, Zweite von links) feiert mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee in Japan die Auszeichnung für Fairness und Respekt. Foto: Fatscher

Die St. Ingberterin Anke Fatscher (mittlere Reihe, Zweite von links) feiert mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee in Japan die Auszeichnung für Fairness und Respekt. Foto: Fatscher

Saarbrücken. Mit Rang sechs im Gepäck und vielen wertvollen Erfahrungen ist die deutsche Ultimate-Frisbee-Nationalspielerin Anke Fatscher von der erstmals ausgetragenen Masters-Weltmeisterschaft der über 30-Jährigen im japanischen Sakai zurückgekehrt. Die 32-Jährige von der DJK-SG St. Ingbert/HSP Saarbrücken belegte mit dem deutschen Team erwartungsgemäß nur den letzten Rang. Es gab Niederlagen gegen Japan (1:17), die USA (2:17), Großbritannien (10:17), Australien (5:17) sowie Kanada (6:17). "Trotz des letzten Platzes haben wir uns gegen die großen Frisbee-Nationen mehr als teuer verkauft und konnten erhobenen Hauptes Japan wieder verlassen. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, niemals aufgegeben und den Gegnerinnen alles abverlangt", sagte die Physiotherapeutin aus St. Ingbert.Nach der Vorrunde, in der die sechs Nationen jeweils einmal gegeneinander antreten mussten, wurden das Halbfinale und die Platzierungsspiele ausgetragen. Dabei standen die Deutschen erneut dem Gastgeber aus Japan gegenüber. Und sie zeigten sich bei der 6:17-Niederlage gegenüber der 1:17-Klatsche beim Auftaktspiel gegen denselben Gegner verbessert. Im Platzierungsspiel um Rang fünf sei ebenfalls der Aufwärtstrend des deutschen Nationalteams erkennbar gewesen, aber Großbritannien setzte sich mit 15:6 durch.

"Das war unsere beste Turnierleistung, auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat", meinte Fatscher, deren Team am Ende den USA zum WM-Titel gratulierte. Die US-Amerikanerinnen setzten sich gegen Kanada durch. "Das war keine allzu große Überraschung, denn in beiden Mannschaften spielen Frauen mit, die bereits seit mehr als 25 Jahren in dieser Sportart aktiv und fast schon Legenden sind. Unser besonderer Dank gilt der kanadischen Spielerin Anja Haman, die sich dafür eingesetzt hat, dass die WM in dieser Altersklasse überhaupt ausgetragen wurde", erklärte die Saarländerin. Platz drei ging an Japan vor Australien, doch bei der Siegerehrung standen plötzlich die Deutschen im Mittelpunkt - da sie den so genannten Spirit-Award erhielten. Diese Auszeichnung ist beim Ultimate Frisbee etwas ganz Besonderes: Da es in dieser Sportart keine Schiedsrichter gibt, wird der Gegner nach dem Spiel in Sachen Regelkenntnisse, Fouls, Motivation, Teamstimmung, Fairplay, Respekt innerhalb des Teams und vor dem Gegner bewertet. So wurden den Deutschen eine Medaille und ein Glaspokal überreicht. "Diese Auszeichnung ist für uns eine ganz große Ehre", betonte Anke Fatscher.

Das deutsche Team ließ sich in Japan auch nicht von den ungewohnten Witterungsbedingungen aus der Ruhe bringen. Das Klima war sehr schwül, und im Spiel gegen Kanada habe es starke Windböen gegeben, erzählte Fatscher. "Hoffentlich geht es mit Ultimate Frisbee in Deutschland und speziell im Saarland weiter aufwärts. Noch sind wir ja der einzige saarländische Verein. Auf jeden Fall ist durch den WM-Vorbericht in der Saarbrücker Zeitung auch der Saarländische Rundfunk auf uns aufmerksam geworden, bei dem wir in einer Sendung etwas Werbung für unsere Sportart machen durften", berichtete Fatscher.

ooups.de

hintergrund

Ultimate Frisbee ist ein Teamsport mit einer Wurfscheibe, der Elemente aus dem Football und dem Basketball vereint. An den Kopfseiten des 100 Meter langen und 37 Meter breiten Spielfeldes befinden sich wie beim American Football zwei Endzonen. Ziel ist es, durch Zupassen die 175 Gramm schwere Scheibe in der gegnerischen Endzone zu fangen und damit einen Punkt zu erzielen. Nach jedem Punkt dürfen beliebig viele der sieben Spieler pro Team ausgewechselt werden. Die körperkontaktlose Sportart kommt ohne Schiedsrichter aus. Jeder Spieler ist selbst dafür verantwortlich, Fouls oder Linienverstöße anzuzeigen. Die Spieler regeln Meinungsverschiedenheiten selbst.

 Die St. Ingberterin Anke Fatscher (mittlere Reihe, Zweite von links) feiert mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee in Japan die Auszeichnung für Fairness und Respekt. Foto: Fatscher

Die St. Ingberterin Anke Fatscher (mittlere Reihe, Zweite von links) feiert mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee in Japan die Auszeichnung für Fairness und Respekt. Foto: Fatscher

 Die St. Ingberterin Anke Fatscher (mittlere Reihe, Zweite von links) feiert mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee in Japan die Auszeichnung für Fairness und Respekt. Foto: Fatscher

Die St. Ingberterin Anke Fatscher (mittlere Reihe, Zweite von links) feiert mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee in Japan die Auszeichnung für Fairness und Respekt. Foto: Fatscher

Mit der Scheibe in der Hand darf nicht gelaufen werden. Der Werfer hat mit einem aus dem Basketball bekannten Sternschritt zehn Sekunden Zeit, die Scheibe abzuwerfen. Die Zeit wird dabei vom direkten Verteidiger des Werfers im Sekundentakt laut angezählt. Wenn ein Pass des Mitspielers nicht gefangen werden kann (die Scheibe berührt den Boden, fliegt ins Aus oder der Gegner fängt sie ab), kommt die verteidigende Mannschaft sofort in Scheibenbesitz. sho

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort