Kanuslalom Auf den Spuren von Ricarda Funk

St Ingbert/Saarbrücken · Franziska Granzow aus St. Ingbert ist eine der besten Slalom-Kanutinnen Deutschlands. Und in diesem Jahr hat die 21-Jährige viel vor.

 Der Terminkalender von Slalom- Kanutin Franziska Granzow aus St. Ingbert ist prall gefüllt. 
  Foto: Blees

Der Terminkalender von Slalom- Kanutin Franziska Granzow aus St. Ingbert ist prall gefüllt. Foto: Blees

Foto: Jörg Blees

Bei den Olympischen Spielen in Tokio begeisterte Slalom-Kanutin Ricarda Funk mit ihrer furiosen Fahrt zur ersten deutschen Goldmedaille. Alle vier Olympiastarter des Deutschen Kanu-Verbandes kamen im Kanu-Slalom mit einer Medaille nach Hause. Ein Novum.

Auch die Saarländer sind in der Sportart erfolgreich. So auch die 21 Jahre alte St. Ingberterin Franziska Granzow, die sich schon bald mit Olympioniken aus Deutschland und Frankreich misst. Mit zehn Jahren begann Granzow beim Saarbrücker Kanu-Club mit dem Sport. Sie entschied sich zuerst für die Wildwasser-Gruppe des Vereins, fand mit 16 Jahren aber den Weg zum Leistungssport Kanu-Slalom. Und die Umstellung gelang ihr rasch. In der neuen olympischen Disziplin „Kanu-Slalom Extrem“ nahm sie 2018 an der U 23-Weltmeisterschaft in Ivrea in Italien teil. 2019 folgte die Teilnahme an der U23-WM in Krakau in Polen.

Um sich weiterzuentwickeln, hatte Granzow im Anschluss mit ihrem damaligen Trainer Jörg Blees entschieden, auch in Frankreich an den Start zu gehen. Dort hat die 21-Jährige es näher zu guten Wettkampfstrecken und die Konkurrenzsituation ist deutlich besser als im Südwesten Deutschlands.

Inzwischen gehört Granzow in Deutschland zu den besten 20 Sportlerinnen im Kayak-Einer. Bei der deutschen Meisterschaft 2021 belegte sie Rang zwölf.

Für den Kayak-Club Metz startete sie in diesem Jahr in der höchsten Leistungsklasse (N1) Frankreichs. Der Verein hat, nachdem ihr Heimtrainer Jörg Blees als Bundestrainer zum Deutschen Kanu-Verband gewechselt ist, ihr weiteres Training übernommen. Hierzu fährt die St. Ingberterin zweimal pro Woche über die Grenze und paddelt in Metz auf dem Wildwasser-Kanal. Die übrige Zeit trainiert sie nach Plänen ihres alten Trainers in Saarbrücken und auch auf der Strecke am Saarwehr bei Grosbliederstroff.

Die Saison 2022 ist mit Wettkämpfen und Trainingslagern vollgepackt. Anfang März wird Granzow in Lannion in der Bretagne in ihrem ersten N1-Rennen starten. Vor Ostern wird der zweite Wettkampf im südfranzösischen Pau ausgetragen. Danach folgen die nationalen Qualifikationen in Augsburg und die deutsche Meisterschaft im „Slalom Extrem“ an gleicher Stelle. Das Weltranglisten-Rennen in Meran in Italien und die nationalen Ranglisten-Wettkämpfe in Roudnice in Tschechien beschließen den ersten Teil der Saison.

Ende Juli nimmt Granzow an den französischen Kanu-Slalom-Meisterschaften in Metz teil und fährt auf ihrer neuen Heimstrecke um den Titel. Anschließend stehen Wettbewerbe in Prag und Bratislava auf dem Programm, ehe die Saison mit den deutschen Meisterschaften in Lofer ausklingt.

Im Saarland sieht man Granzow Anfang September. Dann findet die Landesmeisterschaft im Kanu-Slalom und „Kanu-Slalom Extrem“ auf der Saar bei Grosbliederstroff statt. Hier will die St. Ingberterin ihre Titel verteidigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort