Erinnerungen eines Rohrbachers

St. Ingbert · Der Rohrbacher Herbert Bergsträßer hat ein neues Buch mit dem Titel „Augenblicke der Erinnerung“ vorgelegt. Präsentiert wird der mit vielen historischen Fotos illustrierte Erzählband am 12. April in einer Lesung bei den Rohrbacher Heimatfreunden.

 Herbert Bergsträßer mit seinem neuen Erzählband über Rohrbach. Foto: Manfred Schetting

Herbert Bergsträßer mit seinem neuen Erzählband über Rohrbach. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

. Gut sieben Jahre ist es her, als Herbert Bergsträßer mit dem Buch "Meine Lausbubenzeit in der Au" erstmals Kindheitserinnerungen literarisch verarbeitet hatte. Jetzt legt der Rohrbacher einen neuen Erzählband vor. "Augenblicke der Erinnerung - Ein achtzigjähriger Rohrbacher erinnert sich" heißt das Werk, über das er bei einem Besuch in unserer Redaktion erzählt.

Bergsträßers neues Buch führt mehr als 70 Jahre zurück. "Im Kern schildere ich meine damaligen Schulwege durch Rohrbach - und was mir an Erlebnissen und Orten unvergessen geblieben ist", sagt der Autor. Drei Schulen hat der Autor in den 1930er Jahren in Rohrbach besucht: als Erstklässler die Wiesentalschule, danach die frühere Denkmalschule, ab der vierten Klasse die Pestalozzischule. Befragt, was es den auf seinen Wegen in der Kindheit so alles zu sehen gibt, sprudelt es aus dem 80-jährigen nur so heraus.

Die Schulstraße, das Schwesternhaus, die Schmiede Jacob, Poensgen & Pfahler, das große Heckel-Werk, das benachbarte Barackenlager, die Ackerflächen am Rohrbacher Hof. Alles Orte, an die sich viele ältere Rohrbacher noch erinnern. Manches hat sich verändert, manches ist verschwunden. "Es ist natürlich meine Absicht, ganz persönlich aufzuzeigen, was einmal war und nicht mehr ist", betont der Autor. Und dann nennt Bergsträßer zwei besondere Beispiele: "Bis heute kann ich nicht verstehen, warum man das ehemalige Kriegerdenkmal, eine Sehenswürdigkeit für die Rohrbacher, nicht unter Denkmalschutz stellte." Oder die Rohrbach-Quelle, die heute das Pumpenhaus der ehemaligen Firma Heckel verdecke. Hier bleibt dem 80-Jährigen unvergessen, wie die Quelle einst in einem Bombentrichter nochmals sichtbar wurde - "fast wie ein Wunder" sei ihm das erschienen. All diese Erlebnisse erzählt der Autor - ein gelernter Zimmerer, der später als bautechnischer Amtsrat bei der Deutschen Bundesbahn arbeitete - in den 33 Kapiteln seines 153-seitigen Buches. Fast alle Episoden sind dabei mit historischen Aufnahmen bebildert, die aus dem Foto-Archiv des Rohrbachers Karl Abel stammen.

Öffentlich vorgestellt und erstmals für zwölf Euro verkauft werden die "Augenblicke der Erinnerung" am Dienstag, 12. April, um 19 Uhr im Archivraum der Rohrbacher Heimatfreunde, Bahnhofstraße 36 (rückwärtiger Eingang der Stadtwerke St. Ingbert). Wie Herbert Bergsträßer verriet, wird seiner Lesung ein etwa zehnminütiger Film vorausgehen, in dem Rohrbacher Bilder zu sehen sind. Dass das Buch bei den Heimatfreunden seine Premiere feiert, ist dabei kein Zufall. Sie haben seine Herausgabe unterstützt. Und noch etwas sei erwähnt: Das Titelbild von Bergsträßers Buch zeigt das Stellwerk West am Rohrbacher Bahnhof mit den noch unbebauten Königswiesen, aufgenommen in den 1940er Jahren.

Zu kaufen ist das Buch ab 16. April auch bei Sieglinde Graf, Tabak und Zeitschriften, Obere Kaiserstraße 110 in Rohrbach, sowie bei Herbert Bergsträßer, Kahler Allee 31 in Rohrbach, Tel. (0 68 94) 5 76 63, E-Mail: herbertbergstraesser@t-online.de. Auf Wunsch kann das Buch auch per Post zugeschickt werden (Porto-Aufschlag: ein Euro).

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