Dorffest Trotz schlechtem Wetter: Hasseler bleiben dem Dorffest treu

Hassel · „Tja, irgendwer war wohl nicht in der Kirche gewesen“, hat der Schausteller auf dem Marktplatz gesagt und hat dabei ein leichtes Grinsen im Gesicht gehabt. Der Mann, der Entenangeln angeboten hat, konnte sich am Samstagabend wenigstens noch ein wenig über Kundenfrequenz freuen.

 „Mäde-Club Hassel“ übergab beim Hasseler Dorffest die Führung in jüngere Hände.

„Mäde-Club Hassel“ übergab beim Hasseler Dorffest die Führung in jüngere Hände.

Foto: Jörg Martin

Doch bei seinen Kollegen, die die Kirmesstände und Fahrgeschäfte auf der Hasseler Kirmes betrieben haben, herrschte am zweiten Tag wegen des nur kurzzeitig pausierenden Regens, nur ein überschaubarer Besuch. Eine kleine Gruppe von Kindern freute sich gerade darüber, dass die Berg- und Talbahn nicht nur vor-, sondern auch rückwärts ihre Runden dreht. „Das ist wirklich ‚Bonjour Tristess‘. Die Vereine tun mir leid“, artikulierte Johanna Schwertmeier aus Saarbrücken im Gespräch mit unserer Zeitung ihr Mitgefühl über das diesjährige Dorffest.

„So ein wenig wie Totentanz schaut es schon aus“, stimmte auch ihr Mann Bernd bedauernd zu. Der Freitagabend sei gut gewesen, meinte Markus Hauck. „Das war richtiges Bierwetter. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Und vor allem trocken“, blickte der Ortsvorsteher zurück. Veranstalter der 39. Auflage des Festes waren auch dieses Mal der Ortsrat und die Arbeitsgemeinschaft Hasseler Vereine. 16 Stände waren es dieses Mal gewesen. Und auch 2019 kam man ohne kommerzielle Anbieter aus, um der Bevölkerung ein attraktives Angebot an Speisen und Getränken anbieten zu können. Auf der Bühne am Marktplatz schickte sich die Schwalbacher Band „Fooling‘around“ gerade an, den Hasselern Rock- und Popcover vom Feinsten zu präsentieren. Gleich nebenan war die Stimmung zwar auch gut, aber irgendwie ein wenig sentimental.

Der „Mäde-Club Hassel“ leitete den Generationswechsel ein. „Es ist Zeit zu gehn“, „Nicht ist für die Ewigkeit“ und „Danke für die geile Zeit“ stand auf Schildern, die den Bierverkaufswagen zierten. 17 Mal waren die sechs gut befreundeten Frauen, bereits beim Dorffest dabei. Nun haben sie beschlossen, alles in jüngere Hände abzugeben. „Deshalb findet am Sonntag auch eine offizielle Schlüsselübergabe statt“, meinte ein Club-Mitglied. Der soziale Gedanke steht bei den holden Weiblichkeiten im Vordergrund. Deshalb hat man das Bier immer etwas günstiger angeboten. Aber auch die übrigen Getränke, die die Frauen angeboten haben, ruinierten nicht den Geldbeutel der Festbesucher. Das war auch beim Reibekuchen mit Lachs und Meerrettich, der einige Meter weiter angeboten wurde, nicht anders gewesen. Überhaupt kam der, der sich die Mühe machte, ein wenig hinter die Kulissen des Speiseangebotes zu blicken, gut auf seine Kosten. So auch bei der Feuerwehr, die traditionell im Innenhof der Sparkasse in und vor der alten Backstube in der Lindenstraße ihre Zelte aufgeschlagen hatte.

 Die Band „Fooling’around“ sorgte am Samstagabend auf dem Hasseler Dorffest für Stimmung.

Die Band „Fooling’around“ sorgte am Samstagabend auf dem Hasseler Dorffest für Stimmung.

Foto: Jörg Martin/Jörg Martin

Dort hieß es unter anderem „Backofenbraten mit Sauce und Kartoffel- sowie Rohkostsalat“. Wenige Meter weiter, auf der Bühne Lindenstraße, hatte die „schönste Boygroup des Saarlandes“ ihre Instrumente aufgeschlagen: „Schaafa Sämpf“. Lustige Parodien bekannter Rock-Pop-Titel, dafür stehen die fünf Musiker Tim Rakete, Der Reiseleiter, Osiris OsMo, Kaiser Roland und Doktor Sämpf.

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