So viele Gören und Lausbuben hatten sich auf ihr Fest gefreut, die Veranstalter und Unterstützer ebenso. Leider fiel der Tag der Gören und Lausbuben, zu dem sonst um die 900 Kinder kommen, am vergangenen Samstag im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Das Kinderfest musste erstmals wegen Regen abgesagt werden (wir berichteten). Das bedauert der Veranstalter, die Stadtmarketing gGmbH, sehr. Das betonte Christina Eich, Mitarbeiterin der Stadtmarketing gGmbH, im Gespräch mit unserer Zeitung. Zu der Kritik seitens einiger Bürger und Geschäftsleute sagte Eich: "Es haben freitags schon viele angerufen und gefragt, ob das Fest wegen des schlechten Wetters ausfiele. Wir wollten aber das Wetter am Samstagmorgen abwarten, schließlich bedeutet die Organisation solch eines Festes auch viel Vorbereitung." Nachdem dann laut Christina Eich am späteren Freitagabend einige Involvierte anriefen und mitteilten, dass sie nicht kämen und es am nächsten Morgen um acht Uhr regnete, sagte das Stadtmarketing als Veranstalter das Nostalgiefest ab. "Wir haben uns mit Vereinen besprochen, die mit von der Partie gewesen wären und haben beschlossen, dass es bei diesem Wetter einfach keinen Sinn hat. Auch wenn wir alle sehr traurig waren", so Eich weiter. Nach all den Absagen hätten die Besucher vielleicht noch drei Stände vorgefunden. "Man darf nicht vergessen, dass sich vieles an diesem Tag auch auf dem Boden abgespielt hätte. Und der war nass und kalt", so die Marketingexpertin weiter. Nicht jeder habe bei solch einem Fest einen Pavillon, es handele sich um eine andere Situation als beim Stadtfest oder dem Weihnachtsmarkt. "Solche Feste können bei jedem Wetter stattfinden." Auch die Tiere hätten bei diesem Wetter nicht kommen können. Auch sie seien Teil des Programms gewesen.

Zu dem Vorwurf, warum man das Fest nicht spontan in die Stadthalle verlegt habe, sagte Eich: "Zum einen muss die Halle frei sein, zum anderen müssen wir die Nutzung als gGmbH überhaupt zahlen können. Außerdem weiß jeder, der einmal ein größeres Fest organisiert hat, dass das nicht so einfach geht." Man müsse den Leuten so etwas vorher ankündigen, dass sie bei schlechtem Wetter in die Stadthalle kommen sollen.

Um die Stadthalle in den kommenden Jahren als "Schlecht-Wetter-Alternative" anbieten zu können, müsse man zunächst bei der Stadt nachfragen, wie hoch die Miete sei und ob sie zum angedachten Termin frei wäre. Dann wäre die Halle eine denkbare Alternative. "Denkbar wäre auch die Ingobertushalle. Dort wollten wir schon einmal unsere School-Out-Party feiern, jedoch ist das daran gescheitert, dass sie von Vereinen belegt war", so Eich weiter.

Darüber, dass sich einige Geschäftsleute St. Ingberts über die Absage des Traditionsfestes aufgeregt haben, wundert Christina Eich sich. "Einige Geschäftsleute wirken beim Tag der Gören und Lausbuben wirklich mit, lassen sich was einfallen, bieten etwas an. Andere hingegen beteiligen sich nicht, weil sie sagen, dass dieser Tag ihnen nichts bringt, dass die Leute dann nicht in die Geschäfte gingen. Also brauchen die sich auch nicht aufregen, wenn er nicht stattfindet."

Zudem habe der Verein Handel und Gewerbe die Öffnungszeiten am Samstag hauptsächlich wegen der Veranstaltung "10 Jahre Ingobus" verlängert und nicht vorrangig wegen des Kinderfestes.

Einen Nachholtermin wird es in diesem Jahr nicht mehr geben, da es auf den Herbst zugeht, die Temperaturen sinken und andere Veranstaltungen zu organisieren sind. Wann der Tag der Gören und Lausbuben nächstes Jahr sein wird, wird voraussichtlich im November dieses Jahres feststehen. Mit den Vorbereitungen wird das Team des Stadtmarketings dann vor den Sommerferien kommenden Jahres beginnen.