Alltagskunst mit Selbstbeteiligung

Homburg/Hassel · Kunstwerke mit Alltäglichem zu vergleichen, ist ja schon außergewöhnlich genug. Mit ihrer Ausstellung „Tassen, Teller, Temperamente“ macht Jutta Mohr aus Hassel aber genau das. Mehr noch: Sie lässt Besucher selbst als Künstler auftreten.

 Im Rahmen ihrer Ausstellung in der Galerie Artificium präsentiert die Künstlerin Jutta Mohr Tassen, Teller und Temperamente. Foto: re

Im Rahmen ihrer Ausstellung in der Galerie Artificium präsentiert die Künstlerin Jutta Mohr Tassen, Teller und Temperamente. Foto: re

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Die Acrylwerke von Jutta Mohr vermitteln nicht nur der grafischen Formen und lebendigen Farben wegen Lebensfreude. Humorvoll wird es, wenn sich dem Betrachter die hintergründig eingeflochtenen Bildgeschichten in Mohrs typischem Flechtwerk flotter Pinselstriche erschließen. Sie laden zu einem Déjà-Vu liebenswerter Alltäglichkeiten des Lebens ein. Mit der Ausstellung "Tassen, Teller, Temperamente" servieren die in Rohrbach lebende Künstlerin sowie die Inhaberin der Homburger Galerie Artificium, Martina Metzger, den Gästen Aha-Momente, das Alltags-Ich und immer wiederkehrende Gewohnheiten sowie vermeintliche Alltäglichkeiten. Zu sehen sind farbenprächtige, großformatige Werke, die alle in den vergangenen drei Jahren entstanden sind.

Die Bildgeschichten von Jutta Mohr seien "frisch, frech, fröhlich, farbintensiv, glühend und blühend", meinte Martina Metzger in der Laudatio. Das Revolutionäre ihres malerischen Tuns resultiere aus der Überzeugung der Künstlerin, dass nicht das Leben abgemalt werden müsse, sondern dass Malerei frisch und lebendig zu bleiben habe. Zu ihrer schöpferischen Laufbahn ist Jutta Mohr über Umwege gekommen. Nachdem sie ein halbes Leben lang im Marketingbereich tätig war, sei der Ruf nach künstlerisch freier Interpretation und Darstellung laut geworden, so die 61-Jährige, die 20 Jahre lang das grafische Atelier der Saarbrücker Zeitung geleitet hat und seit 2005 die Schulprojekte "Zeitung macht Schule" koordinierte.

Ihre Motive findet Jutta Mohr vornehmlich im Alltagsleben, bevor sie den Geschichten aus der Gegenwart in ihrem künstlerischen Zentrum, dem Atelier, Leben einhaucht.

Anlässlich der Vernissage präsentierten Martina Metzger und Jutta Mohr den Kunstfreunden gleich reihenweise und im Quadrat Tassen, Teller und Temperamente. Künstlerisches Temperament war jedoch auch bei den Besuchern erwünscht: Sie sollten zur Vollendung des von Jutta Mohr angefangenen Werkes "Flower Power" beitragen. Staffelei und Farben standen bereit. Für die musikalische Umrahmung sorgte Aaron Braun mit Songs aus den 70er Jahren.

Darüber hinaus lädt Jutta Mohr am kommenden Samstag, 23. November, ab 11 Uhr zu einem Künstlergespräch ins Artificium ein. Zusätzlich ist die Ausstellung am ersten Adventssonntag, 1. Dezember, von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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