Konzert in Wittersheim Dieses Frühlingskonzert bot Melodien aus der ganzen Welt

Wittersheim · Das Orchester des Musikvereins Bebelsheim-Wittersheim war erstmals seit vier Jahren mit einem abwechslungsreichen Programm auf der Bühne.

 Der Vorsitzende des Musikvereins Wittersheim-Bebelsheim, Berthold Groh, bei seinem Gesangsvortrag „Merci, Cherie“ beim Frühlingskonzert in der Wittersheimer Festhalle. Daneben der Dirigent Rocco Ivan Funaro.

Der Vorsitzende des Musikvereins Wittersheim-Bebelsheim, Berthold Groh, bei seinem Gesangsvortrag „Merci, Cherie“ beim Frühlingskonzert in der Wittersheimer Festhalle. Daneben der Dirigent Rocco Ivan Funaro.

Foto: Wolfgang Degott

Einen bunten melodischen Strauß hatte der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim zu seinem sehr gut besuchten Frühlingskonzert in der Festhalle in Wittersheim gebunden. Nach einer vierjährigen Pause wahrten die Musikanten, unterstützt von Gastmusikern, darunter der frühere Dirigent Reinhold Ernst, mit einem abwechslungsreichen folkloristischen Repertoire, einer musikalischen Weltreise auf.

Der neue Vorsitzende Berthold Groh freute sich, dass es trotz der schweren Zeit und einer dünnen Personaldecke gelungen sei, die Herausforderung eines abendfüllenden Konzertes umzusetzen. „Die Vorbereitungen waren anstrengend und intensiv“, so Groh. Bei der furios beginnenden Ouvertüre zur Operette „Orpheus in der Unterwelt“, zu der Groh auch den Klarinettensolopart spielte, hob Rocco Ivan Funaro erstmals seinen Dirigentenstab. Die effektvolle Komposition von Jacques Offenbach aus dem Milieu der Pariser Nachtlokale ist ein Glanzstück für Blechbläser, die damals in den Pariser Orchestern den Ton angaben. Weiter ging die Reise in den Nahen Osten, wo Eva Fodor als eine der wenigen weiblichen Komponisten für Blasorchester „Israeli Folk Songs“ platziert hatte. Es war ihre erste Komposition für Blasorchester, die als Notenausgabe verlegt worden war. Im traditionellen israelisch-orientalischen Charakter der Melodien verknüpfte sie nach einer kurzen, dramatischen Einleitung Elemente aus europäischer Musik mit Effekten aus dem Bereich der Body Percussion. Teilweise summten und stampften die Musiker bei diesem außergewöhnlichen Auftritt mit.

Danach stand wieder Berthold Groh im Mittelpunkt des Geschehens auf der Bühne. Begleitet vom Orchester sang er den Erfolgssong von Udo Jürgens „Merci, Cherie“. Mit diesem Lied gewann der bekannte österreichischen Sänger 1966 den damaligen Grand Prix Eurovision de la Chanson, was für ihn den internationalen Durchbruch bedeutete. Wiederholt wurde das Lied im Zugabenblock. Mit exotischen Klängen folgte der Sprung nach Fernost, nach Japan. In „Fantasy on a japanese Folk Song“ berührte der amerikanische Komponist Samuel Hazo das Publikum. Basierend auf der Melodie des Kinderliedes „Sunayama“ erzählt er den inneren Konflikt einer japanischen jungen Frau, die sich in einen Amerikaner verliebt. Eine Tarantella, dem süditalienischen Volkstanz, arrangiert von Alfred Reed beendete den ersten Teil.

Florian Herrmann, der durchs Programm führte, hatte auch nach der Pause wieder fünf Einsätze, den ersten zur Ansage der kurzen und lebhaften Ouvertüre „A Huntington Celebration“, von Philip Sparke, das sich an den „Jägerchor“ aus „dem Freischütz“, gespielt von vier Waldhörnern, anschloss. Es folgten „Petite Suite Alsacienne“ von Miguel Etchegeoncelay, in der sechs elsässische Volkslieder, darunter auch der „Hans im Schnokeloch“, miteinander verwoben wurden, und das Concierto de Aranjuez, das 1940 in Barcelona uraufgeführt wurde. In diesem mit Abstand populärsten Werk von Joaquin Rodrigo glänzte Armin Eisler mit seiner Trompete. Auf die irische Insel entführte „Irish Washerwoman“ das begeisterte Publikum. Im Arrangement von Ted Person versteckte sich ein ausgelassener irischer Tanz, symbolisierte Wäschewaschszene von Frauen am Fluss. Kein Konzert ohne Polka. Damit wurde die österreichische Finkenstein-Polka angekündigt, die den Musikreigen schloss.

Am Sonntag, 3. September, veranstaltet der Musikverein im Haus Lochfeld auch nach mehrjähriger Abstinenz wieder seinen Musiksommer und am ersten Adventssonntag, dem 3. Dezember, folgt in der Bebelsheimer Pfarrkirche St. Margaretha das Adventskonzert.

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