Wertstoffzentrum bald ohne Betreiber

Homburg · Die Firma, die das Homburger Wertstoffzentrum betreibt, hat angekündigt, zum Jahresende hier aufzuhören. Am Mittwoch spricht der Vergabeausschuss darüber, ob die Stadt selbst übernehmen oder ob die Aufgabe erneut ausgeschrieben werden soll.

 Der Vergabeausschuss der Stadt Homburg berät am Mittwoch darüber, wie es mit dem Wertstoffzentrum am Zunderbaum weitergehen soll. Foto: Thorsten Wolf

Der Vergabeausschuss der Stadt Homburg berät am Mittwoch darüber, wie es mit dem Wertstoffzentrum am Zunderbaum weitergehen soll. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Zeit drängt ein bisschen, um eine Lösung für das Homburger Wertstoffzentrum zu finden. Denn: Der Betreiber, das Unternehmen Saarländische Rohprodukte (SRP), habe angekündigt, hier nur noch bis zum Ende des Jahres weiterzumachen, erläuterte Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Deswegen berät darüber nun auch am kommenden Mittwoch, 7. September, 18.30 Uhr im Rathaus, Am Forum, der ständige Vergabeausschuss.

Es soll dabei erst einmal entschieden werden, welcher von zwei möglichen Schritten gegangenen werden soll. So könnte der Betrieb im Rahmen einer Dienstleistungskonzession erneut ausgeschrieben werden - damit würde das bisherige Konzept fortgeführt. Eine andere Möglichkeit: Die Stadt Homburg könnte den Betrieb des Wertstoffzentrums selbst übernehmen.

Je nach dem, wie der Ausschuss entscheide, werde genauer geprüft und ausgearbeitet, was in welchem Fall auf die Stadt zukäme. Je nach Beschluss könnten dabei beide Möglichkeiten genauer beleuchtet werden. Verständige man sich aber auf eine der beiden Lösungen, scheide die andere also direkt aus, dann werde nur das Bevorzugte angegangen.

Einen neuen Betreiber zu finden, könnte sich schwierig darstellen. Denn: Es sei SRP wohl nicht möglich gewesen, mit der Jahres-Pauschale von 210 000 Euro, die der Firma gezahlt werde, kostendeckend zu arbeiten, gab Kruthoff zu bedenken. Die Firma SRP ist seit 2012 im Wertstoffzentrum am Zunderbaum zuständig. Zunächst hatte das Jahres-Entgeld bei 180 000 Euro gelegen, später war es dann aufgrund des gestiegenen Aufwands um 30 000 Euro erhöht worden - so wird es in den Unterlagen zur Sitzung ausgeführt.

Zeitlich könnte eine Ausschreibung ohnehin knapp werden, führte Kruthoff aus. Die Stadt werde sich bei so einem Vorgehen wohl ab 1. Januar 2017 eine Übergangslösung überlegen müssen. Eine weitere Überlegung brachte er dann noch ins Spiel: Das Wertstoffzentrum des Entsorgungsverbands Saar (EVS) sei neben Homburg auch für Bexbach und Kirkel zuständig. Diese beteiligten sich nicht an den Kosten. Wenn Homburg hier selbst betreibe, dann könne man möglicherweiser die Nachbarkommunen mit ins Boot nehmen,

Um Abfall-Entsorgung geht es zudem in einem weiteren Tagesordnungspunkt, speziell um den Sperrmüll im so genannten Holsystem. Die Stadt Homburg erledigt dabei die Müllabfuhr im Stadtgebiet generell im Auftrag des EVS, der das wiederum entsprechend vergütet.

Beim Sperrmüll-Holsystem macht man einen Termin mit dem Baubetriebshof (BBH) aus, der dann ausrangierte Sofas, Regale, Gartenmöbel und Co. gegen Entgelt auch abholt. Allerdings sei die Zahl der Termine, die dadurch anfallen, seit der Inbetriebnahme der Wertstoffzentren, auch desjenigen in Homburg , stark zurückgegangen. Dadurch könne hier nicht mehr kostendeckend gearbeitet werden, hieß es in den Papieren zur Sitzung.

Der EVS-Vertrag biete die Möglichkeit, Dienstleistungen an Dritte zu vergeben, um hier im Rahmen einer Ausschreibung eine Kostendeckelung zu erreichen. Der Ausschuss soll nun die Verwaltung beauftragen, eine eventuelle Fremdvergabe der Sperrmüllentsorgung zu prüfen und die dafür nötigen Schritte gegebenenfalls einzuleiten.

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 Auch um die Entsorgung von Sperrmüll geht es in der Ausschusssitzung am Mittwoch. Foto: Matthias Hiekel/dpa

Auch um die Entsorgung von Sperrmüll geht es in der Ausschusssitzung am Mittwoch. Foto: Matthias Hiekel/dpa

Foto: Matthias Hiekel/dpa

Hintergrund Neben dem Wertstoffzentrum wird im ständigen Vergabeausschuss der Stadt am Mittwoch, 7. September, 18.30 Uhr, im kleinen Sitzungssaal des Homburger Rathauses, Am Forum, über weitere Themen gesprochen: Zum einen geht es um die Erneuerung der Mikrofonanlage im großen Sitzungssaal des Rathauses. Zum anderen werden unter dem Punkt allgemeine Unterrichtungen zwei Anfragen der Grünen behandelt. Darin geht es zum einen um die energetische Sanierung der Innenbeleuchtung im Parkhaus Zentrum. Hier wollen die Grünen unter anderem wissen, welche Summe für die Lieferung der Leuchten in Rechnung gestellt wurde. Bei der zweite Anfrage geht es um Details zu Auftragsvergaben des Oberbürgermeisters. ust

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