Professoren, Cohen und Co.

Homburg · Ein biografischer Film über Nachfahren deutscher Exil-Professoren im Zuge der NS-Diktatur wirft einen Blick auf die frühe Türkei unter Atatürk. Dies ist nur einer der nächsten Filme, welche die Kinowerkstatt zeigt.

 Eine Szene aus dem Film „Haymatloz – Exil in der Türkei“ mit Kurt Heilbronn. Foto: mindjazz pictures

Eine Szene aus dem Film „Haymatloz – Exil in der Türkei“ mit Kurt Heilbronn. Foto: mindjazz pictures

Foto: mindjazz pictures

Nach der Machtergreifung 1933 flohen deutsche Professoren in das Exilland Türkei, eingeladen von Atatürk. Filmemacherin Eren Önsöz begleitet die letzten Nachkommen dieser Exilanten. Ein unbekanntes Kapitel der Geschichte, spannend erzählt, ist in der Kinowerkstatt in St. Ingbert am heutigen Freitag, 18. November, um 18 Uhr, am Samstag, 19. November, um 20 Uhr, und am Sonntag, 20. November, um 20 Uhr sowie am Montag, 21. November, um 18 Uhr zu sehen.

Der kanadische Sänger, Komponist und Autor Leonard Cohen starb in Los Angeles. Wer einmal der Melancholie des Leonard Cohen verfallen ist, den hat er ein Leben lang begleitet. Die Kinowerkstatt zeigt am Freitag, 18. November, um 20 Uhr den legendären Auftritt Leonard Cohens auf der Isle of Wight 1970.

"Es ist schön, ganz allein vor 600 000 Menschen zu stehen" - so begrüßt Leonhard Cohen in der Früh um vier Uhr sein Publikum. Es ist der 30. August 1970.

Das berühmte Isle of Wight Festival ist seit Tagen komplett aus den Fugen geraten. Politische Frustration entlädt sich in Gewalt. Schlägereien, Bränden. Wut und Aggression machen die gesamte Veranstaltung zu einem lebensgefährlichen Pulverfass, dem nur ein letzter Funken des Zorns zur Explosion fehlt.

Die Musiker hatten allesamt einen schweren Stand. Keiner der Fans wollte nun in dieser Stimmung Donovan sehen; geschweige denn Free, Jethro Tull oder Kris Kristoffersen. Nicht einmal ein harter Rocker wie Jimi Hendrix war in der Lage, die tosenden Massen zu besänftigen. Nur Leonard Cohen war dazu in der Lage. Es gibt keine raffinierten Kameraperspektiven, keine rasante Schnitte und keine farbenprächtige Lichtorgie, nur großartige Lieder und Gedichte. Am Ende der Nacht sind alle befriedet und versöhnt.

Im Anschluss gegen 22 Uhr läuft der Film "Leonard Cohen - Live in Dublin". Aufgenommen am 12. September 2013 in der Dubliner O2 Arena während seiner ausverkauften Welttournee. Auf der Bühne wurde der Songwriting-Grandseigneur dabei von einer Band unterstützt, die unter Fachleuten als die beste gilt, die Cohen je begleitete, und die großen Anteil an den überschwänglichen Konzertkritiken hatte.

Nach der Dokumentation "Die Reise der Pinguine " legt Luc Jacquet nun einen berührenden Spielfilm vor, der seine Geschichte wieder in grandiosen Tier- und Naturaufnahmen erzählt: "Der Fuchs und das Mädchen" (Frankreich, 2007) läuft am Sonntag, 20. November, um 16 Uhr in der Kinowerkstatt. Die elfjährige Lila lebt mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Bauernhof auf dem Lande. An einem Tag im Spätsommer begegnet sie zufällig einem jagenden Fuchs. Fasziniert folgt sie dem scheuen Tier und träumt davon, mit ihm durch die Welt zu streifen. Doch erst Monate später kommt es zur zweiten Begegnung. Der Fuchs entpuppt sich als Füchsin mit Jungen. Mit viel Behutsamkeit und einigen Tricks gewinnt Lila nach und nach das Vertrauen des Tieres.

In dem Film "A Good American" (Österreich, Europa, USA 2015), Regie und Kamera: Friedrich Moser, wird gezeigt, dass die Attentate in New York und Paris hätten verhindert werden können, wenn das Programm "Thin Thread" des NSA-Mitarbeiters Willam Binney zur Anwendung gekommen wäre. Noch einmal zu sehen in der Kinowerkstatt am Sonntag um 18 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort