Noten statt Allüren

Homburg. One Voice, one Piano - eine Stimme, ein Flügel: Donovan Astons Motto für seine Elton John-Show am Samstag im Homburger Saalbau war Programm. Zwei Stunden lang spielte und sang sich der britische Wahl-Kaiserslauterer durch die musikalische Lebensgeschichte des großen Vorbilds

Homburg. One Voice, one Piano - eine Stimme, ein Flügel: Donovan Astons Motto für seine Elton John-Show am Samstag im Homburger Saalbau war Programm. Zwei Stunden lang spielte und sang sich der britische Wahl-Kaiserslauterer durch die musikalische Lebensgeschichte des großen Vorbilds. Und dabei blieb es auch: keine bunten Klamotten, kein überdrehtes Bühnenspektakel, keine überdimensionierten Brillen. Aston nähert sich dem "Sir" auf den Spuren von Noten, nicht Allüren. Das machte den ganzen Abend recht intensiv, brachte aber auch durchaus die Gefahr mit sich, allzu statisch zu wirken.Keine Begleitband, keine schicken Sängerinnen im Hintergrund, keine Bühneneffekte konnte - oder wollte - Aston zu Hilfe nehmen, um seinen Zuhörern über zwei Stunden lang nahezu alles zu bieten, was der englische Musikadel in den zurückliegenden vier Jahrzehnten erschaffen hatte. Von "Circle of Life" bis zum legendären "Rocketman".

Das verlangte viel von Aston selbst, bei den Veranstaltern von der CDU aus Beeden herrschte vor Beginn allerdings keine Angst vor aufkommender Bühnentristesse. Die Monothematik und schlichte Ausgestaltung betrachtete Achim Müller, zweiter Vorsitzender der veranstaltenden CDU aus Beeden, gelassen. "Was heißt monothematisch? Wenn ich mir unsere gesamten kulturellen Aktivitäten anschaue, dann haben wir schon eine große Bandbreite." Und zu eben der gehörte auch der Umzug von Beeden nach Homburg in den Saalbau.

Für einen eher kleinen Veranstalter immer ein Risiko, meldet das Kulturzentrum doch erst bei Gast 700 "ausverkauft". Trotzdem gingen Müller und seine Mitstreiter das Wagnis ein. Warum? "Für dieses Konzert ist der Saalbau die richtige Umgebung." Mit den 160 Gästen des Abends zeigten sich die Veranstalter zufrieden. Müller: "Der Vorverkauf lief gut, an der Abendkasse hätte es allerdings besser klappen können." Wer sich für das Tête-à-tête mit Aston/Elton John entschieden hatte, der sollte nicht enttäuscht werden. Sehr zurückhaltend und auf die Musik konzentriert, gab Donovan Aston seinen Elton John, ohne dabei die eigene Persönlichkeit aufzugeben. Hart am Original, aber ohne Gefahr zu laufen, einfach nur bekannte Songs zu kopieren. Er erzählte das eine oder andere rund um die Songs, Elton John, die Zeit, in der die Lieder entstanden waren.

Doch bei allem Wissen um das eigene Können und die Tragfähigkeit der Musik: Auch Donovan Aston war sich der "Gefahr" eines allzu stereotypen Programmablaufes wohl bewusst. Und so verwandelte er im ersten Teil kurzerhand den Song "Wanna get on" zur interaktiven Kurzshow mit Zuschauerbeteiligung - selbst purer Elton John braucht eben doch etwas Bühnenzauber. "Der Vorverkauf lief gut, an der Abendkasse hätte es allerdings besser klappen können."

Achim Müller,

CDU Beeden

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort