Ungeprobt und trotzdem professionell gespielt

St. Ingbert. Mehr als 30 Musikerinnen und Musiker sind zu einer Benefiz-Jam-Session in der St. Ingberter Stadthalle zusammengekommen. Gemeinsames Ziel war es, Geld für das Ronald-McDonald-Haus in Homburg zu sammeln. Rund 400 Musikbegeisterte erlebten ein tolles Musikevent

St. Ingbert. Mehr als 30 Musikerinnen und Musiker sind zu einer Benefiz-Jam-Session in der St. Ingberter Stadthalle zusammengekommen. Gemeinsames Ziel war es, Geld für das Ronald-McDonald-Haus in Homburg zu sammeln. Rund 400 Musikbegeisterte erlebten ein tolles Musikevent. In die gesamte Region, ja sogar bis Stuttgart und Heidelberg, war der Ruf der drei Organisatoren, Elmar Federkeil, Georg Dusemond und Roland Jene, zu einer ganz besonderen Jam-Session geeilt. In vier vorangegangen Jam-Sessions in der St. Ingberter Musikkneipe "die Schmidd" waren bereits 1500 Euro an Spenden erspielt worden, dieses Ergebnis sollte an diesem Abend verdoppelt werden.Es war mehr als ein starkes Stück, was die über 30 Musikerinnen und Musiker ihren Zuhörern boten. Das Besondere an Jam-Sessions ist, dass sich Musikerinnen und Musiker zu einem ungeprobten Konzert zusammenfinden, die sonst nicht in einer Formation auftreten. Davon konnte das Publikum an diesem Abend aber nichts bemerken. Professionell saßen die Rock-, Pop- und Soulklassiker, die bei einem perfekt gemischten Sound der immer wieder gelobten Akustik der Stadthalle schmeichelten. Ob mit sportlichen Einlagen zu "Kung fu Figthing", einer Discohymne aus 1974 des Jamaikaners Carl Douglas, interpretiert von Sänger Mike Fees, oder dem Gänsehautsong "Always love you" von Whitney Houston, das von Sängerin Jenny mit unglaublicher Bühnenpräsenz gesungen wurde, traf man den Nerv des altersmäßig gut gemischten Publikums.

Nach fast vier Stunden Konzert versammelten sich alle Mitwirkenden zu einer finalen Zugabe auf der Bühne. Mit "Rocking all over the World" verabschiedeten sie sich von einem begeisterten Publikum, das seine Zufriedenheit mit großzügigen Spenden bewies. Das erhoffte Spendenziel von insgesamt 3000 Euro wurde erreicht.

Die Resonanz auf die Jam-Session hat selbst die kühnsten Hoffnungen der Organisatoren übertroffen. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich habe eine Woche fast nicht geschlafen, weil ich befürchtet hatte, die Veranstaltung könnte mangels Publikum schief gehen", verrät der Schmidd-Wirt und Mitorganisator Roland Jene. "Gott sei dank hat sich die Arbeit gelohnt. Ich bin stolz darauf, solche Musiker als Freunde zu haben."

Auch aus den Reihen der Zuhörer kam viel Lob. "Mich hat vor allem das hohe Niveau erstaunt. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Vor allem das zweite Set war ganz großes Kino!" sagte ein Besucher, der selbst Musik macht und diesen Abend als Zuhörer genießen wollte. Viele wünschten sich eine Wiederholung dieses Konzertes. Bis dahin treten die "Jammer" weiterhin alle zwei Monate in der Schmidd auf, und auch das hat seinen besonderen Charme, wissen die Stammgäste der Musikkneipe.

"Schön ist, dass die großen Gewinner des Abends die Kinder und Eltern des Ronald-McDonald-Hauses in Homburg sind", freut sich Elmar Federkeil über das Spendenergebnis. Jahr für Jahr finden dort etwa 350 Familien ein Zuhause auf Zeit. Seit 2005 ist das Haus für Familien, deren Kinder im Universitätsklinikum behandelt werden, ein Ort des Rückzugs und der Entspannung vom Klinikalltag. Bis zu 15 Familien mit schwer kranken Kindern können im Ronald-McDonald Haus wohnen, während ihre Kinder behandelt werden. Die Spende wird in einer kleinen Feierstunde im März überreicht, so die Organisatoren. red

"Ich bin stolz darauf,

solche Musiker

als Freunde

zu haben."

Roland Jene, Mit-Organisator der Jam-Session

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