Autismus Leben, Lernen und Arbeiten

Homburg · Eine Fachtagung in Homburg behandelt die täglichen Probleme von Autisten.

( Am Freitag, 24. November, findet von 9 bis 17 Uhr erneut eine große Tagung zum Thema Autismus im Kulturzentrum Saalbau in Homburg statt, wie die Stadtpressestelle mitteilt. Die Veranstalter rechnen mit etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zur Tagung gehören neben Fachvorträgen auch künstlerische Impressionen und eine Werkschau der Künstlerin Gee Vero, ein Infostand des Vereins Autismus Saarland und des Autismus-Therapie-Zentrums, ein Verkaufsbücherstand mit autismusspezifischer Fachliteratur und Belletristik sowie zum Abschluss ein moderiertes Podiumsgespräch mit Fragen an die Referentinnen und Referenten sowie an weitere Teilnehmer.

„Autismus inklusiv“ Leben – Lernen - Arbeiten mit Autismus (k)ein Problem?“ lautet der Titel der  Fachtagung, zu der auch Menschen aus medizinischen und psychotherapeutischen Arbeitsfeldern, der Ausbildungs- und Arbeitswelt, insbesondere aber auch selbst betroffene Menschen aus dem Autismusspektrum, deren Eltern und weitere Bezugspersonen eingeladen sind. Sozialministerin Monika Bachmann hat die Schirmherrschaft übernommen. Auch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind wird zur Eröffnung ein Grußwort sprechen, ebenso wie Michael Kopper, der  Vorsitzende des Vereins Autismus Saar sowie Maria Kaminski, die  Vorsitzende des Bundesverbandes.

Leben, Lernen und Arbeiten in einer Gesellschaft, die sich mittlerweile, dank gesetzlich verankerter Vorgaben als „inklusiv“ versteht, stellt für denjeweils von Autismus betroffenen Menschen eine große Herausforderung dar. Mitunter braucht das Kind, der Jugendliche und erwachsene Mensch im Autismusspektrum ein Übermaß mehr an Überwindung, Kraft und Anstrengung, sich dieser Herausforderung zu stellen, sie auszuhalten und im sozialen Miteinander, eben in der Normalität, dieser gerechtzu werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Aber umgekehrt belegen ebenso viele Erfahrungsberichte aus der neurotypischen Welt, dass es auch für die sogenannte „normale“ Welt nicht so einfach (er)scheint, gerade mit der autistischen Welt in Kontakt zu treten und mit ihr zu korrespondieren. So zeige sich für beide Seiten, dass es bei aller positiver Entwicklung hin zu einer inklusiven Gesellschaft für die Menschen im Autismusspektrum immer noch im wahrsten Sinne eine „Kunst“ ist, Inklusion zu leben und dabei ein weitestgehend selbstbestimmtes und zufriedenes Leben im zwischenmenschlichen Mit- und Nebeneinander führen zu können.

Die Tagung wird sich an folgenden Fragestellungen orientieren: Inklusion - und das Selbstverständnis autistisch sein zu dürfen, ein Widerspruch? Welche Schwierigkeiten oder gar Grenzen birgt sie auf der Seite der Betroffenen, aber ebenso auch auf der Nicht-Betroffenen Seite in sich? Wie kommen Menschen im Autismusspektrum (mehr oder weniger unbeschadet) in ihren verschiedenen Lebensabschnitten und in den damit verbundenen, unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen zurecht? Was ist der „goldene Weg“?

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