Grünschnittplatz in Kirrberg Grünschnittplatz ist bald Geschichte

Kirrberg · Anlaufstelle in Kirrberg schließt zum 1. März. Dann gibt es im Stadtteil, wie sonst überall, eine Container-Lösung.

 Die Tage des Grünschnitt-Platzes in Kirrberg sind gezählt, im Zuge der Neuregelung der Grünschnittbehandlung im Saarland soll die nicht genehmigungsfähige Anlage zum 1. März 2018 geschlossen werden, in Zukunft sollen dort an noch festzulegenden Terminen Container aufgestellt werden.

Die Tage des Grünschnitt-Platzes in Kirrberg sind gezählt, im Zuge der Neuregelung der Grünschnittbehandlung im Saarland soll die nicht genehmigungsfähige Anlage zum 1. März 2018 geschlossen werden, in Zukunft sollen dort an noch festzulegenden Terminen Container aufgestellt werden.

Foto: Thorsten Wolf

Ab dem 1. Januar des kommenden Jahres übernimmt der Entsorgungsverband Saar (EVS) saarlandweit die Verwertung des Grünschnitts. Grundlage dafür ist eine Änderung des saarländischen Abfallwirtschaftsgesetzes (SAWG) und des Gesetzes über den Entsorgungsverband Saar (EVSG) aus dem Jahr 2014. Auf die Homburger kommen damit einige Änderungen zu, so wird die Entsorgung des Grünschnitts mit dieser Änderung kostenpflichtig. Für Kirrberg bedeutet die Gesetzesänderung zudem, dass der Grünschnittplatz am Ortseingang geschlossen werden muss, weil er nicht die nötigen Anforderungen für eine Genehmigung erfüllt (wir berichteten).

Dieses Thema beschäftigte folgerichtig am Dienstagabend den Kirrberger Ortsrat. Rede und Antwort stand Homburgs Bürgermeister Klaus Roth (CDU), seit sechs Wochen verantwortlich für die Umsetzung der Gesetzesänderung in der Stadt. Und Roth nahm an diesem Abend kein Blatt vor den Mund und beschönigte auch nichts. So hätte man auch in Kirrberg, wie schon in den anderen Stadtteilen, den Grünschnittplatz schon vor Jahren schließen müssen, „da die Presse da ist, will ich hier nicht darauf eingehen, warum das hier nicht gemacht worden ist. Wir hätten es seit Jahren machen müssen“. Bislang habe man „fünf Augen zugedrückt“, so Roth – dies ginge nun aber nicht mehr, „weil dann der Umweltstaatsanwalt kommt. Und das ist alles andere als angenehm.“

Als Lösung präsentierte Roth dem Ortsrat und den Kirrberger Bürgern, die an der Sitzung teilnahmen, eine Container-Lösung am Standort des bisherigen Grünschnitt-Platzes. „Und in diese Container wird der Grünschnitt entsorgt, das ist der Plan.“ In der Zukunft werde es dann aber einen einzigen zentralen Annahme-Platz für Grünschnitt für ganz Homburg geben. „Diesen Platz gibt es aber noch nicht.“ Dies liege daran, dass für einen solchen Platz die rechtlichen Anforderungen sehr hoch seien. Für die gesetzliche Übergangsfrist von zwei Jahren sagte Roth den Kirrbergern zu, dass sie  vor Ort ihren Grünschnitt abgeben könne.

Grundsätzlich könne man sich diesem Verfahren nicht entziehen. Und, so Roth: „Auch der Vertreter der Stadt Homburg hat diesen Änderungen damals zugestimmt. Das ist jetzt nicht vom Himmel gefallen.“ Kirrbergs Ortsvorsteher Manuel Diehl (CDU) zeigte sich zumindest froh darüber, dass die von Roth angekündigte Containerlösung im Bereich des bisherigen Grünschnitt-Platzes und nicht in der Ortsmitte im Bereich der Feuerwehr/Schule verwirklicht werde, „das ist schon mal eine positive Sache“. In der Folge ging es dann darum, an welchen Tagen in der Woche und wie lange die Container in Kirrberg bereitstehen. Und auch die Frage, ob es nun zwei, drei oder mehr Container sein müssten, wurde eingehend diskutiert, hier müsse man in den kommenden zwei Jahren in Kirrberg Erfahrungswerte sammeln.

Roth informierte auch darüber, dass die zukünftige Gebührenpflicht über Wertmarken geregelt werde. Diese könne man im Rathaus kaufen, als Gebührensatz nannte Roth hier sechs Euro pro Kubikmeter Grünschnitt – umgerechnet aus den Kosten von rund 104 000 Euro, die man dem EVS für die Entsorgung des Grünschnitts zahlen müsse. Diese Summe wiederum ergebe sich aus der gemittelten Menge von Grünschnitt, die in den vergangenen Jahren in Homburg angefallen sei.

Kritik kam aus dem Kreis des Ortsrates auch mit Blick auf die Kurzfristigkeit, mit der die Stadt die Gesetzesänderung nun umsetze. So wisse man seit 2014 von der Neuregelung, agiere jetzt aber erst kurz vor Toreschluss. Roth dazu: „Da kann ich nicht widersprechen. Ich bin erst seit sechs Wochen verantwortlich für die Umsetzung, nur um das mal zu sagen.“ Und: „Ich gebe gerne zu, dass die Vorbereitung suboptimal war. Seit ich zuständig bin, versuche ich zu regeln, was zu regeln ist. Es ist in der Vorbereitung nicht besonders gut gewesen, das nehme ich als Verwaltung dann auf unsere Kappe.“

Gegen Ende der Diskussion dieses Themas hatte Roth für die Kirrberger dann noch eine kleine, gute Botschaft: So werde der Grünschnitt-Platz nach einer Entscheidung von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind erst zum 1. März 2018 geschlossen. Dies sei auch dem Umstand geschuldet, dass in der Kürze der Zeit die entsprechenden Vorbereitungen nicht möglich seien. Roth: „Wir hatten die Vorlaufzeit, die haben wir nicht genutzt. Das ist passiert, das können wir jetzt nicht mehr ändern.“

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