Vortrag bei der Arbeitskammer Liebe zu Indien mit Herz und Seele

Homburg/Kirkel · Die Globetrotterin Ute Keller engagiert sich seit vielen Jahren in Indien, auch als Hebamme. Am Donnerstag, 16. November, ab 19 Uhr berichtet sie im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel über ihr abenteuerliches Leben.

 Der Ganges ist der über 2600 Kilometer lange zweitgrößte Fluss nach dem Indus von Indien und Bangladesch. Sein Gebiet ist eines der am dichtesten bevölkerten der Erde.

Der Ganges ist der über 2600 Kilometer lange zweitgrößte Fluss nach dem Indus von Indien und Bangladesch. Sein Gebiet ist eines der am dichtesten bevölkerten der Erde.

Foto: Ute Keller/Picasa

  Indien ist anders. Wer denkt bei dem Namen Indien nicht an prunkvolle Maharadscha-Paläste und ärmliche Slums, an Yogis und Saddhus (heilige Männer) und Schlangenbeschwörer? Doch wer weiß etwas über Bazare, Swastika, Ashram, Jains, Yamuna oder Rajasthanis? Wer weiß, dass die heilige Kuh als Segen spendende Mutter verehrt wird, rote Blumen als Ersatz für ein Blutopfer an die Göttin Kali dienen oder Vergewaltigungen von Frauen offenbar alltäglich sind? Eine Reise nach Indien führt in eine fremde Welt voller Rätsel und Widersprüche, in der man sich als Europäer leicht verloren fühlen kann.

Die Globetrotterin Ute Keller fühlt sich nicht verloren in dem riesigen Land, das eigentlich ein Subkontinent ist. „Man kann Indien nur total lieben mit Herz und Seele, oder man lehnt es komplett ab. Eine Grauzone gibt es nicht“, sagt sie, die seit mehr als 25 Jahren als Rucksackreisende abseits der touristischen Pfade unterwegs ist. Am Donnerstag, 19. September, ab 19 Uhr berichtet sie in der viel beachteten Reihe „Fremde Länder, Kulturen und Menschen“ im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel über ihr abenteuerliches Leben. Zuletzt hatte sie zwischen Mai und September im Bildungszentrum bei der Ausstellung „Gesichter - Spiegelbilder der Welt“, zu der mehrere hundert Besucher kamen, mitgewirkt. Ute Keller:„Ich tauche gerne tief in fremde Kulturen ein, habe wunderbare Begegnungen mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen und erlebe großartige Landschaften.“ Allerdings lernte sie auch bittere Armut, Ausbeutung und Hoffnungslosigkeit zwischen der Himalaya-Region und dem Cap Comorin im Süden kennen. Indien sei ein faszinierendes Land, „in dem Steinzeit, Mittelalter und Moderne, Arm und Reich, Seite an Seite existieren“ und sie fügt an: „Es gibt täglich Neues zu entdecken, wenn man die Augen dafür öffnet. Indien ist mit seiner bunten Vielfalt eine Schatzkammer. Es ist ein Traumland - und ein Albtraumland.“ Abenteuerliche Fahrten mit öffentlichen Bussen und der Bahn führten sie in Millionenstädte wie Bangalore, dem Silicon Valley Indiens, und aufs Land, zu endlosen Teeplantagen und Baumwollfeldern, zu Götterschreinen, Tempeln und auf bunte Märkte. Anstrengende Fußmärsche im Himalaya genauso wie erholsame Tage in Goa.

Wie alle Referenten der Kirkeler Vortragsreihe engagiert sich auch Ute Keller für Menschen in den Reiseländern. Sie ist Vorsitzende des Vereins „Nalam-Indienhilfe“. Ein Schwerpunkt ist die die Förderung der „Delta School of Nursing“, vorwiegend im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Ute Keller selbst packt auch immer wieder bei ihren Aufenthalten vor Ort gerne mit an. Hier werden junge Dalitfrauen, Angehörige der untersten Kaste, zu Hebammen und Krankenschwestern ausgebildet. Nach Abschluss der Ausbildung arbeiten diese Frauen in Krankenhäusern oder gehen zurück in ihre Dörfer und versorgen dort die Bevölkerung. Ute Keller: „Die Lebenssituation der Dalits ist meist dramatisch. Es herrscht große Armut und hohe Geburtensterblichkeit. Die Schwangeren werden durch die ausgebildeten Dalitfrauen während der Schwangerschaft und der Geburt betreut. Sie erhalten häusliche Nachversorgung und Unterricht in Hygiene und Familienplanung.“

 Ute Keller packt auch immer wieder bei ihren Aufenthalten in der Delta School of Nursing mit an. Hier werden junge Dalitfrauen, Angehörige der untersten Kaste, zu Hebammen und Krankenschwestern ausgebildet.

Ute Keller packt auch immer wieder bei ihren Aufenthalten in der Delta School of Nursing mit an. Hier werden junge Dalitfrauen, Angehörige der untersten Kaste, zu Hebammen und Krankenschwestern ausgebildet.

Foto: Ute Keller/Picasa
 Ute Keller sagt: „ Ich tauche gerne tief in fremde Kulturen ein und habe wunderbare Begegnungen mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen.“

Ute Keller sagt: „ Ich tauche gerne tief in fremde Kulturen ein und habe wunderbare Begegnungen mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen.“

 Die Lebenssituation der Dalits ist meist dramatisch. Es herrscht große Armut und hohe Geburtensterblichkeit in den Dörfern.

Die Lebenssituation der Dalits ist meist dramatisch. Es herrscht große Armut und hohe Geburtensterblichkeit in den Dörfern.

 Ein Viehzüchter wartet in Jammu (Indien) beim traditionellen Bauernmarkt „Jhiri Fair“ inmitten seiner Kamele auf Kunden.

Ein Viehzüchter wartet in Jammu (Indien) beim traditionellen Bauernmarkt „Jhiri Fair“ inmitten seiner Kamele auf Kunden.

Foto: dpa/Shilpa Thakur

Der Vortrag beginnt am 16 .November um 19 Uhr im Bildungszentrum in Kirkel. Der Eintritt zu dem Vortrag, der in Kooperation mit der Gemeinde Kirkel stattfindet, ist wie immer frei, mit Spenden wird die Ausbildung von jungen Frauen zu Hebammen und Krankenschwestern unterstützt. Wegen der großen Nachfrage wird um Anmeldung und Reservierung unter Tel.: (0 68 49) 90 90 oder per E-Mail an:  info.bzk.arbeitskammer.de gebeten.

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