Gemeinsamer Kampf um die Arbeitsplätze

Sanddorf. Mit deutlichen Aussagen zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage der Stadt Homburg und der Situation der Unternehmen und deren Belegschaften wurde beim gemeinsamen Mittagessen zum 1. Mai am Mittwoch der Homburger Verwaltungsspitze mit Vertretern von Betriebsräten und Gewerkschaft nicht gegeizt

 Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (rechts) diskutiert mit Werner Cappel von der IG Metall (mitte) und dem Betriebsratsvorsitzenden der INA, Salvatore Vicari. Foto: Thorsten Wolf

Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (rechts) diskutiert mit Werner Cappel von der IG Metall (mitte) und dem Betriebsratsvorsitzenden der INA, Salvatore Vicari. Foto: Thorsten Wolf

Sanddorf. Mit deutlichen Aussagen zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage der Stadt Homburg und der Situation der Unternehmen und deren Belegschaften wurde beim gemeinsamen Mittagessen zum 1. Mai am Mittwoch der Homburger Verwaltungsspitze mit Vertretern von Betriebsräten und Gewerkschaft nicht gegeizt. Oberbürgermeister Karlheinz Schöner verdeutlichte erneut die schwierige finanzielle Lage, in die die Weltwirtschaftskrise die Stadt gebracht habe; nicht zuletzt die krisenbedingt fehlenden Gewerbesteuer-Einnahmen angeschlagener Unternehmen würden Homburg nachdrücklich fehlen. Doch die finanzielle Ausstattung der Stadt stand weniger im Mittelpunkt von Schöners Worten als vielmehr die Sicherung der Homburger Arbeitsplätze. "Wir haben in den in den vergangenen Wochen und Monaten viele Gespräche geführt in Sorge um die Arbeitsplätze in unserer Stadt." Schöner erinnerte in diesem Zusammenhang an das Engagement der Verwaltung, an übergeordneten Stellen bei Finanz- und Wirtschaftsministerien die nötige Sensibilität für die besondere Lage der Industriestadt Homburg und der von der Krise betroffenen Unternehmen zu erwirken. "Wir haben große gemeinsame Anstrengungen unternommen. Wir konnten so zeigen, dass wir gemeinsam zusammenstehen", sagte Schöner mit Blick auf den bestehenden Konsens zwischen Parteien, Belegschaften, Unternehmen und Verwaltung im Ringen um die Sicherung der vielen Homburger Arbeitsplätze. Werner Cappel, erster Bevollmächtigter der IG-Metall-Verwaltungsstelle Homburg, nutzte die Gelegenheit, erneut die Positionen der Gewerkschaft im Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise zu verdeutlichen. Cappel griff dabei auch auf Zahlen zurück, die das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs verdeutlichen sollten. So quantifizierte er den Stellenabbau im Bereich der befristeten Arbeit und der Leiharbeit alleine in Homburg in den vergangenen Monaten mit 800. Cappel versicherte auch, dass die beiden bisher scheinbar wirkungsvollsten Instrumentarien im Kampf um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands, die Verlängerung des Kurzarbeitergeldbezugs und die Abwrack-Prämie, auf Betreiben der Gewerkschaft zu Stande gekommen seien. Ausgesprochener Konsens zwischen Karlheinz Schöner und Werner Cappel herrschte in der Ablehnung der gesetzlich verordneten Rente mit 67, dem Missbrauch der Leiharbeit und dem befristeten Arbeitsverhältnis als inzwischen vielerorts eingezogenes Grundkonzept von Beschäftigung. Schöner betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung von unbefristeter Arbeit als Grundlage für junge Arbeitnehmer, eine solide Lebensplanung zu verfolgen. "Das wird mit befristeten Arbeitsverhältnissen nicht funktionieren." thw

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