Ein Segen für die „neue“ Pfarrei

Erbach · Den Pfarreien im Bistum Speyer steht zum Jahresbeginn die Umstellung auf eine neue Struktur bevor. Bischof Karlheinz Wiesemann sieht darin einen historischen Einschnitt in die Gemeindegeschichte. In Erbach wachsen vier Gemeinden zusammen.

 Messdiener trugen beim Gottesdienst zur Namensgebung der neuen Pfarrei das Porträt des Namensgebers Hl. Johannes XXIII. in den Altarraum der Kirche Maria vom Frieden. Foto: Bernhard Reichhart

Messdiener trugen beim Gottesdienst zur Namensgebung der neuen Pfarrei das Porträt des Namensgebers Hl. Johannes XXIII. in den Altarraum der Kirche Maria vom Frieden. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Mit dem Gemeindepastoral 2015 werden ab 1. Januar 2016 aus bisher 350 Pfarreien insgesamt 70 neue Pfarreien errichtet. Für das Bistum Speyer ist es die größte Umstellung in der Bistumsgeschichte - ein historisches Ereignis.

Symbolischer Auftakt der neuen Pfarreien war am vergangenen Samstag ein Sendungs- und Segnungsgottesdienst im Dom zu Speyer. Mit dabei war auch eine Delegation der bisherigen Projektpfarrei Homburg 1, die ab 1. Januar rechtlich den Namen Hl. Johannes XXIII . tragen wird.

Mit einem besonderen Festgottesdienst feierten die vier Gemeinden St. Andreas Erbach , Maria vom Frieden Erbach , St. Josef Jägersburg und St. Remigius Beeden dann am ersten Advent in der mit annähernd 500 Gläubigen gefüllten katholischen Pfarrkirche Maria vom Frieden in Erbach die Namensgebung der neuen Pfarrei. Messdiener trugen ein großes Porträt von Papst Johannes XXIII . zum Altar. Vertreter der vier Gemeinden stellten jeweils eine Kerze daneben und benannten Thesen, die zukünftig zum Zusammenwachsen beitragen sollen.

Ein bewegender Moment

"Wir sind an diesem ersten Advent, am Beginn des neuen Kirchenjahres, auf dem Weg, haben das Ziel aber noch nicht erreicht", erklärte Pfarrer Pirmin Weber, der gemeinsam mit Kaplan Alexander Klein, Pastoralassistent Andrea Agnetta, Diakon Ulf Claßen sowie Gemeindereferentin Anna Welter den Gottesdienst gestaltete. Das Gemeindepastoral 2015 stelle "einen historischen Einschnitt in die Gemeindegeschichte des Bistums Speyer" dar, zitierte Weber aus dem Schreiben des Speyrer Bischofs Karlheinz Wiesemann zur Pfarreineugründung und sprach von "einem bewegenden Moment". Nach der Neuordnung der Pfarreien gehe es nun darum, "sich auf den Weg zu einer neuen Art von Pfarrei zu machen und miteinander den Reichtum der Vielfalt zu entdecken", rief Pfarrer Weber alle Gemeindemitglieder auf, sich aktiv in diesen Prozess einzubringen: "Die Struktur ist geschaffen, jetzt gilt es, sie mit Leben zu erfüllen und die vier Gemeinden zusammenzuführen". Dies gehe jedoch nicht ohne den Beistand Gottes, so Weber. "Nicht die einzelne Gemeinde steht im Mittelpunkt, sondern Jesus ist Sinnbild unserer neuen Pfarrei".

Pfarreiratsvorsitzender Christian Anstäth wies darauf hin, dass die vier Pfarreien und Kirchengemeinden "zu einem Lebensraum werden und zu einer echten kirchlichen Gemeinde zusammenwachsen sollen". Am Samstag war Weber zusammen mit einer mehrköpfigen Delegation der neuen Pfarrei Hl. Johannes XXIII . zur Messfeier im Dom zu Speyer eingeladen und musste dort - wie alle 70 Pfarrer - seinen Amtseid erneuern. Weil alle Pfarreien neu gegründet werden und die Pfarrer im rechtlichen Sinne eine neue Pfarrei übernehmen, war dieser kirchenrechtliche Akt vorgesehen. Darüber hinaus erhielt Weber seine Ernennungsurkunde. Den Pfarreivertretern wurde ein offizielles bischöfliches Schreiben zur Errichtung der Pfarrei sowie ein neues, für zwei Jahre gültiges Pfarrsiegel übergeben. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten die beiden Kirchenchöre Maria vom Frieden und St. Josef sowie die beiden Chöre Atemwind und Zwischentöne.

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