Das Problem mit der Favoritenrolle
Homburg · Im Heimspiel gegen Tabellen-Schlusslicht SV Saar 05 Saarbrücken ist Fußball-Regionalligist FC Homburg heute der große Favorit. Der Aufsteiger wartet nämlich immer noch auf den ersten Saisonsieg.
"Es gibt Spiele, da läuft jeder von selbst. Und es gibt Spiele, da muss man etwas nachhelfen", sagt Jens Kiefer, der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg . Das 0:0 gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Wochenende gehörte ganz klar zur ersten Kategorie. Gegen den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt weiß jeder Spieler, dass es um weit mehr als drei Punkte geht. Wenn heute Abend um 19 Uhr der SV Saar 05 Saarbrücken im Homburger Waldstadion antritt, sind die Vorzeichen anders gesetzt.
"Die Tabellensituation ist eindeutig. Wir sind Favorit und müssen das Spiel gewinnen", stellt Kiefer klar. In 15 Spielen ist den Saarbrückern noch kein Sieg gelungen. Die einzigen Punktelieferanten waren ein 1:1 gegen den SV Spielberg vor zwei Wochen sowie ein 3:3 gegen den Bahlinger SC am sechsten Spieltag. Mit zwei Zählern stehen die 05er daher abgeschlagen am Tabellen-Ende, acht Punkte hinter dem Vorletzten Bahlingen.
Dabei hat Aufsteiger Saar 05 schon in einigen Spielen gezeigt, dass sie nicht so schlecht sind, wie die nackten Zahlen Glauben machen können. So hatte der Tabellenzweite SV Elversberg erst am vergangenen Freitag seine liebe Mühe, bis der Nachbar mit einem knappen 1:0 niedergekämpft war. "Das Spiel sah nicht so aus, wie wenn der Tabellenzweite gegen den Letzten spielt", warnt Kiefer davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.
"Wenig zu gewinnen"
Auch die Homburger Spieler wissen, dass eine Niederlage nicht weniger als eine Blamage wäre. "Man weiß natürlich, dass man in dem Spiel wenig zu gewinnen hat. Für die Zuschauer steht doch unser Sieg schon vorher fest. Die Frage ist nur noch, wie hoch er ausfallen wird", sagt André Kilian. Der Mittelfeldspieler ist sich dennoch sicher, dass die Mannschaft weiß, dass sie die Partie ernst nehmen muss. "Wir sind Profis genug. Deshalb sollte sich die Frage nach der Motivation erst gar nicht stellen", verspricht der 28-Jährige.
Mit einem Sieg könnten die Grün-Weißen vom siebten auf den sechsten Tabellenplatz vorrücken. Dazu bräuchten die Saarpfälzer allerdings die Schützenhilfe des FCS, der zeitgleich im Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel (6.) mindestens unentschieden spielen müsste. Außerdem, so sagt Trainer Kiefer, "fehlt punktemäßig noch ein kleiner Tick, um zu sagen, der Schnitt ist okay." Aus den bisher erreichten 24 Zählern errechnet sich für den FCH derzeit ein Schnitt von 1,6 Punkten.
