Anleitung zum selbstbestimmten Lernen

Homburg · Eine Woche lang bestimmten die Schüler selbst, an welchen Aufgaben sie arbeiten und welche Hausaufgaben sie machen wollten. Das themenbezogene Lernen kam bei Schülern und Lehrern gleichermaßen gut an.

 Unser Foto zeigt Schüler der Klasse 7d bei der Arbeit. Die Klasse nahm auch an der Themenwoche teil. Foto: Mathieu/Saarpfalz-Gymnasium

Unser Foto zeigt Schüler der Klasse 7d bei der Arbeit. Die Klasse nahm auch an der Themenwoche teil. Foto: Mathieu/Saarpfalz-Gymnasium

Foto: Mathieu/Saarpfalz-Gymnasium

Dieser Tage arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis neun des Saarpfalz-Gymnasiums in Homburg nach einem völlig neuen didaktischen Konzept: Jede Klassenstufe hatte ein Leitthema, unter dem die verschiedenen Fächer Lernangebote machten, die überwiegend in selbstständigem Lernen zu bewältigen waren. In einem begrenzten Zeitraum probierte die Schule aus, was in Finnland zum Alltag werden soll, nämlich die Ablösung des Fachunterrichts durch ein themenbezogenes Lernen , heißt es in der Pressemitteilung.

Tiere, Wasser, die Erde, fremde Kulturen und Zukunft waren die Themen, denen sich die Schüler in den verschiedenen Stufen widmeten. Während sich die Inhalte sehr unterschieden, ähnelten sich die Arbeitsformen stark: Die Lehrer hatten in ihren jeweiligen Fächern Lernangebote erarbeitet, die von den Schülern selbstständig umgesetzt werden mussten. Dreh- und Angelpunkt der Arbeit waren daher dicke Ordner, in denen die Aufgabenblätter und Ausarbeitungen der Schüler gesammelt wurden. Experimentieraufträge, Hördateien und Kunstprojekte ergänzten diesen Arbeitskern, wobei die Schüler auch paarweise oder in Gruppen arbeiten konnten. Auch außerschulische Lernorte wie die Kläranlage in Beeden wurden angesteuert.

Um pünktlich starten zu können, ließen die Klassenlehrer ihre Schüler die Ordner seit Jahresbeginn sorgfältig vorbereiten. So konnten die Schüler dann nach einem selbst bestimmten Arbeitsplan loslegen: Zwar wechselten die Lehrer gemäß dem regulären Stundenplan, an welchen Aufgaben sie aber dann arbeiteten, bestimmten die Schüler selbst. Es gab jedoch auch klare Vorgaben: Ein verpflichtender Grundbestand von Aufgaben musste bis zum Ende der Woche bearbeitet werden. Dies war notwendig, da die Themenwoche notwendige Forderungen der verschiedenen Lehrpläne der Fächer abdecken sollte. Andernfalls hätte man im traditionellen Fachunterricht dieselben Inhalte erneut erarbeiten müssen. Auch an Hausaufgaben wurde gedacht - aber ebenfalls in selbst bestimmter Wahl der Schüler .

Schulleitung und Lehrerkollegium waren selbst sehr gespannt, wie die Themenwoche funktionieren und ankommen würde. Schließlich gab es keinerlei Erfahrungswerte. Zwar waren die Materialien mit viel Liebe und Sorgfalt vorbereitet worden, wie gut die Schüler jedoch mit dieser Arbeitsweise zurechtkommen würden, konnte man nicht sicher wissen.

Die bisherige Auswertung der Beurteilungsbögen sowohl von Schüler- wie von Lehrerseite zeigt ein überwiegend positives Bild, heißt es weiter: Die meisten Schüler geben an, gern an ihrem Thema gearbeitet zu haben, und würden die Themenwoche zu einer festen Einrichtung der Schule machen. Das ist auch die Bilanz der Klassenlehrer aus der Beobachtung ihrer Schüler .

Einer Neuauflage der Themenwoche im nächsten Schuljahr steht also nichts im Wege. Allerdings: Die beliebten Projekttage wollen weder die Schüler noch die Lehrer für die Themenwoche opfern.

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