Kleine Messe bei großem Konzert

Blieskastel · Bis zu seinem Tod hatte Gioachino Rossini seine „Petite Messe Solennelle“ bewusst einer Veröffentlichung entzogen, weshalb es auch nur eine Aufführung gab. Das besondere Werk ist am kommenden Samstag in der Schlosskirche in Blieskastel zu hören – dargeboten vom Collegium Vocale.

 Das Collegium Vocale Blieskastel singt Rossinis „Petite Messe Solennelle“. Foto: Stefan Winterstein

Das Collegium Vocale Blieskastel singt Rossinis „Petite Messe Solennelle“. Foto: Stefan Winterstein

Foto: Stefan Winterstein

. Mit Gioachino Rossinis "Petite Messe Solennelle" eröffnet das Collegium Vocale Blieskastel die diesjährigen Schlossbergkonzerte am Samstag, 30. April, um 20 Uhr in der Schlosskirche Blieskastel .

Die "Petite Messe Solennelle", neben dem "Stabat Mater" die zweite große kirchenmusikalische Schöpfung Gioachino Rossinis (1792 bis 1868), entstand im Jahre 1863. Trotz des bescheidenen Titels handelt es sich um ein eineinhalbstündiges Werk mit stilistischen Spannungsverhältnissen, die von polyphonen A-cappella-Abschnitten bis zu Teilen reichen, die sich an die Tonsprache der Opera Buffa anlehnen. Wenn Rossini auch 1867 eine Orchesterfassung erstellte, so hat doch diese ursprüngliche Originalbesetzung ihren ganz besonderen Reiz. Obwohl die Messe eine Auftragskomposition war, betrachtete Rossini sie als ein in erster Linie für ihn selbst komponiertes Werk, wie der Eintrag neben die Schlusstakte des "Agnus Dei" belegt. Seine Messe hat Rossini bewusst einer Veröffentlichung entzogen. Es gab bis zu seinem Tod nur eine öffentliche Aufführung am 15. März 1864. Erst nach seinem Tod konnte das Werk im Druck veröffentlicht werden, neben der Originalversion auch eine Fassung für Soli, Chor und Orchester.

Das Blieskasteler Ensemble führt diese Messe in der Fassung für Klavier und Harmonium auf. Ausführende sind neben dem Collegium Vocale Blieskastel , die Solisten Muriel Schwarz (Sopran), Sandra Stahlheber (Alt), Martin Erhard (Tenor), Christian Heib (Bass) und Jörg Abbing (Harmonium). Die Gesamtleitung obliegt Christian von Blohn, der auch den Klavierpart übernimmt.

Das Collegium Vocale wurde im August 1990 in der Blieskasteler Orangerie gegründet und feierte im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Gründer und auch noch heutiger Leiter ist Christian von Blohn, damals Organist und Chorleiter an der Blieskasteler Schlosskirche. Heute ist er Dekanatskantor, Organist an der Hildegardskirche und St. Josefskirche St. Ingbert und Leiter des dortigen Bischöflichen Institutes für Kirchenmusik im Bistum Speyer. Seit der Gründung des Chores folgten eine Reihe von Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, sowie Konzerte im In- und Ausland. Die Übertragung der bundesweit ausgestrahlten Sendung "Laudate" in der ARD , oder der Fernsehgottesdienst im ZDF war für die Sängerinnen und Sänger ebenso interessant wie die Konzerte in Frankreich (Paris), der Schweiz (Lausanne) oder Italien (Siena). Unvergesslich bleiben dem Collegium Vocale Blieskastel auch die Konzertreisen nach Norddeutschland oder an den Bodensee. Auf Einladung der Saarländischen Landesvertretung in Berlin stattete der Chor auch der Hauptstadt Berlin einen Besuch ab und gestaltete dort gleich drei Konzerte. Zahlreiche Konzerte im Rahmen verschiedener Konzertreihen waren ebenso Höhepunkte wie die Aufführungen im Speyrer Dom, in der benachbarten Pfalz und im ganzen Saarland. Besonders häufig trat das Ensemble natürlich im Saarpfalz-Kreis auf.

Karten sind zum Preis von 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) beim Verkehrsamt Blieskastel , im Haus des Bürgers, Luitpoldplatz 5, Tel. (0 68 42) 9 26 13 14 und bei www.ticket-regional.de oder an der Abendkasse erhältlich.

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