Gemütlich flanieren war angesagt

Blieskastel · Entschleunigen und genießen: Der Citta-Slow-Markt in Blieskastel hat seinen eigenen Charme. Und den nahmen die Blieskasteler und ihre Gäste am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein gerne an. Zu probieren gab es natürlich wieder viele regionale Produkte.

 Auch diese Jahrmarktorgel aus Waldkirch im Schwarzwald war eine der Attraktionen des Citta-Slow-Marktes, der gestern in Blieskastel veranstaltet wurde. Foto: Erich Schwarz

Auch diese Jahrmarktorgel aus Waldkirch im Schwarzwald war eine der Attraktionen des Citta-Slow-Marktes, der gestern in Blieskastel veranstaltet wurde. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Der Wettergott meinte es mal wieder gut mit den Blieskastelern und den Machern des Citta-Slow-Marktes: Die Sonne lachte schon am Vormittag über die Barockstadt, besseres Wetter hätte man sich um diese Jahreszeit für einen Markttag nicht wünschen können. Es war gestern der dritte Markt dieser Art, eine Kombination aus Wochen-, Herbst und Mondscheinmarkt. Die Innenstadt war mit Marktständen gut gefüllt, vom Paradeplatz breitete sich das Marktgeschehen auch auf die angrenzenden Straßen aus.

Citta Slow ist die zentrale Idee dieser Städtevereinigung: Die "Entschleunigung" steht im Vordergrund, inspiriert von der Idee der Slow-food-Bewegung, soll die Lebensqualität in den Citta-Slow-Städten verbessert werden. Und das Citta Slow nicht Verschlafenheit bedeutet, wie einige Grantler spotten, konnte man am gestrigen Sonntag wieder in Blieskastel erleben. Denn die Stadt lebte, es war mächtig was los, besonders auch am Nachmittag, als in der Stadt die Geschäfte geöffnet hatten. Aber auch schon am frühen Vormittag überzeugten sich viele Gäste vom Angebot: "Ich habe später noch andere Verpflichtungen, deshalb sehe ich mir das Markttreiben schon am Vormittag an", schlenderte Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener mit ihrem Mann über den Markt.

Natürlich blieben sie auch beim "Hingucker" und "Hinhörer" stehen, der Jahrmarktorgel aus der Orgelstadt Waldkirch. Denn Waldkirch gehört ebenfalls in die Gemeinschaft der Citta-Slow-Städte. Vor dem Eingang der Volksbank war das imposante Instrument positioniert, viel bestaunt von den vielen Gästen. Der Citta-Slow-Markt hatte ein derart reichhaltiges Angebot, dass es so manchem Besucher mitunter schwer fiel, alles zu probieren und sich dann für einen Kauf zu entscheiden.
Bäcker in Hülle und Fülle

So boten etwa neben einem Kuseler Bäcker, der öfters auf Blieskasteler Märkten dabei ist, auch Bäcker aus den Blieskasteler Stadtteilen ihre Produkte an. "Alles ofenfrisch, heute Morgen gebacken, alles mit biologisch sauberem Mehl gebacken", pries Stefan Anstadt aus Aßweiler seine Backwaren an. "Hingucker" auch das riesige Citta-Slow-Brot mit dem Schneckenemblem aus der Biesinger Bäckerei Fetzer.

Zünftig und urig ging es auch bei Stand von Elmar Becker zu. Der Blieskasteler Gastronom traf "genau den Geschmack des Publikums", wie er aus den Vorjahren weiß. Bei ihm gab es zur Mittagszeit Grumbeer- und Schnippelches-Bohnesupp. Daneben gab es zahlreiche Wurst- und Käsestände, Kürbisse wurden ebenso angeboten wie neuer Wein. In der alten Markthalle gab es bei den Landfrauen aus Webenheim Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, und neben vielen kulinarischen Leckereien konnte man auch Schmuck finden, Töpferwaren sowie allerlei Nützliches für Haus und Garten.

Die Händler kamen zwar überwiegend aus der Biosphärenregion, aber es waren auch Händler von weiter her angereist. Einen festen Kundenstamm haben sich die beiden Brüder aus Ormesviller aus dem benachbarten Frankreich schon auf den Mondscheinmärkten aufgebaut.

Ladwerch und alles aus der Mirabelle sind ihre Spezialitäten, und die waren auch beim Citta-Slow-Markt wieder sehr gefragt. "Wenn ich heute Abend alles verkauft habe, dann war es ein sehr guter Markt" witzelte am frühen Vormittag schon Stefan Anstadt auf die Frage hin, ob er als Stammgast mit dem Markt immer zufrieden sei.

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