„Er war ein Vorbild in der Stadt Blieskastel“

Niederwürzbach · Mehr als 100 Gäste ließen es sich nicht nehmen, zur Übergabe des Kunstwerks, das am Niederwürzbacher Weiher an Kurt Hartz erinnert, zu kommen. Der Politiker und Gewerkschafter war in der Region beliebt.

 Ortsvorsteherin Petra Linz, Klaus Hartz und Bildhauer Ariel Auslender (von links) nach der Enthüllung der Gedenkstätte. Foto: Hans Hurth

Ortsvorsteherin Petra Linz, Klaus Hartz und Bildhauer Ariel Auslender (von links) nach der Enthüllung der Gedenkstätte. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Im vorigen Jahr verstarb der Niederwürzbacher Politiker und Gewerkschaftler Kurt Hartz im Alter von 78 Jahren. Eine Gedenkstätte soll an ihn und sein engagiertes Wirken über Jahrzehnte im Weiher-Dorf erinnern. Am Samstag wurde sie eingeweiht. Die Beliebtheit von Kurt Hartz zeigte sich bei der Übergabe des Kunstwerks am Würzbacher Weiher. Mehr als 100 Menschen, darunter Landrat Theophil Gallo und der ehemalige Landtagspräsident Albrecht Herold, begrüßte Harald Pauly vom SPD-Ortsverein.

Gemeinsam mit Freunden und Kollegen von Kurt Hartz, der IG Metall und der Bevölkerung wurde die Gedenk-Idee der Brüder Rudi und Peter Hartz verwirklicht. Blieskastels Stadt-Beigeordneter Georg Wilhelm (CDU ) bezeichnete Kurt Hartz als eine Persönlichkeit mit Visionen, die er auch in die Tat umsetzen konnte. "Kurt Hartz setzte sich stets für die Gemeinschaft ein, die Menschen gingen seinen Weg mit. Er war ein Vorbild in der Stadt Blieskastel", so Georg Wilhelm.

Das Lebenswerk von Kurt Hartz brachte eindrucksvoll Ortsvorsteherin Petra Linz (SPD ) näher. "Wir ehren heute einen besonderen Menschen und Bürger unseres Ortes, eine prägende Persönlichkeit für Niederwürzbach ", sagte Linz, die den Berufsweg in Erinnerung rief. "Mit 14 Jahren begann Kurt eine Lehre als Dreher bei der Firma Hadir in St. Ingbert, dort lernte er Albrecht Herold kennen. 1953 erfolgte der Eintritt in die IG Metall , die Wahl in den Betriebsrat und die hauptamtliche Tätigkeit als Jugendsekretär beim DGB. Als 24-Jähriger trat er in die SPD ein, 1961 wurde er deren Ortsvorsitzender und bereits drei Jahre später mit 29 Jahren jüngster Bürgermeister des Saarlandes. Bis zur kommunalen Neugliederung 1974 setzte er für seinen Heimatort wesentliche Akzente", stellte Petra Linz heraus. Sie erwähnte den Kauf von Gut Junkerwald mit dem Würzbacher Weiher, die Gründung des Heimat- und Verkehrsvereins, den er von 1965 bis 1982 erfolgreich leitete und für ein touristisches Konzept im Verbund mit vereinsfördernden Aktionen sorgte.

An weiteren Erfolgen nannte Linz die Neubau- Erweiterung der Schule mit Turnhalle, die Ansiedlung der Schuhfabrik Dorndorf, die Erschließung des Industriegebietes im Katharinenfeld und nicht zuletzt den Bau der Würzbachhalle als Keimzelle des Aufstiegs des TVN in die Handball-Bundesliga und den Gewinn des Europacups. Kurt Hartz war Torwart und Vorsitzender beim FCN.

Professor und Bildhauer Ariel Auslender von der TU Darmstadt schuf mit Kunstgießer Bernd Hettinger (Mainz) das Kunstwerk, das Sohn Klaus Hartz enthüllte. Die Feier umrahmte eindrucksvoll der MGV Liederkranz mit Arrangements und Texten mit Lokalkolorit von Chorleiter Dieter Schnepp. "Daheim im Würzbachtal" nach Friedrich Smetana und "Würzbachtal, mein Heimattal" nach "Aus der Neuen Welt" von Antonin Dvorak, Mundharmonika Helmut Kröll, waren Lieder, die Kurt Hartz so geliebt und gern gehört hat, so Dieter Schnepp.

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Auf einen BlickKurt Hartz war Bürgermeister und später Ortsvorsteher von Niederwürzbach (1964-1982), Mitglied des Landtags (1980-2000) sowie bei der IG Metall Völklingen (1964-2000), ab 1969 erster Bevollmächtigter. hh

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